Quest 3 - Rettet Onkel Grimbard

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

Moderator: Fansal

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Rondo
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Beitrag von Rondo »

Hier am Steuer des Schiffes standen nur noch der Steuermann und der Maat, dem es Rondo zu verdanken hatte, überhaupt auf diesem vermaledeiten Schiff zu sein. Die beiden Seemänner waren von vier Piraten bedroht und obwohl sie beide ausgezeichnet mit ihren Waffen umgehen konnten konnte man schnell erkennen, dass sie arg in Bedrängniss waren, vorallem der Maat, er war schon fast auf die Knie gesunken. Mit Anlauf und einem beherztem Sprung gelang es Rondo auf dem Rücken von jenem Piraten zu landen, der gerade im Begriff war dem Maat das Leben auszuhauchen. Ein kurzer Schnitt durch die Halsschlagader und der Freibeuter krachte unter dem Gewicht des Halblings und vor allem unter den Schmerzen der Wunde, vor dem wackeren Matrosen auf die Planken.
Aufgrund der Geistesgegenwart des Maats und dem kurzen Schock des zweiten Piraten, gelang es ersterem wieder auf die Beine zu kommen und durch einen schnellen Hieb seines Säbels die Waffe seines Gegenübers diesem aus der Hand zu schlagen.
Jetzt stand es zwei gegen drei für die Guten, jedoch nicht mehr lange, denn durch die 1,30m große Verstärkung konnten den zwei übrigen Seeräubern leicht der Gar ausgemacht werden.

"Wir müssen losfahren, sonst steht auch unser Schiff noch in Flammen, los schnell!!" Rondo deutete auf das Steuerrad.
" Ein Seil des Segels ist durch den Kampf gerissen, wir müssen es wieder festknoten, sonst kommen wir hier nicht raus."
Der erste Maat verstand sofort, packte Rondo am Arm und sie liefen wieder zurück zum Mast.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Während Kuryn quer über das Deck der Einhorn zum anderen Piratenschiff eilte, sah er, wie Rondo und der erste Maat auf den Hauptmast des Schiffes zustrebten, doch er verlor keine Zeit damit, sie zu grüßen oder danach zu fragen, was zur Hölle sie denn da machten, wo doch ein Kampf in vollem Gange war, sondern beschleunigte seine Schritte nur noch. Kaum hatte er die Reling erreicht, wurde er auch schon von einem glatzköpfigen Freibeuter mit durchstochenen Ohrläppchen angegriffen, der geradewegs aus einer Abenteuergeschichte über Piraten entsprungen zu sein schien. Er schwang einen riesigen Krummsäbel, der Kuryn glatt in der Mitte zerteilt hätte, wäre der Meuchelmörder nicht geistesgegenwärtig ausgewichen. Immer noch den Bogen in der Hand, benutzte der Assassine die Fernkampfwaffe für einen Schlag ins Gesicht seines Gegners und als dieser zurück taumelte, ließ er den Bogen fallen, um nach seinen Dolchen zu greifen.

Der Pirat erwies sich als exzellenter Fechter, der mit seiner auf den ersten Blick behäbig wirkenden Waffe umzugehen vermochte. Obwohl Kuryn zwei Stahlklingen führte, die er schnell wie der Wind durch die Luft pfeifen ließ, kam er schon bald in Bedrängnis, da seine Waffen einfach zu klein waren, um eine anständige Parade zu vollführen und darauf einen Angriff folgen zu lassen. Er bedauerte immer mehr, dass er sein magisches Kurzschwert irgendwo auf dem Weg von Melan nach Barak-Zakath im Fluss versenkt hatte, wenn auch ganz und gar unabsichtlich. Wenn sie jemals wieder lebend aus dieser misslichen Lage entkommen sollten, so schwor sich Kuryn, würde er sich eine längere Klinge kaufen als die beiden Krummdolche, die er derzeit mit sich führte. Doch all diese Überlegungen änderten nichts daran, dass der Meuchelmörder im Kampf gegen den martialischen Piraten im Nachteil war. Schon begann Kuryn zu schwitzen und musste sich stärker auf seine Hiebe konzentrieren.

