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Khamul
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Beitrag von Khamul »

Ich gebe SubZero recht. Mich nervt das auch.... Diese Vorurteile bescheren mir in regelmässigen Abständen einen Hals bis Ungarn...und zurück. Ich trage gerne schwarze Klamotten, höre Gothic, aber habe doch tatsächlich noch nie auf nem Friedhof ne Katze geschlachtet 8o Mannmann, zum Glück bin ich da wohl ne Ausnahme, noch mal Glück gehabt... Metal höre ich auch ganz gerne, des weiteren bin ich tätowiert (mehrfach) und Motorradfahrer..... Ich hab noch nie mit ner Eisenstange nen Lokal aufgemischt...wieder Glück gehabt. AAAAAAAAAAAAARGL!!!
Naja, man kann ja nicht alles haben, meine bescheidene Meinung ist, wer aus dem äußeren auf alles zu schliessen vermag, ist entweder derjenige mit der besten Menschenkenntnis die es jemals gab, oder er leidet an grober Selbstüberschätzung....Das letztere ist imho deutlich warscheinlicher.
Und bei den Computerspielen, was ist besser? Virtuell seinen Frust abbauen und auf dem PC ein paar pixelige Gestalten killen, oder solche Spiele verdammen und seinen Frust lieber im RL ausleben?
Naja, jedem seine eigene Meinung, das ist ein freies Land. Aber meine Meinung ist ganz klar - und ich hoffe auch klar geworden.

mfg (mit fiesem Grinsen)
lg
Khamul
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Castore
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Beitrag von Castore »

Ganz meiner Meinung, Khamul. Subkulturen sind in der Gesellschaft böse. Da kommen de Mörder her. Viel einfacher kann man es sich nicht machen.
Bye
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Delta
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Beitrag von Delta »

;) gut Castore

Mörder etc. hat es schon immer gegeben. Auch schon vor über 100 Jahren, als es weder Heavy Metal noch Computerspiele gab. Ich denke eine Hauptursache dafür, daß sich sowas in letzter Zeit häuft liegt an den Veränderungen der Welt in der letzten Zeit.
-Die Vereinsamung der Menschen nimmt zu
-Die Sicherheit für den Einzelnen nimmt ab
-Versorgungsangst aufgrund der Weltwirtschaftslage
-Überfrachtung mit schlechten Nachrichten und Sensationsmeldungen aus den Medien (wann hatten wir das letzte Mal eine positive Meldung auf Seite 1 der Bild?)
-Vernachlässigung der Kinder (sowohl von den Eltern als auch vom System)
-Veraltetes und ineffizientes Schulsystem mit überforderten Lehrern
-zu wenig Freizeitgestaltung der Kinder

Meiner Meinung nach wird jemand dann zum Amokläufer, wenn er sein Leben zerstört sieht (denn was hat er dann noch zu verlieren?). Und da ist immer die Frage, was das Leben ausmacht. Hat man Menschen, die man liebt und die einem Halt geben können, so kann man soetwas verkraften. Hat man die nicht.... Nun ja. Und dann kommt auch immer noch die Erziehungskomponente dazu. Hat jemand in seiner Jugend Gewalt als Konfliktlösung erleben müssen? Dann wird er sie selbst anwenden, um Konflikte zu lösen. Hat er das nicht, so wird er sich andere Wege suchen.

So, meine bescheidene Meinung.
Und ich höre weiter Metal, Gothik, Dark Wave und EBM, spiele weiter am Computer (manchmal sogar Shooter), trage schwarz und bleibe wie ich bin. Und wenn jemand ein Problem damit hat, so kann ich auch damit um.

*kopfschüttel* Meiner Meinung nach beruht ein Großteil des Hasses auf die Metaller und andere "Subkulturen" auf dem Hass der ach-so-normalen Spießer, die eigentlich auch anders sein wollen, sich aber nicht trauen. Wie oft ich den Satz "Ich würde so gern.... " Schon gehört hab.... Ich mache einfach! Und wenn es dann schiefgeht, pech. Aber ich habs versucht.
Ich denke, wenn die Menschheit etwas mehr Rückgrad und Experimentierfreudigkeit entwickeln würde, dann wäre uns schon weit geholfen.

