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Verfasst: Sa 09.07.2005 - 11:42
von hafensaenger
Da ist weder schönes Gerede noch Utopie. Es ist wie "Ich" es sehe. Du musst meine Meinung nicht tolerieren. Ich finde es aber nicht ok sie ins Lächerliche zu ziehen.

Ich lebe auf denselben Planeten wie du. Wenn ich ihn nunmal "anders" sehe, so seie mir das bitte gestattet ohne Sarkasmus oder Zynismus.

Und ich begreife die Gründe und blicke über den Tellerrand. Und das sind keine Floskeln. X( Es regt mich auf wenn du mich immer (in)direkt als Idioten hinstellst.

Und die Welt tickt aus meiner Sicht so. Lasse mir doch meine Meinung verdammt nochmal. Ich begreife diese Gründe aber du begreifst sie anscheinend nicht. Und ich flüchte mich auch nicht in Aussagen. Wenn ich sage leid ist Leid dann meine ich damit das Überall Unschuldige sterben. Das "wie" ist dann wieder eine andere geschichte.

Gewalt erzeugt fast immer Gegengewalt. Ob der Westen dabei der schlimmere Agressor ist oder die Muslime ist dabei egal. Die Unschuldigen die dabei sterben können nichts dafür egal wo sie sterben. Und der Tellerand ist beliebig verschiebar. Passieren kann es überall und wird es eventuell irgendwann auch.

Ich drücke mich numal anders aus als du und werde das auch weiterhin (ohne dein Wohlwollen) tun.

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 11:47
von Gobo
Castore hat geschrieben:@hafen: Das ist jetzt schönes Gerede und strotzt vor Utopie.
Fakt ist, dass es zur Zeit so läuft, wie es ist.

Natürlich möchte niemand von einer Bombe auf dem Weg zur Arbeit zerfetzt werden !
Und doch gibt es Gründe dafür, WARUM soetwas trotzdem passiert.
Und damit du diese Gründe begreifst (danach kannst du sie immer noch als banal empfinden) solltest du über den Tellerrand blicken und nicht in Aussagen wie "Leid ist Leid und Leid sollte man lindern oder verhindern.." flüchten.
Das hört sich super an, so tickt die Welt aber leider nicht. Und mit solchen Floskeln wird sich die Situation nicht verbessern.

Sorry, das klingt jetzt alles ein bissel hart, und ist es auch...ist aber nicht bös gemeint...

Nur weil etwas ist wie es ist heißt es doch lange nicht, dass man es hinnehmen muss wie es ist?

Klar wird allein die Aussage, dass alle Gewalt scheiße ist keinen Krieg beenden oder verhindern.
Sie wird auch nicht den Terroristen (egal auf welcher Seite) zu plötzlicher Einsicht verhelfen.

Aber- stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin?

Wenn man nicht nur redet, sondern auch Taten folgen lässt- die Demos gegen den Irak- Krieg in der ganzen Welt zeigen ja ganz deutlich, dass die Menschen sehen WAS schief läuft- dann gibts auch ne Chance dass sich was ändert.
Nur zu sagen, dass die Dinge nunmal sind wie sie sind hat noch nie was bewirkt.

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 11:56
von Brân
Gobo hat geschrieben:
Aber- stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin?

Eine Aussage, die auf den Punkt trifft!

Das musste ich jetzt nochmals hervorheben :top:

liebe Grüße !:)

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 11:59
von Castore
Brauchst ja nicht gleich losheulen, Sonnenscheinchen....aber eigentlich hätt ich ja mit rechnen können, dass du an die Decke gehst. ;)
Ich hab dich nie als Idioten dargestellt, aber du hast eine Auffassungsgabe, die wirklich erstasunlich ist.
Aber um diesen Thread jetzt nicht zu verhunzen sollten wir das dabei belassen und kalt duschen gehen (getrennt ! :P )

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 12:03
von Delta
Moin,

erstmal :winken: Brân. Ich teile deine hier geäußerten Gedanken fast vollständig, aber auch daran schließt sich für mich wieder die Frage an: Sind wir eigentlich die einzigen Deppen, die darüber nachdenken oder warum stört das irgendwie keinen. *seufz* Vielleicht sind wir nur zu leise?