Schlussendlich war der Assassine so erschöpft, dass er einen Fehler beging, den sein Gegner sofort bestrafte: Ein Streich mit dem Krummsäbel und Kuryn schrie vor Schmerz auf, als die Klinge seine linke Handfläche aufritzte, nachdem sie den Dolch fortgeschleudert hatte. Blut quoll aus der Wunde und von diesem Anblick angespornt, wollte der Freibeuter kurzen Prozess mit Kuryn machen. Doch er war nicht auf die Hinterlist eines Meuchelmörders der Gilde des Todes gefasst, denn noch während sein Feind zum vernichtenden Hieb ausholte, machte er einen Purzelbaum und trat an dessen Ende mit voller Wucht gegen das rechte Kniegelenk des Piraten. Ein unappetitliches Knacken ertönte und der Mann brach zusammen. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht fuhr Kuryn mit der Klinge seines Dolches über die Kehle des Kerls, doch wartete er nicht, um zuzusehen, wie der Mann sein Leben aushauchte; vielmehr packte er sich einen der Matrosen von Kapitän Hardkopf und deutete auf ein kleines Beiboot, das wenig entfernt auf dem Wasser trieb und in dem neben einer leicht bekleideten Dame ein augenscheinlich bewusstloser Zwerg lag, den Kuryn nur zu gut kannte. "Schnell, hol ein Seil!", schrie er den Matrosen an.
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Rondo
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Beitrag von Rondo »

Da der Kampf sich auf eine Seite des Schiffes verlagert hatte, gelang es Rondo und dem ersten Maat, das Segel wieder zu "flicken" bzw. es soweit festzuknoten, dass wieder Wind hinein blasen konnte. Rondo gab dem Steuermann einen Wink und dieser beeilte sich die notwendigen Dinge einzuleiten, das Schiff möglichst unbeschadtet aus dem Inferno herauszu manöfrieren.
Obwohl Rondo ganz egoistisch handelte, indem er sich immer dem anschloss, der am Gewinnen war, war zu bemerken, dass der erste Maat nun nicht mehr soviel gegen ihn hatte, denn nach der Arbeit klopfte er ihm auf die Schulter und deutete ihm an seiner Seite in gegen die Freibeuter zu kämpfen.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Noch immer dröhnte ihr Kopf, aber es war ein verträgliches Dröhnen, ein Dröhnen das sagte: Ich dröhne vor Anstrengung hier oben alles in Ordnung zu bringen. Ein lästiges Dröhne zwar, aber ein Dröhnen mit dem man eine Zeitlang leben konnte.
Perdondaris nahm wieder etwas von ihrer Umgebung wahr.

Es schien die Schlacht hatte sich gewendet und allen Beteiligten ging es nur noch um das nackte Überleben. Sie hätte den Matrosen ja gerne geholfen das Schiff aus seiner prekären Lage zu befreien, aber sie verstand von Seefahrt leider gar nichts. Also konzentrierte sie sich auf das, was sie verstand: Die Versorgung von Verwundeten. Und die Zerstörung von Leben, setzte ein kleiner, hässlicher Gedanke hinzu.