Gruss

Anni
Carpe diem...
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SirPatrick
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Beitrag von SirPatrick »

[quote]
Original von SWOTL:
Und mal ganz ehrlich: Amokläufer und Massenmörder hat es auch schon vor 10, 50, 100 und 500 Jahren gegeben.
Die hatten auch keine HeavyMetal-Macke oder die EgoShooter-Tollwut !!!
So etwas hat's schon immer gegeben, und wird es auch in Zukunft geben.
Leider !!!
SirPatrick



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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Das glaube ich einfach nicht!!!!

Wer schon mal die Reaktion eines Kindes/Jugendlichen beim Betrachten/Hören etc. gewaltverherrlichender Dinge gesehen hat, dem dreht sich bei manchen Äußerungen einfach der Magen um.
In der Klasse vieler Schulen gibt es genug Kinder, die haben einen Fernseher, PC und einen Kühlschrank im Kinderzimmer.
Die dürfen alles sehen (Terminator, Scream, Buffyetc.), spielen (Doom den Namen des anderen Spieles habe ich vergessen, irgendwas mit nen Schloß und Nazis) und Musik so laut und so wild hören wie sie wollen.
Die sind nicht mehr ansprechbar und regelmäßig Grund für Elternsonderabende, wo dann nur die Eltern der Kinder erscheinen, die unter diesen Idioten leiden müßen.

Diese besonders entzückenden Eltern gehen dann aber auf die Barrikaden wenn es im Biologie/Sachkundeunterricht um den Menschen (Aufklärung) gehen soll.

Damit haben dann unsere Kinder mit 12-15 mehr Leichen und Leichenteile als Busen, Küsse und anderes gesehen.

In einer Gesellschaft, in der Kinder eher vor Liebeserklärungen als vor Morddrohungen geschützt werden sollte die Pille kostenlos verteilt werden.
Außerdem wünsche ich mir eine Ausbildung zur Mutter bzw. zum Vater (selbst als Putzfrau muß ich meine Qualifikation nachweisen, aber Jeder Depp darf Kinder in die Welt setzen).

Wofür brauchen wir Computerspiele die das Starten und Landen einer Boing simulieren???
Weil das Üben am Material etwas zu teuer wäre!!
Okay, sehe ich ein, stimmt!

Aber wofür brauchen wir Computerspiele, an denen das Bedienen einer Handfeuerwaffe simuliert wird????
Oder das Benutzen einer Pumpgun???

Wieso wird in Schießvereinen tw. mit Maschinengewehren geschossen (sollte ein "Sportschütze" nicht die Zeit haben nachzuladen???).

Vielleicht trifft es nicht auf viele Kids zu, ich habe auch Tom und Jerry geguckt und bin keine Mörderin, aber zu meiner Zeit kam z. B. Derrick abends um 20.15 und nicht im Vorabendprogramm um 17.50.

Mit einer 80%igen Wahrscheinlichkeit könnt Ihr die Probe aufs Exempel durchführen:
Ein Kind hockt vor dem PC/TV sag es ist jetzt genug, geh spielen.
Die Antwort ist ein langes Gesicht, Unverständnis; leichte Agression, dann Langeweile und dann ich weiß nicht was ich machen soll.

Geh durch Deine Stadt und schau Dir die Kids an!!!
Waren zu Deiner Zeit auch so viele übergewichtig und phlegmatisch????
Sogar in Dörfern sieht man dieses Bild, aber alle haben ein Handy und sind absolut vertraut mit dem Pc und den entsprechenden Spielen....

Hoffentlich bin ich niemanden zu nahe getreten, aber das mußte mal raus!!!


Susanne
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Wolfi
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Beitrag von Wolfi »

Original von Delta:

-Die Sicherheit für den Einzelnen nimmt ab
-Versorgungsangst aufgrund der Weltwirtschaftslage
-Vernachlässigung der Kinder (sowohl von den Eltern als auch vom System)
-Veraltetes und ineffizientes Schulsystem mit überforderten Lehrern
-zu wenig Freizeitgestaltung der Kinder
Hmmmm, der Argumentation kann ich nicht folgen....

Also die Sicherheit für den einzelnen war 'früher' - davon sprichst du ja - sicher weit geringer. ich erinnere an eine nicht zu ferne Zeit, wo es Knechte, Dienstboten und Leibeigene gab und wo viele viele Menschen in ihrer Sicherheit vom Goodwill einzelner abhängig waren.

Versorgungsangst aufgrund der Weltwirtschaftslage war früher viel viel viel extremer - denn da hatten die Menschen wirklich NICHTS - hat auch u.a. mit zum zweiten Weltkrieg geführt. Versorgungsangst ist aber sicher keines wegs signifikant gestiegen, eher das krasse gegenteil, wenn du dich auch vor 100 Jahren beziehst.