@Castore: Ich gehe völlig konform mit dir, wenn du sagst, dass westliche Staaten mit dem Eingreifen in anderen Ländern (wo auch immer, sei es Afghanistan oder Irak oder wo auch immer) immer nur Leid verursacht haben. Auch kann ich bis zu einem gewissen Punkt folgen, dass die Terroranschläge darin ihre Wurzel haben. Nur mit der Entschlossenheit, mit der du darstellst, dass das halt der Grund dafür ist und damit ist alles klar komme ich nicht um. Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt. Wirklich KEINE. Diese Haltung wirkt auf mich sehr distanziert und (sorry!) abgestumpft. (Castore mal :knuddel: )

Desweiteren sagst du, dass es auch ohne ein Eingreifen der westlichen Mächte Leid dort gibt/gab. Okay, Leid gab es immer überall auf der Welt und wir werden es wohl nie schaffen es auszumerzen, aber am Leid der armen Länder sind wir ja wohl zu einem großen Teil mit Schuld. Unsere Länder haben sich auf Kosten der Dritten Welt bereichert und auf Kosten derer, die dort leben lassen wir es uns gut gehen, leben in Sicherheit mit genug zu Essen, einem Dach über dem Kopf und ohne Sorgen (jedenfalls größere). Also ich finde, selbst wenn unsere Armeen nicht dort eingreifen und die Staaten sich selbst überlassen sind wir zum Teil für ihr Leid verantwortlich.

@ Hafen: Sicher, Leid ist Leid und man sollte es verhindern (sehe ich jedenfalls so), nur vom Reden wirds nicht besser. Schließt sich die nächste Frage an: Was kann man denn tun? Speden? Aber für wen oder was und sind wir dann nicht wieder beim typisch westlichen Problem, dass wir glauben uns mit ein bisschen Geld von jeder Moral/Verantwortung freikaufen zu können?

Desweiteren möchte ich deine Aussage:
Ob der Westen dabei der schlimmere Agressor ist oder die Muslime ist dabei egal.

mal kurz gerade ziehen: Muslime sind keine Agressoren, im Koran steht (übrigens ebenso wie in der Bibel) Du sollst nicht töten und somit kann ein wirklich Gläubiger, egal ob Muslim oder Christ nicht zum Terroristen werden. Wenn solche Anschläge verübt werden, dann immer von fehlgeleiteten Fanatikern und die gibt es leider in jeder Nation/Religion. Also hier bitte ein bisschen vorsichtig.

@Gobo:
Den Post möchte ich mal unterstreichen. Und es geht ja auch in der Politik. Vielleicht hat die Regierung Schröder hier mal ein Zeichen für eine neue Welt gesetzt und die vehemente Verweigerung in einen Krieg zu ziehen fand ich schon stark. Leider nur finden sich ja immer welche, die unbedingt kämpfen wollen. Hoffen wir mal, dass sich der Friedens-Keim fortpflanzt und nicht durch Gewalt an der Entwicklung gehindert wird.

Grüssle
Anni

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 12:15
von hafensaenger
Castore hat geschrieben:Brauchst ja nicht gleich losheulen, Sonnenscheinchen....aber eigentlich hätt ich ja mit rechnen können, dass du an die Decke gehst. ;)
Ich hab dich nie als Idioten dargestellt, aber du hast eine Auffassungsgabe, die wirklich erstasunlich ist.
Aber um diesen Thread jetzt nicht zu verhunzen sollten wir das dabei belassen und kalt duschen gehen (getrennt ! :P )
Wir sind hier nicht das Thema Mr. sprich mit der Hand. Wenn du ein Problem mit mir hast gibt es andere Weg der Kommunikation.Ich wollte eigentlich nur "sachlich" mich mit dem Thema auseinander setzen. Leider war das zeitweise "nicht möglich". Herzlichen Dank dafür Castore. :bussi: :bad:

@Delta

Es tut mir an der Stelle leid, dass ich die Fanatiker / Agressoren nicht eindeutig von den Christen / Muslimen trenne. Aus meiner Sicht ist die Frage in wieweit man das kann und soll. Natürlich hat Fanatismus irgendwo wenig bis gar nichts mit Religion zu tun aber es wird gerne die Religion "immer" als Grund / Rechtfertigung vorgeschoben und missbraucht ("die Ungläubigen"). Deshalb ist für mich diese eindeutige Trennung zwischen Religion und Fanatismus "schwierig".