Perdondaris wandte sich den nächsten Herumliegenden zu. Wem noch zu helfen war, dem half sie, auch wenn er ein Pirat war. Vielleicht waren ja dem einen oder anderem nützliche Informationen zu entlocken.
Wem nicht mehr zu helfen war, dem half sie wenigstens schnell und schmerzlos in die Arme des Todes hinein.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn tat sein Bestes und zusammen mit der Hilfe des Matrosen gelang es ihm tatsächlich, der jungen Dame im Boot, die neben dem bewusstlosen Zwerg saß (er wollte gar nicht erst wissen, was die beiden miteinander angestellt hatten), ein Tau zuzuwerfen, welches das Mädchen am Bug befestigte, um es den beiden Männern an Deck der Einhorn zu ermöglichen, das kleine Beiboot heranzuziehen. Allerdings bedurfte es schon einiger deutlich größeren Anstrengungen, um den Zwerg an Deck zu hieven. Am Ende musste Kuryn und der Matrose, der sich als Sken vorstellte, das Fallreep hinunterklettern und den bewusstlosen Bruenor ein weiteres Seil um die beleibte Mitte binden, um ihn dann in einer Mischung aus Ziehen und Schieben aufs Schiff zu verfrachten. Einmal während dieser ganzen Aktion hätte der Meuchelmörder beinahe sein Gleichgewicht verloren und wäre fast in das dunkle, unergründlich tiefe Wasser gefallen, was ihm einen Heidenschreck einjagte. Doch zu guter Letzt kam er doch noch über die Reling, mit dem immer noch schlafenden Bruenor im Arm.

Keinen Augenblick zu früh, wie sich einen Moment später herausstellte, denn die Einhorn nahm wieder an Fahrt auf und die Besatzung steuerte sie aus der tödlichen Umklammerung der beiden brennenden Piratenschiffe hinaus, während die kümmerlichen Überreste der Freibeuter verzweifelt versuchten, den Brand auf dem Flaggschiff zu löschen. Kuryn wünschte ihnen viel Glück dabei, hoffte aber, dass sie scheitern würden. Diese elendigen Piraten sollten auf den Grund des Meeres sinken. Es wurde Zeit, dass der Regent dagegen mal etwas unternahm, denn schon in Melan hatten diese Korsaren für Unruhe gesorgt. Kuryn wandte sich um, um nach den anderen Mitgliedern der bunt gemischten Reisegruppe zu sehen, da schlingerte das Schiff und plötzlich war dem Assassinen sehr, sehr übel. Er hastete zur Reling und entleerte seinen Magen von dem wenigen, was er in der letzten Zeit hinunter gewürgt hatte, dann richtete er sich zitternd auf und rief nach Perdondaris, auf dass sie sich um den Zwerg kümmerte. Schließlich wäre es zu schade, sollte er jetzt sterben, nachdem Kuryn sich so viel Mühe gegeben hatte, ihn zu retten.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Spielleiter

"Argh, den haben wir es gezeigt, was?", polterte Kapitän Hardkopf und steckte sein blutverschmiertes Schwert zurück in die Scheide, während ein im Umgang mit Nadel und Faden geübter Matrose eine hässliche Wunde an seiner Schulter bearbeitete. Die Überlebenden der Mannschaft schrien ihre Zustimmung und der Kapitän gab Befehl, die getöteten Piraten über Bord zu werfen und die eigenen Gefallenen für eine Seebestattung mit allen Ehren vorzubereiten. "Ihr habt gut gekämpft", wandte er sich an die Gefährten, nachdem seine Wunde verarztet worden war. "Wenn wir unser Ziel erreichen, werde ich Euch eine kleine Belohnung für Eure Taten geben können. Es passiert nicht oft, dass ein Schiff den Fängen der Piraten entkommt." Und damit stapfte er davon, um seiner Mannschaft weitere Anweisungen zu erteilen, während weiter hinten die kümmerlichen Überreste der vom Feuer verzehrten Piratenschiffe endgültig untergingen.

Bruenor, Kuryn, Perdondaris und Rondo erhalten jeweils 70 CP für das Gefecht mit den Piraten.

