Das Hauptquartier der Stadtwache
Moderator: Fansal
- Argh
- Drache
- Beiträge: 2707
- Registriert: Mo 08.04.2002 - 14:25
- Wohnort: Bermudadreieck, Ruhrpott
- Kontaktdaten:
Jolem wachte auf, und bemerkte einen Schatten. Eine schwere Hand legte sich über sein Gesicht. Er starb lautlos und quallvoll - wäre ein Beoachter anwesend gewesen er hätte lediglich ein zucken von Jolems Körper bemerkt.
Als der letzte Rest aus Jolem wich und seine gebrochenen Augen zur Decke starrten, glitt der Schatten zu den Zellen der beiden Schläger. Blut tropfte leise aus Jolems durchtrennter Kehle.
Als der letzte Rest aus Jolem wich und seine gebrochenen Augen zur Decke starrten, glitt der Schatten zu den Zellen der beiden Schläger. Blut tropfte leise aus Jolems durchtrennter Kehle.
Der Wächter, ein junger Mann namens Jaron, gähnte und stützte sich schwer auf seinen Speer. Versuchsweise verlagerte er das Gewicht und seine Rüstung klapperte laut, als das baumelnde Kurzschwert dagegen schlug.
Mit einem besorgtem Gesichtsausdruck schaute Jaron sich um, ob einer der Gefangenen das Missgeschick des frisch gebackenen Wächters mitangesehen hatte, doch alle schliefen. Plötzlich, er wollte sich schon wieder umdrehen, erspähte Jaron eine schattenhafte Bewegung am Rande des Lichtscheins der Fackel. Er spähte in die Dunkelheit, doch da er nichts erkennen konnte, nahm der Wächter die Fackel aus ihrer Halterung an der steinernen Wand und beleuchtete die dunklen Zellen. Da war nichts, keine Bewegung, gar nichts.
Jaron warf einen Blick auf den neuen Gefangenen, Jolem hieß er, so glaubte sich das jüngste Mitglied der Stadtwache zu erinnern. Er wollte sich schon wieder umwenden, da fiel ihm etwa merkwürdiges an dem liegenden Mann auf: Er atmete nicht!
Jaron stand erstarrt vor der Zelle, doch ein plötzliches Aufblitzen des Fackelscheins auf Metall, wie von einer gezogenen Klinge, ließ ihn herumwirbeln, zu der kleinen Messingglocke am Ende des Ganges. Jaron schaffte gerade noch, den Klöppel einmal hin und her zu schwingen, dann brach er, von einem Schwert durchbohrt, zusammen...
Mit einem besorgtem Gesichtsausdruck schaute Jaron sich um, ob einer der Gefangenen das Missgeschick des frisch gebackenen Wächters mitangesehen hatte, doch alle schliefen. Plötzlich, er wollte sich schon wieder umdrehen, erspähte Jaron eine schattenhafte Bewegung am Rande des Lichtscheins der Fackel. Er spähte in die Dunkelheit, doch da er nichts erkennen konnte, nahm der Wächter die Fackel aus ihrer Halterung an der steinernen Wand und beleuchtete die dunklen Zellen. Da war nichts, keine Bewegung, gar nichts.
Jaron warf einen Blick auf den neuen Gefangenen, Jolem hieß er, so glaubte sich das jüngste Mitglied der Stadtwache zu erinnern. Er wollte sich schon wieder umwenden, da fiel ihm etwa merkwürdiges an dem liegenden Mann auf: Er atmete nicht!
Jaron stand erstarrt vor der Zelle, doch ein plötzliches Aufblitzen des Fackelscheins auf Metall, wie von einer gezogenen Klinge, ließ ihn herumwirbeln, zu der kleinen Messingglocke am Ende des Ganges. Jaron schaffte gerade noch, den Klöppel einmal hin und her zu schwingen, dann brach er, von einem Schwert durchbohrt, zusammen...
Als kurz darauf, vom Glockengeläut alarmiert, drei Wachen mit gezogenen Waffen die Treppe herunter stürmten und Licht machten, konnten sie nur noch den Tod des Wachmanns und aller vier Gefangenen feststellen. Jolem, die zwei Schläger und der Mörder Kha-Ronns - alle waren sie tot.
Hauptmann Alkar war außer sich vor Wut und schickte alle Wachtmeister aus, um den Verantwortlichen zu finden.