Was kann man dagegen tun?

-Nicht die Augen vor dem Leid verschließen und wie bei Live 8 z. B. dagegen massiv in der Masse angehen. Man muss "der Welt zeigen" das "wir" Leid, Hunger und Armut nicht weiter hinnehmen können /werden. Leider ist "die Masse" oft zahlenmässig sehr klein so dass sie nicht gehört oder nur belächelt wird. Trotzdem ist es wichtig dass es sie gibt nebst solchen Aktionen.

Sich Ablässe für Geld kaufen wie früher (heute nennt man das Spenden) hilft eventuell meinen Gewissen aber nicht (selten) den Menschen die leiden. Hilfe sollte (wenn möglich) vor Ort und "direkt" bei den Betroffenen geschehen.

Man sollte nicht alles gleichgültig / teilnamslos hinnehmen sonder helfen wenn man kann. Die Abstumpfung ist es die es zu bekämpfen gilt.

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 12:18
von Castore
Heyho Delta ! :bussi:

Es sollte nie so rüber kommen, dass ich kein Mitgefühl mit den Opfern habe, oder dass ich die Anschläge (wo immer sie auch statt finden) nicht ebenfalls verachten würde.
Genau wie die Menschen, die sie verüben (egal welcher Volksgruppe sie angehören).
Aber dem eigentlichen Anschlag bzw. Angriff liegen Vorgeschichten zu Grunde.
Und diese Vorgeschichten prägen die Menschen und lassen sie zu Dingen fähig werden, die für uns behütete Europäer als unbegreiflich gelten.
Ich möchte nicht, dass wir am Ende dieser Diskussion einig mit den Attentätern sind und ihre Vorgehensweise gut heißen, sondern möchte nur, dass nicht geglaubt wird, sie würden grundlos so vorgehen.