Spielleiter Ende
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Rondo
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Beitrag von Rondo »

Die Spuren der Schlacht, waren auf dem gesamten Schiff zu sehen.
Auf der backbordseite, war sogar die Reling zu großen Stücken abgerissen, oder abgebrannt. Rondo, beteiligte sich nicht an den Aufräumarbeiten, denn schließlich war es ja nicht sein Schiff. Er begab sich lieber wieder an seinen lieblings Platz, den er vor dem Kampf verlassen hatte. Die zusammengelegten großen Schifftaue.
Von dortaus, legte er sich wieder bequem hin, sodass er in die Wolken blicken konnte,und tat so, als ob nichts geschehen wäre.
Von der vielen Anstrengung, des vergangenen Kampfes schlöief er auch bald wieder ein.

Erst als die ersten Seemannslieder erklangen, schlug er verträumt die Augen auf. Die verstorbenen wurden beerdigt. Einer solchen Seemannsbeerdigung bezuwohen, passierte Rondo eben nicht alle Tage und deshalb ging er interessiert näher.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Der von Besorgnis erfüllte Ruf Kuryns schreckte Perdondaris auf. Das Dröhnen im Kopf war vergessen, die Verwundeten auch. Sie sprintete über Deck als hinge ihr Leben von ihrer Schnelligkeit ab. Als sie Kuryn erreichte, hing der über der Reling. Sie fasste seine Schulter und fragte ihn angstvoll: "Kuryn, was ist euch?"
Der Meuchelmörder wies mit dem Daumen auf das Deck und entleerte sich weiter in das weite Meer.

Perdondaris sah Bruenor auf den Planken liegen. Schnell kniete sie sich neben ihn und untersuchte ihn. Sie wünschte sich, sie hätte im heimischen Kloster je einen Zwerg zu behandeln gehabt. Aber diese kleinen handfesten Gestalten waren dort immer nur zu Handwerksaufträgen erschienen. Krankheiten schienen sie nicht zu kennen oder sie hatten nicht genügend Zutrauen in menschliche Hilfe.
Ihre Hilflosigkeit verdammend drückte sie an dem armen Bruenor herum ohne ein Ergebnis zu erzielen. Sie war so verzweifelt, dass sie sogar an seinen Helm klopfte, was ihr einen erstaunten Blick Kuryns einbrachte.

Sie rollte auf die Fersen zurück und überlegte, dabei streichelte sie Sheol Nugganoth. Schließlich griff sie in ihren Kräuterbeutel und holte einige kleine rostfarbene Blätter hervor. Diese hielt sie unter des Zwerges Nase und zerrieb sie. Ein Geruch wie nach geschmiedetem Eisen breitete sich aus.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn hatte sich wieder über die Reling gebeugt, nachdem er sicher war, dass Perdondaris ihn gehört hatte. Er beschäftigte sich weiter damit, mit einem elenden Gesichtsausdruck den Kopf in die sanfte Brise zu stecken, der ein schwerer Salzgeruch anhaftete, bis ein lauter Zwergenschrei ihn dazu bewegte, sich umzudrehen. Perdondaris kniete triumphierend lächelnd neben einem gerade aufgeschreckten Bruenor, der wild in der Luft rumruderte, als würde er einen Schmiedehammer schwingen. Er benötigte einige Momente, um sich wieder zurechtzufinden, und in dieser Zeit hatte er bereits die ersten vier Strophen eines bekannten Zwergenliedes geschmettert, was die Besatzung mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm.

Der Meuchelmörder war froh, dass der Zwerg noch lebte, auch wenn er ihm solche Schwierigkeiten in der Vergangenheit bereitet hatte. Inzwischen hatte er doch schon einige Abenteuer mit ihm überstanden und Kuryn glaubte, dass es ihn wirklich berührt hätte, wäre der Zwerg gestorben. Abgesehen davon war es ja auch sein Auftrag und er würde wohl letztendlich für die Bezahlung sorgen, weshalb es nur im Interesse des Assassinen sein konnte, den Zwerg am Leben zu erhalten. Kuryn warf noch einen Blick zu seinen Gefährten, wobei er auch Rondo streifte, der weiter vorne am Bug stand und den Vorbereitungen der Seebestattung der Getöteten zusah. "Ich bin unten", teilte Kuryn den anderen beiden mit und schon war er die Treppe hinunter, wobei er in seinen Taschen nach dem Kraut suchte, das Perdondaris ihm während ihrer Flussfahrt gegeben hatte, und das seinen Magen beruhigte.
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Rondo
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Beitrag von Rondo »