Kinder: noch in den 50er Jahren gab es Prügel in der Schule, selbst ich habe in den 70ern dort nochn paar mal ne Ohrfeige bekommen. 'Früher' wurden die Kinder in der Schule ja bekanntlich oft mal regelrecht verdroschen, zu Hause mussten viele mitarbeiten und hatten nicht mal Zeit für Hausübungen - und auch dort gabs bei Bedarf Prügel.

Heute bemüht man sich in der Schule auf Kinder einzugehen und sie zu fördern - dass das nicht immer 100% gelingt ist klar, aber es wird vielerorts versucht. Kinder dürfen en gros ihre Persönlichkeit heute 100 Mal mehr entwickeln im frühen Alter als noch vor 30 Jahren - ganz zu schweigen, von dem 'früher', das du ansprichst. Sogar staatliche Servicelines mit psychologischer Betreuung werden für Kinder eingerichtet und im Kinderprogramm beworben.

Also DARAN liegts mit Sicherheit nicht ;)

Wieso ist es eigentlich so schwer zu glauben, dass es sich auswirken könnte (muss ja nicht gleich so extrem sein....), wenn ein Kind ständig virtuell vorm blutverschmierten Bildschirm sitzt, abends Rambo sieht und sich mit der passenden superaggressiven Musik noch den ganzen Tag volldröhnt? Da komm ich ehrlich gesagt nicht so ganz mit .... :)

Grüße
W:)lfi
Zuletzt geändert von Wolfi am Mi 19.06.2002 - 16:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Castore
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Beitrag von Castore »

Hi Morgaine le Fay !

Dadrauf muss ich einfach antworten, weil es genau dem entspricht, was ich so stark "verurteile".
Es gibt immer solche Familien, in denen die Tabus die es zu brechen gäbe sehr hoch oder gar nicht vorhanden sind. Ich finde es auch nicht besonders toll, wenn ein Kind so aufwächst, aber die Anzahl derer unter diesen, in solchen Verhältnissen aufgewachsenen, Personen, die auch gleichzeitig potentielle Mörder sind, ist wahrlich sehr gering. Du kannst nicht einfach urteilen, dass ALLE die solch eine Erziehung hatten nun mit höherer Wahrscheinlichkeit Mörder oder wenigstens Verbrecher werden als "normal"-Aufgewachsene - Übergewicht hin oder her. Nehmen wir mal das zur Zeit leider klassische Beispiel des Erfurt-Attentäters. Dieser junge Mann war vorher dabei Abitur zu machen. Ich schliesse mal einfach daraus, dass er wenigstens ein bisschen Grips in der Birne hatte. Er war also kein übergewichtiges, schlecht behandeltes Kind ! Wie kann das sein ??? Er kam nicht aus dieser, deiner Meinung nach, klassischen Gefahrenzone. Er war vor seiner Tat weitesgehend normal. Kein besonders agressives Kind. Keine Killermaschine. Nun hat er -aus was weiss ich für welchen Gründen- trotzdem einen Haufen Unschuldiger umgebracht. Und nun sag mir mal bitte was ihn dazu gebracht hat das zu tun? Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass er sich "Buffy" vorher dreimal hintereinander reingezogen hat. Lehrer sind zwar böse, aber keine Vampire. ;) Also daran kanns nicht liegen. Woran den sonst ??? Ich sehe in keinem deiner aufgeführten Punkte ein Argument welches ganz klar dafür spricht, dass Kinder am laufenden Band dadurch zu Mördern werden
Bye
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SirPatrick
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Beitrag von SirPatrick »