Verfasst: Sa 09.07.2005 - 20:05
von Ephirnion
Also ich finde ganz zu Anfang hatte Delta eine sehr passende Frage gestellt: Nämlich die, ob sich ein Mensch überhaupt vorstellen kann, wie viel Leid, Trauer und Wut überhaupt durch einen solchen Anschlag, wie eben jetzt in Londin geschehen verursacht wird.
Ich muss sagen, ich kann es nicht. In keinster Weise. Ich bin bestürzt, wenn ich traurig bin (aber ich trauer nicht um die Toten des WTC oder von London). Und wenn nicht, dann eben nicht. Wir Menschen sind zuerst einmal so, dass wir uns schlichtweg im Stress und all den vielen Dingen, mit denen wir tagtäglich beschäftigt sind einfach zu viel um die Ohren haben als dass wir uns um diese wahrscheinlich viel wichtigeren Sachen kümmern können.
Wenn ich an Madrid denke, dann kann ich nur sagen, war meine Bestürzung recht gering. Es juckt mich keinen Deut mehr, wenn im Irak 20 oder 40 Menschen in die Luft gesprengt werden. In den letzten Wochen hab ich mir eher Gedanken darüber gemacht, was ich mit welchem Kind an meiner Zivildienststelle machen soll, was ich noch zu planen habe etc.
Ich war jetzt eine Woche lang in Irland und habe nichts mitbekommen. Erst heute am Flughafen in Shannon seh ich im Daily Mirror (nicht gerade das beste Blatt :D), dass in London ein Anschlag auf eine U-Bahn stattgefunden hat. Mir blieb die Cola im Halse stecken. Ich weiß nicht warum - ich habe eine Woche lang nur Natur, keinen Stress und keine Zeit gespürt, nur Grün und unendliche Weite. Vielleicht hat mich das wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht, vielleicht war mein Geist vorher viel zu vernebelt. Aber ich bin sicher, dass schon in ein paar Tagen dieses Gefühl wieder nachlässt, wenn mir die Specials auf die Nüsse gehen.
Aber der Mensch ist so (glaube ich). Er vergisst. Das ist kein Werk irgendwelcher Terroristen. Und wie würde es auch sein, wenn ich mir andauernd einen Kopf über die vielen tragischen Tode machen würde? Würde ich dann überhaupt noch leben können? Hätten Terroroisten nicht dann erst recht Erfolgt gehabt? Ich weiß es nicht: Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es schon ganz richtig ist, dass man sich als Mensch nur ab und an mal Gedanken macht, wie es andernorts zugeht (damit meine ich nicht das Spenden an Weihnachten). Und ob eine Anzahl von Opfern nun läppisch ist oder nicht, kann ein Mensch meiner Meinung nach ohnehin nicht wirklich fassen. Es ist auch kein Vergehen, wenn man sich stärker berührt fühlt, wenn ein Londoner stirbt, als wenn ein Thailänder stirbt. Ich verbinde doch vielmehr mit dem Menschen - auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Wenn ich einen Londoner mehr betraure, dann werte ich doch nicht gleichzeitig alle anderen Opfer ab.
Latend, und da kann ich Delta nur zustimmen, sollte man im Hinterkopf behalten, dass global irgendetwas reichlich schief läuft. Aber wer hat schon die Möglichkeit dieses Knäul aus Ausnutzung, aus Reichtum und Macht, Armut und Krieg überhaupt noch zu begreifen? Ich habe es jedenfalls aufgegeben mir zu überlegen, aus welchen Gründen ein Terrorist sich in die Luft sprengt, warum G.W. Bush ein solcher Trottel ist und warum ich selber immer noch nichts gegen all das Leid in der Welt unternehme.
Allerdings gibt es auch Tag für Tag Lichtblicke, die leider nur all zu schnell übersehen werden. Wo Menschen tatsächlich helfen, wo Hilfe erkannt und begrüßt wird.
Aber stolz zu sein, weil Deutschland keine Soldaten in den Irak geschickt hat?
Sorry... aber ich glaube Schröder wäre der wirklich allerletzte Mensch auf der Welt, dem ich für diese Tat des Wahlkampfes auch nur eine Sekunde lang zujuble. Er mag kein Kriegstreiber wie andere Regierungschefs sein, aber vom Friedensstifter war und ist er noch weit entfernt.

Darüberhinaus möchte ich Hafen mit seinen Aussagen im Groben unterstützen und teilweise finde ich es aüßerst beschämend bis unverschämt ihn nur deshalb blöd anzumachen, weil er sich hin und wieder ;) mal einen Klopps geleistet hat!
Ich jedenfalls habe deine Aussage sehr wohl verstanden und bin dir wegen der kleinen sachlichen Fehler (die ich mir bestimmt auch geleistet habe) nicht böse :)

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 09:25
von Ebeyon
stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin?
... dann kommt der Krieg zu Dir!

Sorry, ich weiß, das ist nur ein doofer Sponti-Spruch, aber ich konnte diese Aussage jetzt nicht unkommentiert lassen.

Die Menscheit ist von ihrer Rasse her nunmal dominant-aggressiv. Auch wenn wir denken (hoffen) vernunftbegabte intelligente Lebewesen zu sein, wir sind und bleiben ein Raubtier.
Religionen, Gesetze und Verfassungen haben immer versucht, "humane" Regeln für ein Zusammenleben zu liefern. Der Versuch ist löblich und zeigt von Vernunft und Verstand.
Die Realität sieht bekanntlich anders aus.
Zum Einen werden Regeln und Gesetze gebeugt und missbraucht, um "die Anderen" angreifen zu können und zum Anderen wird schnell eine Verteidigungsposition als Rechtfertigung benutzt. "Kampf dem Terrorismus zum Schutz der westlichen Zivilisation" oder "Kampf, um die Religion vor dem ungläubigen Westen zu schützen".
Als "Verteidiger" ist man "legitimiert" (zumindest argumentativ).