Schon bald wurden die ersten Toten über die Reling gelassen, fast zwei Drittel der Mannschaft sind den Piraten zum Opfer gefallen und es dauerte demnach entsprechend lange, bis die Toten anständig bestattet wurden. Nach einer Weile waren auch nicht mehr genug Bretter da, um komplette Särge zu bauen, so wurden die letzten Matrosen nur noch in Leinentücher gewickelt, und mit einem alten Seemannslied verabschiedet.

Rondo, welcher sich die ganze Zeit über dezent im Hintergrund aufgehalten hatte, ging nun ziellos auf dem Deck herum, da er vom Küchendienst offiziell befreit wurde. Er gesellte sich zu seinem neugewonnen Freund dem ersten Maat und ließ sich etwas über die Kunst des Segelns erzählen. Nicht das es ihn interessieren würde, aber aus Langeweile, tat er dem Seemann den Gefallen, welcher begeistert von seiner Kunst zu berichten hatte.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris lächelte, als Bruenor wieder zum Leben erwachte. Es war ein herzliches Lächeln, in dessen Ecken einiges an Müdigkeit steckte. Sie hatte noch einiges zu tun, bis alle Verletzten versorgt waren und ihre eigene Verwundung war auch noch nicht ganz auskuriert.

Alsbald war sie wieder dabei Wunden zu säubern, Verbände anzulegen und zerfetzte Gliedmaßen zu amputieren. All dies wurde durch die Umgebung noch erschwert. Das Schiff schlingerte, ständig liefen Leute umher und ihre Kräutervorräte neigten sich dramatisch zur Neige.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

In der Kabine, die der Kapitän ihnen zugewiesen hatte, durchwühlte Kuryn sein Gepäck und fand schließlich den kleinen Beutel, den er gesucht hatte. Hastig öffnete er die Verschnürung (denn er glaubte bereits erste Anzeichen dafür zu erkennen, dass sein Magen erneut gegen die schwankende Bewegung des Bodens zu rebellieren gedachte) und nahm eins der kleinen Kügelchen heraus. Er stopfte es sich ohne Umschweife in den Mund und kaute energisch darauf herum, dann schluckte er. Während der Meuchler darauf wartete, dass die Kräuter ihre Wirkung taten, sah er nach, wie viele Kügelchen er noch besaß. Ein halbes Dutzend...Kuryn konnte nur hoffen, dass die Fahrt nicht mehr zu lange dauerte und sie auf dem Weg zurück über Land reisen würden.

Nach einigen Minuten hatte sich Kuryns Magen beruhigt und er nahm die ständige Auf- und Abbewegung der Wellen kaum mehr wahr. Als er diesen Zustand erreicht hatte, packte er die Medizin weg, dann nahm er sein Lederwams ab und legte auch Bogen, Pfeilköcher und einen seiner Dolche auf den Nachtschrank. Den zweiten legte er allerdings unter sein Kopfkissen. Als nächstes legte er sich in eine der Kojen, wickelte seinen nachtschwarzen Umhang fest um sich und schlief nach einer Weile ein, als die genommenen Kräuter ihre Wirkung taten.
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Rondo
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Beitrag von Rondo »

Schnell kam das Schiff nun vorrann, denn ein starker Nord-West-Wind ergriff das Segel, und die Einhorn rauschte mit Höchtgeschwindigkeit übers Meer. Rondo hörte sich die ganze Zeit die Seemännischen Tipps und Kniffe des ersten Maats an, was zuerst langweilig schien, erwies sich schnell als interessant und durchaus nützlich, da er so ziemlich über alle Boote und Schiffe erfuhr, welche auf den Meeren herum fuhren.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