Hallo Castore,
dein Beitrag ist sehr emotional und subjektiv gefasst. Ich kann deinem Beitrag nicht zustimmen, da ich nahezu der selben Meinung bin wie Morgaine. Sie hat nirgendwo gesagt, dass diese "Jugendlichen", die nichts mehr mit sich anzufangen wissen, gleich Mörder sind. Das ist auf keinen Fall so.
Doch kann ich den Eindruck von Morgaine durch meine eigenen Beobachtungen nur bestätigen. Viele (nicht alle) Kinder bzw. Jugenliche können sich heutzutage nicht mehr selbst beschäftigen, es gibt ja auch viele Möglichkeiten sich beschäftigen zu lassen (PC,TV, usw.). Sich beschäftigen (animieren) lassen ist natürlich auch viel angenehmer und bequemer, da man sich nicht mehr selbst Gedanken machen muss wie man die Zeit rumkriegt. Ich kann es denen nicht verdenken. An dieser Stelle sind meiner Meinung nach auch die Eltern gefordert sich gegen einen solchen Trend zu stellen, auch wenn das Kind dann mit einem langen Gesicht vom TV/PC abzieht und einem vorhält, dass es nichts mit sich anzufangen weiss...dann muss man dem Kind eben zeigen, dass es auch noch andere Beschäftigungsmöglichkeiten vor allendingen mit anderen Mitmenschen gibt. Denn eins steht in meinen Augen fest: Wir entwickeln uns in eine Gesellschaft von Individualisten und das an sich ist schon gefährlich genug, denn solch ein Umfeld bietet "potentiellen Mördern und Amokläufern" den Schutz, ohne den sie solche Taten nie durchführen könnten. Nur duch Ignoranz und Wegschauen sind solche Fälle denkbar (das ist meine persönliche Meinung).

Ciao
Sir Patrick
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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Original von CastorE:
Nehmen wir mal das zur Zeit leider klassische Beispiel des Erfurt-Attentäters. Dieser junge Mann war vorher dabei Abitur zu machen. Ich schliesse mal einfach daraus, dass er wenigstens ein bisschen Grips in der Birne hatte. Er war also kein übergewichtiges, schlecht behandeltes Kind ! Wie kann das sein ??? Er kam nicht aus dieser, deiner Meinung nach, klassischen Gefahrenzone. Er war vor seiner Tat weitesgehend normal. Kein besonders agressives Kind. Keine Killermaschine. Nun hat er -aus was weiss ich für welchen Gründen- trotzdem einen Haufen Unschuldiger umgebracht. Und nun sag mir mal bitte was ihn dazu gebracht hat das zu tun?
Hi Castore,
also ich sehe das auch anders.
1. Intelligenz hat mit sozialem Verhalten nichts zu tun, und darum geht es hier.
2. Was man von dem Erfurt-Attentäter weiß, ist dass seine Eltern praktisch genau so waren, wie Morgaine es geschildert hat: Haben sich nicht um ihn gekümmert, aber Ansprüche gestellt: Du musst aufs Gymnasium und Abitur machen!!!
Das ist einer der Gründe, warum er, als er ohne Schulabschluss da stand, durchgedreht ist.

Ein weiterer Grund wäre vielleicht, dass er durch das Computerspielen Gewalt als akzeptable Konfliktlösung kennen gelernt hat.

Dass Ihr mich nicht falsch versteht: Ich gehe auch ab wie'n Dampfdiesel, wenn jemand behauptet, dass die Gewalt in Computerspielen für diese Gewalttaten verantwortlich ist. Es ist aber doch, denke ich, ein gewaltiger (:D) Unterschied, ob jemand diese Computerspiele spielt und ein intaktes soziales Umfeld hat oder ob man sich da sozial isoliert. Dann kann man eher in ein gewaltiges Loch fallen als wenn man von seinem Umfeld aufgefangen wird.

Ich denke aber, das hat auch mit der Veranlagung zu tun. Nur wie will man das bestimmen, ob etwas Veranlagung oder Erziehung bzw. erlernt ist???

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Wolfi
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Beitrag von Wolfi »

Ja, Patrick hat viel von dem gesagt, was ich auch denke.... vor allem: Natürlich werden diese Dinge in den allermeisten Fällen nicht unmittelbar zu einer Kurzschlusshandlung führen - aber Aussagen wie: 'wegen Doom bin ich doch kein Mörder....' etc sind doch nichts anderes als rhetorische Polemik- .... die kontinuierliche Beschäftigung und der passive Konsum haben sicher mit der Zeit Auswirkungen.... das fällt halt nur vielen gar nicht mehr auf. Iss mal eine Woche salzlos, dann fällt dir erst wieder auf, wie salzig deine Suppe eigentlich ist.... Gewohnheit birgt immer gewisse Gefahren....

Ich bin auch kein Freund von übertriebenen Vorurteilen - aber: bis zu einem gewissen Grad definiert man sich (und wird definiert) durch seine Handlungen ebenso, wie durch sein Auftreten, seine Lieblingsfarbe, die Musik, die man hört etc. etc.... Wer sich stets mit aggressiven Dingen im jungen Alter (Spiele, Filme, Musik, ....) umgibt und vor allem passiv berieseln lässt, wird tendenziell viel eher in irgendeiner Form zwischenmenschliche Probleme haben, als jemand, der versucht, diese aktiv in einer Form zu lösen. Das MUSS sich nicht massiv auswirken - genauso wie auch jeder Mensch auf Umweltgifte etc. unterschiedlich reagiert, so eben auch auf psychische. Und wenn man so eine Wahnsinnstat setzt, spielt wohl noch mehr mit.