Hauptmann Alkar war außer sich vor Wut und schickte alle Wachtmeister aus, um den Verantwortlichen zu finden.
- Rippington
- Magier(in)
- Beiträge: 1163
- Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Perdondaris wurde vor Hauptmann Alkar geführt. Der verdrehte innerlich die Augen. Ein Küken! Eine verdammte Heilergesellin auf Wanderschaft ganz allein in der großen, bösen Stadt. Er hatte schon einen Ahnung was jetzt kommen würde, fragte aber trotzdem beherrscht sachlich:
"Was ist dein Begehr, Gesellin?"
"Hauptmann, mir wurde meine Börse in dem Gedrängel am Haupttor gestohlen."
"Tatsächlich", bemerkte Hauptmann Alkar sarkastisch.
Perdondaris versuchte ihn mit einem Blick zu pfählen.
"Ja! Ich hätte sie gerne wieder. Immerhin enthielt sie 100 Goldstücke!"
Alkar lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme.
"Soso, du willst sie wiederhaben. Glaubst du denn, sie wurden hier abgegeben?"
"Nein, aber ich glaube, das in einer wohlregierten Stadt keine Diebe gelitten werden und Fremde mit Höflichkeit behandelt werden sollten. Ist dies eine wohlregierte Stadt?"
Das Gesicht des Hauptmanns verdunkelte sich. Er lehnte sich über den Schreibtisch vor, bis er fast Nase an Nase mit Perdondaris vor. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er sie fressen. Dann zwang er sich zu einem kleinen unangenehmen Lächeln:
"Diebe sind hier keineswegs gelitten. Ebensowenig wie Naseweise.
Ich werde sofort meine besten Männer nach diesem Beutelschneider ausschicken. Wie sah er denn aus?"
"Öh", machte Perdondaris. "Das weiß ich nicht. Ich habe ihn nicht gesehen. Oder sie."
"Macht nichts!", versetzte Alkar zuckersüß. "Ich werde einfach alle Bürger vorladen und befragen, ob sie heute im Gedränge vor dem Haupttor eine Heilergesellin bestohlen haben."
Perdondaris wurde rot, versetzte aber mit fester Stimme: "Das wird nicht nötig sein. Ladet nur die mit Ekzemen an den Händen vor."
Des Hauptmanns Gesichtszüge verfielen. "Was?"
Es war an Perdondaris Reihe, zuckersüß zu lächeln. "Eine alte Gewohnheit aus dem Kloster, Hauptmann. Wer dort eintritt, wird nicht automatisch zum Heiligen. Die Versuchungen sind groß, denn die Zellen sind nicht verschließbar. Wir besitzen wenig, aber manchmal ist etwas darunter, an dem das Herz hängt. Um das vor Dieben zu schützen, wird es mit einem Fluch belegt. Mein Meister empfahl mir, es mit meinem Reisegeld ebenso zu halten.
Es ist zwei Stunden her, seit ich bestohlen wurde. Wer immer mein Gold hat, wird schon Hautrötungen zeigen. Vor dem Einbruch der Nacht werden seine Hände mit extrem juckenden und nässenden Exzemen bedeckt sein."
Hauptmann Alkor lehnte sich langsam in seinen Stuhl zurück.
"Was ist dein Begehr, Gesellin?"
"Hauptmann, mir wurde meine Börse in dem Gedrängel am Haupttor gestohlen."
"Tatsächlich", bemerkte Hauptmann Alkar sarkastisch.
Perdondaris versuchte ihn mit einem Blick zu pfählen.
"Ja! Ich hätte sie gerne wieder. Immerhin enthielt sie 100 Goldstücke!"
Alkar lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme.
"Soso, du willst sie wiederhaben. Glaubst du denn, sie wurden hier abgegeben?"
"Nein, aber ich glaube, das in einer wohlregierten Stadt keine Diebe gelitten werden und Fremde mit Höflichkeit behandelt werden sollten. Ist dies eine wohlregierte Stadt?"
Das Gesicht des Hauptmanns verdunkelte sich. Er lehnte sich über den Schreibtisch vor, bis er fast Nase an Nase mit Perdondaris vor. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er sie fressen. Dann zwang er sich zu einem kleinen unangenehmen Lächeln:
"Diebe sind hier keineswegs gelitten. Ebensowenig wie Naseweise.
Ich werde sofort meine besten Männer nach diesem Beutelschneider ausschicken. Wie sah er denn aus?"