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Die Zeit verging, die Sonne wanderte über den Horizont und schon bald senkte sich Nacht über die See. Selbst Perdondaris ging irgendwann schlafen, nachdem sie nach bestem Wissen und Gewissen alle Verwundeten behandelt hatte. Vorher herrschte sie aber noch den übergewichtigen Astufel derart an, dass dieser die Nacht über wach blieb und weiter nach den besonders kritischen Fällen sah - nicht, dass er hätte schlafen können, denn nach dem Gemetzel und der ausufernden Seeschlacht fürchtete er sich vor Albträumen und anderen Gräueln, die ihn womöglich in der Finsternis der Nacht heimsuchen mochten.

Am nächsten Morgen standen die Gefährten spät auf und als sie sich nach einem kurzen Frühstück auf dem Deck versammelten, kam Kapitän Hardkopf zu ihnen herüber und deutete auf die verschwommene Landmasse in der Ferne, auf die das Schiff zusteuerte. "Das ist unser Ziel", informierte er die Abenteurer und steckte die Daumen hinter den breiten Gürtel. "Wir werden noch vor Mittag den Hafen erreichen. In Namek könnt Ihr Euch Pferde kaufen und den Rest der Strecke bis zum Gebiet der Minotauren reiten."

Der Kapitän verweilte nicht auf ein Schwätzchen, sondern gab Befehle an seine Mannschaft. Wenige Stunden später fuhr die Einhorn in den Hafen von Namek ein und lag kurz darauf fest vertäut am Kai. Während die Matrosen damit begannen, die Ladung zu löschen, begleitete Kapitän Hardkopf die fünfköpfige Gruppe (Astufel hatte sich ihnen recht widerwillig angeschlossen) ins Hafenviertel. Vor dem Büro des Hafenmeisters wandte der Kapitän sich zu ihnen um und schüttelte jedem einzelnen die Hand.

"Ich sprach von einer Belohnung und die sollt ihr auch haben: 50 Goldmünzen pro Kopf. Damit ruiniere ich mich zwar wahrscheinlich selbst, doch ohne Euch befände sich mein Schiff jetzt wohl auf dem Grund des Meeres und ich in der Gewalt der Piraten. Möglicherweise wäre ich sogar tot." Er drückte jedem der Abenteurer eine Handvoll Münzen in die Hände. "Vielen Dank. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Viel Glück auf Eurer Reise! Ich beneide Euch nicht darum." Und mit einem letzten Winken verschwand der Kapitän im Büro des Hafenmeisters.

Bruenor, Kuryn, Perdondaris und Rondo erhalten jeweils 50 Goldstücke

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Argh
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Beitrag von Argh »

Bruenor stand verlegen da und betrachtete ausgiebig seine Füsse. Der Zwerg war in einer Verlegenheit was sollte er nun tun? Hilflos blickt er seine Gefährten an:

" Tja, hier sind wir nun."
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

"Ja, das sind wir." Perdondaris fühlte sich unsicher auf den Beinen, der feste Boden war ungewohnt nach den schwankenden Planken der letzte Tage.

Eine Zeitlang schwiegen alle und standen dumm herum. Perdondaris gab sich schließlich einen Ruck und klatschte in die Hände. Mit forcierter Fröhlichkeit sagte sie zu ihren Gefährten: "Der Vorschlag des Kapitäns mit den Pferden war gut. Wir finden hier sicher auch alles, was man in einem Sumpf so braucht. Seile wären bestimmt nützlich. Also lasst uns einkaufen gehen!"