Aber stets das Problem bei der Gesellschaft zu suchen, wenn jemand ne Prüfung nicht schafft und dann ausrastet danach zu schreien die Prüfung sei Schuld - die schaffen wir ab, die armen Kinder, der Leistungsdruck, ..... DAS ist meiner Ansicht auch nicht der Weg.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

[quote]
Original von CastorE:
Hi Morgaine le Fay !

Dadrauf muss ich einfach antworten, weil es genau dem entspricht, was ich so stark "verurteile".
Es gibt immer solche Familien, in denen die Tabus die es zu brechen gäbe sehr hoch oder gar nicht vorhanden sind. Ich finde es auch nicht besonders toll, wenn ein Kind so aufwächst, aber die Anzahl derer unter diesen, in solchen Verhältnissen aufgewachsenen, Personen, die auch gleichzeitig potentielle Mörder sind, ist wahrlich sehr gering. Du kannst nicht einfach urteilen, dass ALLE die solch eine Erziehung hatten nun mit höherer Wahrscheinlichkeit Mörder oder wenigstens Verbrecher werden als "normal"-Aufgewachsene - Übergewicht hin oder her. Nehmen wir mal das zur Zeit leider klassische Beispiel des Erfurt-Attentäters. Dieser junge Mann war vorher dabei Abitur zu machen. Ich schliesse mal einfach daraus, dass er wenigstens ein bisschen Grips in der Birne hatte. Er war also kein übergewichtiges, schlecht behandeltes Kind ! Wie kann das sein ??? Er kam nicht aus dieser, deiner Meinung nach, klassischen Gefahrenzone. Er war vor seiner Tat weitesgehend normal. Kein besonders agressives Kind. Keine Killermaschine. Nun hat er -aus was weiss ich für welchen Gründen- trotzdem einen Haufen Unschuldiger umgebracht. Und nun sag mir mal bitte was ihn dazu gebracht hat das zu tun? Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass er sich "Buffy" vorher dreimal hintereinander reingezogen hat. Lehrer sind zwar böse, aber keine Vampire. ;) Also daran kanns nicht liegen. Woran den sonst ??? Ich sehe in keinem deiner aufgeführten Punkte ein Argument welches ganz klar dafür spricht, dass Kinder am laufenden Band dadurch zu Mördern werden
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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Original von Wolfi:
Ja, Patrick hat viel von dem gesagt, was ich auch denke.... vor allem: Natürlich werden diese Dinge in den allermeisten Fällen nicht unmittelbar zu einer Kurzschlusshandlung führen - aber Aussagen wie: 'wegen Doom bin ich doch kein Mörder....' etc sind doch nichts anderes als rhetorische Polemik- .... die kontinuierliche Beschäftigung und der passive Konsum haben sicher mit der Zeit Auswirkungen.... das fällt halt nur vielen gar nicht mehr auf. Iss mal eine Woche salzlos, dann fällt dir erst wieder auf, wie salzig deine Suppe eigentlich ist.... Gewohnheit birgt immer gewisse Gefahren....
Also tut mir ja leid, aber da gehe ich wirklich ab wie ein Dampfdiesel.
Es ist für mich ein RIESENgroßer Unterschied, ob jemand ein intaktes soziales Umfeld und noch andere Hobbies hat oder ob nur am Computer spielt und nix anderes macht.

Von der Presse oder sonst irgend welchen Idioten wird dann aber gesagt: "Die Computerspiele sind an all dem Schuld!" Als ob "die Computerspiele" eine Waffe wären oder selbst geschossen hätten.

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Beitrag von Susanne »

Es ist für mich ein RIESENgroßer Unterschied, ob jemand ein intaktes soziales Umfeld und noch andere Hobbies hat oder ob nur am Computer spielt und nix anderes macht.