"Öh", machte Perdondaris. "Das weiß ich nicht. Ich habe ihn nicht gesehen. Oder sie."
"Macht nichts!", versetzte Alkar zuckersüß. "Ich werde einfach alle Bürger vorladen und befragen, ob sie heute im Gedränge vor dem Haupttor eine Heilergesellin bestohlen haben."
Perdondaris wurde rot, versetzte aber mit fester Stimme: "Das wird nicht nötig sein. Ladet nur die mit Ekzemen an den Händen vor."
Des Hauptmanns Gesichtszüge verfielen. "Was?"
Es war an Perdondaris Reihe, zuckersüß zu lächeln. "Eine alte Gewohnheit aus dem Kloster, Hauptmann. Wer dort eintritt, wird nicht automatisch zum Heiligen. Die Versuchungen sind groß, denn die Zellen sind nicht verschließbar. Wir besitzen wenig, aber manchmal ist etwas darunter, an dem das Herz hängt. Um das vor Dieben zu schützen, wird es mit einem Fluch belegt. Mein Meister empfahl mir, es mit meinem Reisegeld ebenso zu halten.
Es ist zwei Stunden her, seit ich bestohlen wurde. Wer immer mein Gold hat, wird schon Hautrötungen zeigen. Vor dem Einbruch der Nacht werden seine Hände mit extrem juckenden und nässenden Exzemen bedeckt sein."
Hauptmann Alkor lehnte sich langsam in seinen Stuhl zurück.
Der Hauptmann betrachtete Perdondaris mit seinen ausgiebig, dann rief er nach einem Wächter und setzte einen schriftlichen Befehl auf. Obwohl die Buchstaben für Perdondaris auf dem Kopf stand, konnte sie die säuberliche und präzise Handschrift des Hauptmanns ohne große Probleme lesen:
"Sofort alle Wächter rausschicken. Gesucht: Ein Dieb, der vermutlich Anschwellungen und Zeichen von Hautkrankheiten auf den Händen hat. Alle Verdächtigen sind sofort festzusetzen. Keine Einmischung in die Angelegenheiten der Gilde."
Den letzten Satz verstand Perdondaris nicht, aber der jungen Klerikerin blieb keine Zeit, darüber nachzusinnen, denn Hauptmann Alkar übergab den Befehl an den inzwischen hereingekommenen Wächter, der daraufhin nach draußen entschwand.
"So, wir werden den Dieb wohl bald haben...denke ich."
Eine Spur von Sorge zog kurz über das Gesicht des Hauptmanns, doch nach nur einem Sekundenbruchteil hatte er sich wieder unter Kontrolle.
"Ich werde Euch bei Erfolg unserer Suche benachrichtigen, wenn Ihr mir sagt, wo Euch meine Wachmeister finden können. Nicht das dies von Bedeutung wäre, denn sie würden Euch auch so finden, aber das spart Zeit und Geduld."
Ein humorloses Lächeln erscheint auf Alkars ernstem Gesicht.
"Sofort alle Wächter rausschicken. Gesucht: Ein Dieb, der vermutlich Anschwellungen und Zeichen von Hautkrankheiten auf den Händen hat. Alle Verdächtigen sind sofort festzusetzen. Keine Einmischung in die Angelegenheiten der Gilde."
Den letzten Satz verstand Perdondaris nicht, aber der jungen Klerikerin blieb keine Zeit, darüber nachzusinnen, denn Hauptmann Alkar übergab den Befehl an den inzwischen hereingekommenen Wächter, der daraufhin nach draußen entschwand.
"So, wir werden den Dieb wohl bald haben...denke ich."
Eine Spur von Sorge zog kurz über das Gesicht des Hauptmanns, doch nach nur einem Sekundenbruchteil hatte er sich wieder unter Kontrolle.
"Ich werde Euch bei Erfolg unserer Suche benachrichtigen, wenn Ihr mir sagt, wo Euch meine Wachmeister finden können. Nicht das dies von Bedeutung wäre, denn sie würden Euch auch so finden, aber das spart Zeit und Geduld."
Ein humorloses Lächeln erscheint auf Alkars ernstem Gesicht.
- Rippington
- Magier(in)
- Beiträge: 1163
- Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Perdondaris lächelte. Zwar versuchte der Hauptmann, sie mit seiner letzten Bemerkung einzuschüchtern, aber ihr war nicht entgangen, dass er vom Du zu Euch gewechselt war.