Obwohl jeder Mensch das Bedürfnis nach Ruhe und Frieden hat, wird es immer wieder Konflikte bis hin zum Krieg geben, um die Resourcen zu schützen (oder zu erobern), die den eigenen Frieden (und Wohlstand) garantieren.
Leider ist es so und ich wünsche es mir anders (ich habe schließlich Kinder in diese Welt gesetzt), aber ich denke, eine friedlich Welt werden wir hier wohl nicht mehr erleben, dieser Prozess wird wohl noch viele viele Generationen dauern (wenn wir die Menscheit bis dahin nicht vorher schon ausgerottet haben).

;(

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 09:52
von hafensaenger
Der Mensch ist modern, zivilisiert usw... , aber sein Gehirn ist immer noch auf Steinzeitniveau sowie viele seine Verhaltensmuster. Bis der Mensch auch geistig im 21.ten Jahrhundert ist und begreift das es andere Wege zur Konfliktlösung gibt als Gewalt und Kriege, wird noch sehr viel Zeit vergehen.

Solange Freund oder Feind noch ein "Bauchgefühl" ist und man erst die Keule rausholt und ihm dann die Hand reicht (assoziiert warum ich denjenigen mag oder nicht und das Hirn einschaltet), wird es auf der Welt keinen Frieden geben.

Regeln und Gesetze schaffen Ordnung sofern sich jeder dran hält bzw. halten muss. Muss er das nicht bzw. hat er keine unmittelbaren Konsequenzen zu befürchten, werden sie gedehnt und gestreckt bis sie weich wie Gummi sind.

Bricht / dehnt man sie, muss man sich rechtfertigen bzw. nach Ausreden suchen. Da kommt dann gerne die Religion ins Spiel, Ungläubige, Achse des Bösen und andere nette Ausflüchte/ Wortschöpfungen um zu entschuldigen / rechtfertigen was nicht entschuldbar / zu rechtfertigen ist.

Der Mensch will seine Ruhe haben und seinen Frieden haben. Dieses funktioniert aber nur solange "der Mensch" (fast / ziemlich) alles hat was ihn "friedlich" sein lässt. Mangelt es ihm an etwas wird er unruhig. Mangelt es an mehr wird er nervös. Man es fast an allem wird er depressiv oder aggressiv.

Kommen dann noch Dinge wie Neid , Missgunst etc.. dazu (weil ein anderer das hat was er nicht hat) ist es aus mit dem Frieden.

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 12:20
von Cassie
Ebeyon hat geschrieben:Religionen, Gesetze und Verfassungen haben immer versucht, "humane" Regeln für ein Zusammenleben zu liefern. Der Versuch ist löblich
Das schlimme ist einfach, dass im Namen der Religionen viel mehr Kriege und sonstige grausame Taten begangen worden sind als aus allen anderen Gründen zusammen.

Allerdings waren es meistens sicher Fanatiker oder Leute, die die Religion als Deckmäntelchen für völlig andere Interessen genutzt haben.

Mit dem "versucht" hast du sicherlich Recht.

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 12:38
von Manni_B
Cassie hat geschrieben: Das schlimme ist einfach, dass im Namen der Religionen viel mehr Kriege und sonstige grausame Taten begangen worden sind als aus allen anderen Gründen zusammen.
... das bleibt natürlich nicht aus, wenn man bedenkt, dass Religionen seit über 4.000 Jahren das Sagen haben.
Aber ich muß auch betonen, dass es nur Religionen sind, die einen 'Erscheinungsgott' haben und in seinem Namen Kriege führen, andere Religionen ausmerzen, Unterdrückung, Verfolgung, Leid usw. auf dieser Welt verursachen.
Asiatische Religionen, ebenso Natur-Religionen, haben dieses Makel nicht, da sie keinen 'Einzigen' Gott haben welcher die Macht für sich alleine beansprucht.