Dann fiel ihr etwas ein, was aus der forcierten Fröhlichkeit strahlende Freude werden ließ. "Und wir sollten Astufel am Tempel dieser Stadt abgeben, denn er hat ja sein Ziel ereicht, die Grenzen des Minotaurenlandes, nicht wahr?"
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn machte bei Perdondaris letztem Satz eine nachdenkliche Miene. "Ich weiß nicht. Sollten wir ihn nicht eigentlich bis zur Hauptstadt der Minotauren begleiten?", fragte er in die Rune. Hastig legte Astufel Einspruch ein. "Nein, nein, das ist schon in Ordnung! Macht Euch wegen mir keine Umstände, ich finde sicher auch alleine einen Weg nach Talimos." Kuryn grinste. Offensichtlich war der Priester zu der Überzeugung gelangt, dass die Gruppe Unheil auf magische Weise anzog, und es daher von Vorteil war, sich von ihr zu trennen. Dem Meuchelmörder machte das natürlich nur wenig aus, hatte er den fetten, weinerlichen Priester doch noch nie leiden können. "Dann auf bald!", rief er ihm beinahe fröhlich nach, als der Mann sein karges Hab und Gut packte und um die nächste Ecke verschwand. "Den wären wir also endlich los", sagte Kuryn nicht ohne eine gewisse Erleichterung.

"Der Vorschlag mit dem Einkaufen klingt vernünftig. Wir werden Proviant, Fackeln und weitere Dinge brauchen, wenn wir durch den Sumpf waten wollen. Vorausgesetzt natürlich, wir kommen überhaupt so weit. Wenn ich mich recht erinnere, erwähnte einer der Minotauren Bruenor gegenüber gewisse Unruhen in seinem Land. Wir sollten uns umhören. Wenn man so dicht am Land der Minotauren lebt, wie die Einwohner Nameks, hört man doch bestimmt so einiges über die Geschehnisse auf der Ebene." Abwartend blickte der finstere Mörder seine Gefährten an, während er seinen Geldbeutel aufschnürte, um zu sehen, wie viel Gold er besaß. Dabei streifte sein Blick den kleinen Halbling, der unfreiwillig zum Matrosen auf der Einhorn gemacht worden war. "Was machen wir mit dem?", fragte er Bruenor und Perdondaris, mit dem Kinn auf Rondo deutend, ein Stirnrunzeln auf seinem optisch ansprechenden, aber düsteren Gesicht.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

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Rondo sah sich ein wenig ratlos um, während er den anderen auf den Kai folgte. Da diese Reise keineswegs beabsichtigt gewesen war, wusste er nun nicht, was zu tun sei. Bis Kalanos waren es bestimmt fünf Tagesreisen auf einem schnellen Pferd, wobei die Straße zur Hauptstadt am Rand des Dunkelwaldes keineswegs so sicher war, wie es die Offiziellen gerne behaupteten. Und erneut eine Schiffsreise wagen...der Halbling stand diesem Vorschlag eher ablehnend gegenüber, war doch bereits die Fahrt hierher nicht sonderlich gut verlaufen. Noch immer konnte er sein Pech einfach nicht fassen; die Piraten waren zu unfähig gewesen, um ein Schiff mit zweien ihrer Schiffe zu entern. Hätten sie das geschafft, hätte er leicht irgendeinen Handel abschließen können, der ihn zurück nach Kalanos gebracht hätte, doch jetzt...

Noch während Rondo sich der Gruppe seltsamer Abenteurer näherte, die Kapitän Hardkopf mit seiner Einhorn transportiert hatte, blickte er sich im Hafen um. Im Vergleich zur Hauptstadt war Namek nicht viel mehr als ein kleines Nest, das hauptsächlich durch seine Küstennähe zu etwas Wohlstand gelangt war. Dennoch erblickte Rondo auch Vertrautes: Ein kleiner Bettlerjunge stand an einer Ecke und klapperte hoffnungsvoll mit einem Napf. Der Halbling warf einen genaueren Blick auf den Jungen, dann weiteten sich seine Augen kurz, bevor er sich schließlich an Bruenor, Kuryn und Rippington wandte. "Bin gleich zurück!", sagte er und verschwand in der Menge. Er steuerte direkt auf den Bettlerjungen zu, der sich in diesem Augenblick in Bewegung setzte. Rondo folgte ihm in eine Seitengasse abseits des Verkehrs auf der Straße.