"Ich danke Euch für eure Hilfe, Hauptmann. Wo ich Unterkunft finden werde, weiß ich noch nicht. Aber ich werde als nächstes die Tempel der Stadt aufsuchen. Ich bin auf er Suche nach neuen Heilmethoden und ausserdem wird es Zeit meinen Gott anzubeten."
"Die Götter der zwei Monde stehen hier in hohem Ansehen", versetzte Alkar. "Ihr findet ihren Haupttempel unweit von hier.
Versucht auf dem Weg dorthin, keinen Ärger zu machen."
"Ich werde mein Bestes geben. Einen schönen Tag noch."
Perdondaris wandte sich zum gehen, zögerte und trat noch einmal an des Hauptmanns Schreibtisch. Sie zog zwei getrocknete Durdelaynblätter aus ihrem Kräutersäckchen und legte sie auf den Tisch. "Wenn ihr diesen Dieb schnappt, legt ihm das auf die Hände. Es wird den Juckreiz mildern und den Heilungsprozeß einleiten."
"Ich danke Euch für eure Hilfe, Hauptmann. Wo ich Unterkunft finden werde, weiß ich noch nicht. Aber ich werde als nächstes die Tempel der Stadt aufsuchen. Ich bin auf er Suche nach neuen Heilmethoden und ausserdem wird es Zeit meinen Gott anzubeten."
"Die Götter der zwei Monde stehen hier in hohem Ansehen", versetzte Alkar. "Ihr findet ihren Haupttempel unweit von hier.
Versucht auf dem Weg dorthin, keinen Ärger zu machen."
"Ich werde mein Bestes geben. Einen schönen Tag noch."
Perdondaris wandte sich zum gehen, zögerte und trat noch einmal an des Hauptmanns Schreibtisch. Sie zog zwei getrocknete Durdelaynblätter aus ihrem Kräutersäckchen und legte sie auf den Tisch. "Wenn ihr diesen Dieb schnappt, legt ihm das auf die Hände. Es wird den Juckreiz mildern und den Heilungsprozeß einleiten."
- Argh
- Drache
- Beiträge: 2707
- Registriert: Mo 08.04.2002 - 14:25
- Wohnort: Bermudadreieck, Ruhrpott
- Kontaktdaten:
Unterwegs hatte Bruenor, die Lage überdacht. Wie dilettantisch - die Stadtwache würde mit einem Blick einen Schwertstich von einem Axthieb unterscheiden können. Vielleicht, hätte er am Tatort bleiben soll - Er schüttelte den Kopf - Nein die Übermacht war zu groß. So in Gedanken prallte er an dem Tor der Stadtwache, mit einer jungen Heilerin zusammen. Erdrängelte sich vorbei, murmelte eine Entschuldigung zur Heilerin und riß den Hauptmann aus den Gedanken.
"Ich will einen Mord melden!" Der Hauptmann stutzte - schon wieder dieser Zwerg den die Blutbäder nur so begleiten - Bruenor nutzte den Schock des Hauptmanns und er begann seine Story zu erzählen:
"Auf der Suche nach einem Auftrag - gute Handwerker werden immer gebraucht - begab ich mich in das Viertel der Reichen. Ich hatte auch Glück, eine vornehme Frau bot mir an, das ich für sie ein Treppengeländer schmieden soll. Ich vermaß also die Baustelle und vertigte Skizzen an. Hier" Bruenor überreichte die Zeichnungen und sprach weiter: "Nachdem ich die Skizzen fertig hatte, forderte ich den Wächter der die ganze Zeit bei mir war, auf mich bei der Dame zu melden. Nach einer Zeit des wartens, hörte ich einen Schrei. Als ich den Raum der Dame betrat, sah ich die Leiche in ihrem Blut und den Wächter, der das Blut von seiner Klinge wischte. - Was geht hier vor? Wer kann interesse an dem Tod dieser Frau haben?" Bruenor setzte mit einem grinsen hinzu: "Ich weiß das ihr über Zauber verfügt mit denen ihr ermitteln könnt ob ein Zeuge die Wahrheit sagt. Ich scheue solche Zauber nicht."