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 16:57
von Castore
Ebeyon hat geschrieben:
Die Menscheit ist von ihrer Rasse her nunmal dominant-aggressiv. Auch wenn wir denken (hoffen) vernunftbegabte intelligente Lebewesen zu sein, wir sind und bleiben ein Raubtier.
Nee... wir sind Herden- und Fluchttiere. (Elias Canetti)
Vielleicht macht uns das so gefährlich....
Stürmt eine Horde Gazellen aus lauter Furcht über eine kleine Löwenherde, so ziehen diese den kürzen und werden zertrampelt...

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 17:05
von vyper
Hi @ Manni,

dafür haben diese asiatischen Religionen andere Nachteile:
Ein Hindu kann neben Dir ruhig sitzen bleiben während Du neben ihm verdurstest...

Zurück zum Thema:
Natürlich nehmen einen Anschläge "in der Nähe" viel mehr mit. Da Freunde von mir in London leben, hat mich der Anschlag dort wesentlich stärker berührt als andere Anschläge.
Generell ist die Öffentlichkeit aber inzwischen in einer Stimmung, dass man eigentlich nur noch auf den nächsten Anschlag in einer westlichen Metropole wartet (das er kommt ist sicher - die Frage ist nur wann...). Der Überraschungseffekt des 11.09. (der in meinen Augen neben der Opferzahl am meisten schreckte) ist nicht mehr gegeben. Ein Aufrechnen der Opfer ist m.E. immer völlig sinnfrei, jeder einzelne ist zuviel. Doch die Öffentlichkeit kümmert sich schon morgen nicht mehr darum (wer denkt heute noch an die Tsunami-Opfer - es ist wirklich noch kein Jahr her!). Aber soll man deswegen kein Mitgefühl mit den Opfern in London haben?

Egal wie man zum Irakkrieg steht: Für mich besteht ein Unterschied darin, ob jemand einen Krieg führt oder gezielt einen Anschlag auf Unschuldige führt (dies soll keinen Krieg rechtfertigen - aber ein Krieg rechtfertigt auch keinen Terrorismus dieser Art). Es ist etwas anderes einen Anschlag auf eine militärische Einrichtung zu verüber als Bomben in einer U-Bahn zu legen.

Tot ziens
Vyper

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 17:10
von Castore
Kleine Info: Heute gab es einen Bombenanschlag in Bagdad. Mindestens 25 Tote, darunter mindestens 4 Kinder.
Lief in den Nachrichten im Radio zwischen der Stauschau und einem Superhit aus den 80ern...Dauer: ca. 20 Sekunden.

Verfasst: Mi 13.07.2005 - 17:36
von Jean-Paul
Tagchen Leut,

so nun muss ich mich auch mal einmischen.

Castore, Du hast recht, es wird viel weniger Berichtet vom Ausmasse des Irak Krieges....und seinen nun eklatanten Missstände die dort herrschen.
Desweiteren kann ich mich noch an den Januar errinern, wo jeden Tag im Gazastreifen Anschläge gab.....die bis in den Juni gingen...aber nun nicht mehr durch Rundfunk und Fernsehen mitgeteilt werden.....die aber immer noch jeden Tag passieren.
Desweiteren passiert heutzutage überall etwas was nicht durch die Medien berichtet wird aber dennoch sehr tragisch ist.

Du darfst aber eins nicht übersehen: wenn wir uns keine Gedanken über diese Erreignisse machen, wer soll das dan tun?
Die Politiker werden doch durch uns Gezwungen dies zu tun.
Wir machen Ihnen Druck, das sie auf uns Aufpassen und uns Beschützen sollen, wie auch immer dies dann Aussehen soll.

Bush tut nur das was der "GROßTEIL" seiner Bevölkerung ihm sagt.

Unsere Regierung hat nur unser Interrese verbreitet, das wir nichts mit dem Irak Krieg zu tun haben wollten.......