Das kann ich nur bestätigen!!!
Es IST ein riesengroßer Unterschied, die Reaktionen der Presse haben sicher, neben der Funktion das sogn. Sommerloch zu stopfen, auch eine Art "Verschleierungstaktik".
Denn wer kauft schon noch Zeitschriften/Zeitungen in denen er/sie selbst angeklagt wird???
So wird weniger über die schlappe Elterngeneration gesprochen und mehr einer "Sündenbocktheorie" nachgejagt.
Die Kids konsumieren ja zu ihren eigenen Schaden weil niemand ihnen ihre Grenzen zeigt.
Es ist immer schwerer "Nein" zu sagen (da die Reaktion "Du bist sooo fies, alle dürfen, immer ich nie") als einfach "Ja" sagen und Kind vor den Apparat parken....

Susanne
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Beitrag von Wolfi »

@Cassie:

Gar nicht notwendig abzugehen, Cassie ;)

Hättest du vorm Abdampfen n bisschen weitergelesen, hättest du gesehen, dass ich weiter unten deutlich darauf hingewiesen habe (sogar in Großbuchstaben), dass sich das nicht auswirken muss und dass das auf den Menschen - und natürlich auch die jeweilige Situation draufankommt. Wie bei allen anderen Dingen im Leben auch.... also, wo ist das Problem? :)
Zuletzt geändert von Wolfi am Do 20.06.2002 - 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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SirPatrick
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Beitrag von SirPatrick »

@Wolfi

Gute Frage! :;)
SirPatrick



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Beitrag von Okimtailog »

Irgendwie versteh ich die (anhaltende) Aufregung um dieses Thema nicht ganz!
Ich hab es schonmal gesagt und ich sage es wieder: Es macht keinen Sinn aus einem Einzelfall die Regel zu machen oder welche daraus ableiten zu wollen!
Sicher ist es immer tragisch wenn so etwas passiert und das daraufhin gegenseitige Schuldzuweisungen folgen ist wohl genauso obligatorisch wie die Glorifizierung der Vergangenheit.
Die Vergangenheit war aber genauso wenig strahlend und perfekt wie die Gegenwart dunkel und verkommen ist.
Das die Aufgeregtheit auch (oder insbesondere) derjenigen, proportional zur Anzahl der Übertragungswagen, steigt, die auf die alten Werte verweisen, ist für mich daher nicht wirklich zu begreifen aber wohl symptomatisch.

Aber die Frage nach dem Umgang mit solchen Ereignissen bleibt, denn wenn die Antwort darauf die Vergangenheit mit den "alten Werten" (Familie, Natur,Glaube,usw.) wäre, wären die Werte ja nicht vergangen sondern noch gegenwärtig. Die Welt hat sich aber nun mal weiter entwickelt und wird es auch weiterhin tun. Ob man das nun abtut oder Angst kriegt, bleibt weiter Sache der Ansicht.

Letztendlich, dass zeigte schon der 11.09, ist alles ein Frage der Wahrscheinlichkeit und nicht der Möglichkeit....
In diesem Sinne
C U
Oki
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Beitrag von Susanne »

Original von Okimtailog:

Das die Aufgeregtheit auch (oder insbesondere) derjenigen, proportional zur Anzahl der Übertragungswagen, steigt, die auf die alten Werte verweisen, ist für mich daher nicht wirklich zu begreifen aber wohl symptomatisch.
Oki

Oftmals wird erst durch das publizieren auch den nicht aufgeregten klar, daß es Menschen gibt die sich über etwas aufregen.

Nicht alles was neu ist, ist auch automatisch gut!
Die Veränderung der Welt ist in vielen Bereichen sehr zweifelhaft!!!


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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Original von Wolfi:
@Cassie:

Gar nicht notwendig abzugehen, Cassie ;)

Hättest du vorm Abdampfen n bisschen weitergelesen, hättest du gesehen, dass ich weiter unten deutlich darauf hingewiesen habe (sogar in Großbuchstaben), dass sich das nicht auswirken muss und dass das auf den Menschen - und natürlich auch die jeweilige Situation draufankommt. Wie bei allen anderen Dingen im Leben auch.... also, wo ist das Problem? :)
Also ich habe kein Problem, weder mit dir, noch mit dem Thema...
Aber ich habe dein Post genau gelesen, und ich fand, dass nach deiner vorher geäußerten Meinung, erlebte (oder virtuell erlebte) Gewalt wirke sich auf Menschen aus, dein "das muss aber nicht so sein" reichlich schlapp wirkte. Ich habe meine Meinung zu diesem Teilthema darum deutlich und emotional gesagt. Ansonsten würde ich nicht sagen wollen, dass wir gegensätzlicher Meinung sind.

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