"Ich will einen Mord melden!" Der Hauptmann stutzte - schon wieder dieser Zwerg den die Blutbäder nur so begleiten - Bruenor nutzte den Schock des Hauptmanns und er begann seine Story zu erzählen:
"Auf der Suche nach einem Auftrag - gute Handwerker werden immer gebraucht - begab ich mich in das Viertel der Reichen. Ich hatte auch Glück, eine vornehme Frau bot mir an, das ich für sie ein Treppengeländer schmieden soll. Ich vermaß also die Baustelle und vertigte Skizzen an. Hier" Bruenor überreichte die Zeichnungen und sprach weiter: "Nachdem ich die Skizzen fertig hatte, forderte ich den Wächter der die ganze Zeit bei mir war, auf mich bei der Dame zu melden. Nach einer Zeit des wartens, hörte ich einen Schrei. Als ich den Raum der Dame betrat, sah ich die Leiche in ihrem Blut und den Wächter, der das Blut von seiner Klinge wischte. - Was geht hier vor? Wer kann interesse an dem Tod dieser Frau haben?" Bruenor setzte mit einem grinsen hinzu: "Ich weiß das ihr über Zauber verfügt mit denen ihr ermitteln könnt ob ein Zeuge die Wahrheit sagt. Ich scheue solche Zauber nicht."
Hauptmann Alkar schüttelte noch den Kopf über diese Heilerin, die den Dieb sogar noch heilen wollte, da platzte auch schon wieder dieser Zwerg herein. Er erzählte eine abenteuerliche Geschichte und der Hauptmann hörte geduldig zu, nur ein Aufblitzen in seinen grünen Augen ließ seinen unterdrückten Zorn und sein Misstrauen vermuten.
Sogleich schickte er eine Patroullie zu dem entsprechenden Haus, dann ließ er eine Botschaft zum Magierturm schicken, auf dass Lagustan erneut kommen möge.
Mensch und Zwerg warteten schweigend, dann klopfte es an der Tür. Herein kam aber nicht der alte Elf, sondern Karak, in seine dunkle Robe gehüllt und auf einen abgenutzten Stab gestützt.
Der Hauptmann erhob sich halb, verwundert über den seltenen Anblick.
"Was hat das zu bedeuten?", bellte er.
Mit einer schleppenden und heiseren Stimme, die an das Röcheln eines Mannes nahe dem Tod erinnerte, entgegnete der Lich:
"Ich bin hier, um als Zeuge auszusagen. Doch warten wir noch einen Augenblick, ich spüre schon die Nähe des Elfenmagiers."
Und tatsächlich, nur wenige Sekunden später trat Lagustan, der mit hochgezogenen Augenbrauen die drei seltsamen Gesprächspartner musterte. Karak schenkte er einen besonders seltsamen, irgendwie mitleidigen Blick.
Nachdem der Hauptmann den Elfenmagier eingewiesen hatte, sprach dieser einen Zauber und bat Bruenor, seine Geschichte noch einmal zu erzählen.
Als er geendet hatte, öffnete Lagustan seine Augen, die er während der Dauer der Befragung geschlossen gehalten hatte, und meinte:
"Er spricht die Wahrheit, aber da ist noch mehr..."
Und damit warf er einen fragenden Blick auf Karak.
Der Lich seufzte theatralisch und begann eine schnell erfundene Geschichte zu spinnen, die besagte, dass er den Zwerg ausgeschickt habe, um die Laune Mekghans zu erforschen, da er vorgehabt habe, ihm ein Geschäft vorzuschlagen.
Als Lagustan auf Geheiß des Hauptmann bei Karak ebenfalls den Wahrheitszauber ausführen wollte, lächelte dieser im Schatten seiner Kapuze ein sarkastisches Lächeln.
"Ihr werdet bei Eurem Versuch versagen, Magier. Ihr wisst das."
Lagustan schüttelte den Kopf, hob die Hand und intonierte die ersten Silben des Zauberspruches. Doch plötzlich geriert sein Singsang ins Stocken und er zog seine Hand zurück, als ob er sich verbrannt hätte. Zornig blickte er den Lich an, dessen lodernd helle Augen das einzige Zeichen für seine Belusting war.
"Es tut mir leid, ich kann nicht feststellen, ob er die Wahrheit sagt, Hauptmann. Und jetzt entschuldigt mich."
Der Elfenmagier wartete keine Antwort ab, sondern hob die Arme und vollführte eine Geste - kurz darauf war er verschwunden.
Nach dem Verschwinden des Magiers musterte Hauptmann Alkar die beiden vor ihm stumm. Sein bohrender Blick wurde von zwei Wachen unterbrochen, die ohne viel Federlesens in den Raum stürmten. Beide bestätigten die Geschichte des Zwerges und Alkar hieb zornerfüllt mit der Faust auf seinen Schreibtisch.