Also musst Du Hafen schon recht geben, wenn er sich um die Menschen sorgt, die diese Katastrophe erlebt haben.
Desweiteren kann Hafen doch sagen, was er will. Er zeigt in diesen Posts hier doch nur seine Anteilnahme, also nichts was wirklich unmoralisch ist.

Was in Deinen Post, nunja, wie sag ichs Dir ohne Gehäßig zu sein, fehlt!!!......Es fehlt Mittgefühl....sorry aber die kam bei Dir nicht rüber.....sollte es aber, wenn es darum geht, vergessene Tatsachen aufzuzeigen.

Nun zum Schluss muss ich sagen, mich hat Spanien mehr zum Nachdenken erregt.
Warum Spanien?......die waren mit viel weniger Soldaten und Material im Irak Krieg. Dieser Anschlag war nur gegen die Politik im Lande gerichtet.....um eine Partei an die Macht zu bringen, die nicht rigeros gegen Terror ist.......

Übersieht bitte eins nicht!
Wir werden mit Sicherheit auch noch in Terroranschläge Verwickelt.
Und ich hoffe dann, das dabei keiner von uns hier dabei ist.

Verfasst: Do 14.07.2005 - 06:15
von Cassie
Jean-Paul hat geschrieben:Bush tut nur das was der "GROßTEIL" seiner Bevölkerung ihm sagt.
Also das war jetzt aber ein Witz. Bush tut nur was seine Berater aus der Waffen-, Öl- und sonstigen Industrie-Lobby ihm sagen.

Wenns den Amerikanern richtig schlecht gehen würde, dann würden sie auch das machen, was die Leute in der Ukraine vorgemacht haben. Die sind aber meist zu satt und zufrieden und lassen ihn deswegen machen, was er will, auch wenn es ihnen gegen den Strich geht.

Verfasst: Do 14.07.2005 - 06:28
von Jean-Paul
Hy Cassie,

ich wuste daß das kommen würde.

Aber leider ist dem nicht so. Seine Berater wie Du schön sagst, haben damit nicht viel zu tun.

Sicher hat eine bestimmte Lobby in zum Präsidenten Wahlkampf hin gesponsert....oder wie man es auch ausdrücken mag, aber den Irak Krieg hat nun mal das Unterhaus und die Abgeordneten im Kongress Beschlossen.....Bush hat nur den Antrag gestellt....wenn man das so sagen kann.......

Desweiteren gab es etwa 4 Monate nach dem Anschlag aufs WTC eine Umfrage der Befölkerung von den 3 größten TV Sendern, ob Amerika dieses Attentat nicht vergellten sollte, worauf etwa 79% dafür waren.......tja ich denke immer noch, Bush hat nur das getan was die Bürger ihm gesagt haben....auch wenn er der Agressor war.

Verfasst: Do 14.07.2005 - 07:20
von Mondkalb
Castore hat geschrieben:Kleine Info: Heute gab es einen Bombenanschlag in Bagdad. Mindestens 25 Tote, darunter mindestens 4 Kinder.
Lief in den Nachrichten im Radio zwischen der Stauschau und einem Superhit aus den 80ern...Dauer: ca. 20 Sekunden.
Das regt mich sowieso seit Jahren auf - die Zweiteilung der Welt. Es gibt offensichtlich Opfer, die uns leid tun müssen und andere, bei denen das anscheinend nicht nötig ist.
Deswegen gibt es heute die Schweigeminuten für die Opfer in London. Für die Opfer im Irak hat noch niemand eine Schweigeminute verlangt.
Verdammte Heuchelei!

Verfasst: Do 14.07.2005 - 09:05
von Ebeyon
Je weiter jemand von uns entfernt ist, sei es nun räumlich, kulturell, gesellschaftlich, religiös oder politisch, desto weniger berührt uns sein Schicksal. Ich denke, daß ist eine Art Selbstschutz, würde man das ganze Leid der Welt an sich heranlassen, dann würde man daran zerbrechen...
"Liebe Deinen Nächsten", aber nicht Deinen Über-Nächsten oder gar Über-Über-Nächsten. :?