"Also?", fragte der Halbling ohne Umschweife, als er den Knaben eingeholt hatte, der trotz seiner Jugend fast einen ganzen Kopf größer war als er. "Du hast mir das Zeichen der Diebesgilde gegeben", stellte Rondo fest und wiederholte die kleine Geste kurz. Der Junge nickte. "Das stimmt. Meine Meister wussten, dass Ihr kommen würdet." Trotz seines verdreckten Aussehens hatte er eine gepflegte Aussprache; ein Indiz dafür, dass er nicht war, was er zu sein schien. "Die Gilde in Kalanos hat uns Bescheid gegeben, dass einer ihrer Besten auf dem Weg hierher sei." Rondo war nicht überrascht. Diese dubiose Untergrundorganisation verfügte über ein besseres Netz aus Informanten als der königliche Geheimdienst, da war er sich sicher. Abwartend blickte er zu dem Knaben auf.

"Meine Meister benötigen Eure speziellen Talente", sagte der vermeintliche Bettler. "Sie wissen, dass Ihr mit einer Gruppe unterwegs seid, die im Dienst des Regenten steht. Ihr sollt mit ihnen gehen, Ihr Vertrauen gewinnen und gleichzeitig alles in Erfahrung bringen, was sie auf ihrer Reise entdecken. Außerdem wären meine Meister sehr daran interessiert, einen Spion im Palast von Kalanos zu haben. Helft diesen Leuten bei ihrer Aufgabe, kehrt zur Hauptstadt zurück und meldet Eurem Vorgesetzten dort alles, was ihr im Palast hört. Die Gilde hat Gerüchte gehört, dass Ungewöhnliches im Land geschieht. Jedenfalls", fügte er trocken hinzu, "Ungewöhnlicheres als sonst. Nehmt Ihr den Auftrag an." Rondo hatte keine Wahl. Er nickte nur einmal, dann drehte er sich um und kehrte zu den anderen zurück. "Ich komme mit!", sagte er einfach.

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Rondo
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Die Reaktion der Anderen interessierte sehr, denn anscheinend scienen sie ihn als einen Mitstreiter, oder zumindest Schlachtkammeraden anzusehen.
Das Einkaufen für Rondo verlief sehr schnell, einmal über den Markt gehen und schon waren seine Taschen gefüllt. Das musste reichen für diesen und den nächsten Tag. Soviel zu Essen, wie in seine unzähligen Taschen passten, konnte Rondo gar nicht an einem Tag verschlingen.
Nachdem "Einkaufen" heftete er sich an des Zwerges Fersen und beobachtete ihn unauffällig.
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Rondo
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Beitrag von Rondo »

Der Halbling fand nicht sehr viel heraus über den Zwerg und die Anderen. Sie kauften lediglich Ausrüstung für eine längere Reise. Aber eines fiel ihm doch auf, der Zwerg kaufte ein paar Pfandalatschen, das sind große Sandalen, ähnlich die der Schneeschuhe, nur das man damit nicht auf Schnee, sondern sehr wohl auf Sumpf recht gut vorwärts kommen konnte.
Als er sich die Anderen "Gefährten" ansah entdeckte er bei jedem jene Pfandalatschen.
Am Nachmittag fanden sich alle in einem kleinen Gasthaus ein, um die neusten Nachrichten heraus zu bekommen. Rondo sprach im Gegensatz zu seiner sonstigen Gewohnheit, sehr wenig, denn er wollte wissen, was die Andern über die Lage in Erfahrung gebracht hatten.
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