"Raus! Alle beide! Das nächste Mal werde ich Euch gleich verhaften lassen!"
Sogleich schickte er eine Patroullie zu dem entsprechenden Haus, dann ließ er eine Botschaft zum Magierturm schicken, auf dass Lagustan erneut kommen möge.
Mensch und Zwerg warteten schweigend, dann klopfte es an der Tür. Herein kam aber nicht der alte Elf, sondern Karak, in seine dunkle Robe gehüllt und auf einen abgenutzten Stab gestützt.
Der Hauptmann erhob sich halb, verwundert über den seltenen Anblick.
"Was hat das zu bedeuten?", bellte er.
Mit einer schleppenden und heiseren Stimme, die an das Röcheln eines Mannes nahe dem Tod erinnerte, entgegnete der Lich:
"Ich bin hier, um als Zeuge auszusagen. Doch warten wir noch einen Augenblick, ich spüre schon die Nähe des Elfenmagiers."
Und tatsächlich, nur wenige Sekunden später trat Lagustan, der mit hochgezogenen Augenbrauen die drei seltsamen Gesprächspartner musterte. Karak schenkte er einen besonders seltsamen, irgendwie mitleidigen Blick.
Nachdem der Hauptmann den Elfenmagier eingewiesen hatte, sprach dieser einen Zauber und bat Bruenor, seine Geschichte noch einmal zu erzählen.
Als er geendet hatte, öffnete Lagustan seine Augen, die er während der Dauer der Befragung geschlossen gehalten hatte, und meinte:
"Er spricht die Wahrheit, aber da ist noch mehr..."
Und damit warf er einen fragenden Blick auf Karak.
Der Lich seufzte theatralisch und begann eine schnell erfundene Geschichte zu spinnen, die besagte, dass er den Zwerg ausgeschickt habe, um die Laune Mekghans zu erforschen, da er vorgehabt habe, ihm ein Geschäft vorzuschlagen.
Als Lagustan auf Geheiß des Hauptmann bei Karak ebenfalls den Wahrheitszauber ausführen wollte, lächelte dieser im Schatten seiner Kapuze ein sarkastisches Lächeln.
"Ihr werdet bei Eurem Versuch versagen, Magier. Ihr wisst das."
Lagustan schüttelte den Kopf, hob die Hand und intonierte die ersten Silben des Zauberspruches. Doch plötzlich geriert sein Singsang ins Stocken und er zog seine Hand zurück, als ob er sich verbrannt hätte. Zornig blickte er den Lich an, dessen lodernd helle Augen das einzige Zeichen für seine Belusting war.
"Es tut mir leid, ich kann nicht feststellen, ob er die Wahrheit sagt, Hauptmann. Und jetzt entschuldigt mich."
Der Elfenmagier wartete keine Antwort ab, sondern hob die Arme und vollführte eine Geste - kurz darauf war er verschwunden.
Nach dem Verschwinden des Magiers musterte Hauptmann Alkar die beiden vor ihm stumm. Sein bohrender Blick wurde von zwei Wachen unterbrochen, die ohne viel Federlesens in den Raum stürmten. Beide bestätigten die Geschichte des Zwerges und Alkar hieb zornerfüllt mit der Faust auf seinen Schreibtisch.
"Raus! Alle beide! Das nächste Mal werde ich Euch gleich verhaften lassen!"
- Rippington
- Magier(in)
- Beiträge: 1163
- Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Ach, wie ganz anders noch als vor wenigen Wochen betrat Perdondaris den Wirkungsbereich Hauptmann Alkars. Was sie erlebte hatte, hatte sie innerlich reifen und selbstsicherer werden lassen. Sie war sicher, dass sich das auch äußerlich widerspiegelte. Außerdem hatte sie einen beeindruckenden Wachmann an der Seite.
Ihr Auftritt hätte den Hauptmann allerdings mehr beeindruckt wäre sie nicht fünf Schritte vor seinem Schreibtisch gestolpert und hätte sich nicht gerade noch an diesem Möbel abgefangen.
"Die Götter zum Gruße, Hauptmann", versuchte sich Perdondaris nichts anmerken zu lassen. Langsam löste sie die Umklammerung des Schreibtischs und richtete sich auf. Die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht zwang sie mit schierer Willenskraft zurück, leider ohne erkennbaren Erfolg.
"Erinnert ihr euch an mich? Ich brachte vor einiger Zeit einen Diebstahl zur Anzeige. Habt ihr je den Dieb gefaßt?", legte sie ein wenig zu hektisch los.
Ihr Auftritt hätte den Hauptmann allerdings mehr beeindruckt wäre sie nicht fünf Schritte vor seinem Schreibtisch gestolpert und hätte sich nicht gerade noch an diesem Möbel abgefangen.
"Die Götter zum Gruße, Hauptmann", versuchte sich Perdondaris nichts anmerken zu lassen. Langsam löste sie die Umklammerung des Schreibtischs und richtete sich auf. Die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht zwang sie mit schierer Willenskraft zurück, leider ohne erkennbaren Erfolg.
"Erinnert ihr euch an mich? Ich brachte vor einiger Zeit einen Diebstahl zur Anzeige. Habt ihr je den Dieb gefaßt?", legte sie ein wenig zu hektisch los.
Der Hauptmann nickte Arkadi zu, mit dem er eben noch gesprochen hatte. Der neu ernannte Leutnant erwiderte die Geste, dann verließ er den Raum - jedoch nicht ohne vorher noch eins seiner blitzschnellen Lächeln zu zeigen und Perdondaris zuzuwinkern.
"Soso", meinte Alkar zufrieden schmatzend und lehnte sich in seinem Sessel zurück, die Hände hinter dem Kopf gefaltet. "Die Heilergesellin, wenn ich recht erinnere, nicht wahr? Wächter!" "Ja, Hauptmann?", fragte Lancelot. "Wartet draußen!" "Wie Ihr sicherlich wisst, unterstehe ich nicht Eurem Befehl, Hauptmann, sondern...", widersprach der gut aussehende junge Mann, wurde aber sofort wieder unterbrochen, als sich Hauptmann Alkar wortlos erhob, das Gesicht kalkweiß vor Wut. "RAUS HIER!"
Als die königliche Wache die Tür hinter sich geschlossen hatte, verharrte Hauptmann Alkar einige Sekunden reglos, dann bückte er sich hinter den Schreibtisch und zog eine der Schubladen auf. Als sein Gesicht wieder zum Vorschein kam, wirkte er vollkommen gefasst. In seiner Hand befand sich ein kleiner Lederbeutel.
Nun, das entsprach nicht ganz den Tatsachen. In Wirklichkeit war es so, dass der Hauptmann eine verrostete Eisenzange in der Hand hielt und mit dieser hielt er den Beutel. Vorsichtig, wie ein Mensch, der jeden Moment eine Explosion erwartet, setzte er ihn auf dem Schreibtisch ab.
"Nun, wie Ihr seht, haben wir Euer Gold tatsächlich gefunden. Jedenfalls das, was davon übrig war. Der Dieb hatte wirklich erstaunlich große Pusteln auf den Händen. Allerdings hat Euer Zauber wohl nicht sofort gewirkt, denn der Kerl konnte einen Teil des Goldes ausgeben. Vierzig Goldmünzen fehlen. Wenn Ihr mir wohl den Empfang bestätigen könntet..."
Er schob einen kleinen Zettel zu Perdondaris hinüber und achtete dabei sorgfältig darauf, dass er dem Lederbeutel nicht zu nahe kam. Dann lehnte er sich erneut zurück und betrachtete die Klerikerin aus seinen kleinen, käfergleichen Augen. "Falls es Euch interessiert: Wir haben ihn wieder laufen lassen. Armer Kerl. Ich glaube, er wohnt jetzt in einem Heim für geistig instabile Personen, das vom Orden der Götter der zwei Monde geführt wird und in Aldus steht. Tja, manche Menschen können mit der Magie einfach nicht umgehen, wenn sie damit konfrontiert werden..."
"Soso", meinte Alkar zufrieden schmatzend und lehnte sich in seinem Sessel zurück, die Hände hinter dem Kopf gefaltet. "Die Heilergesellin, wenn ich recht erinnere, nicht wahr? Wächter!" "Ja, Hauptmann?", fragte Lancelot. "Wartet draußen!" "Wie Ihr sicherlich wisst, unterstehe ich nicht Eurem Befehl, Hauptmann, sondern...", widersprach der gut aussehende junge Mann, wurde aber sofort wieder unterbrochen, als sich Hauptmann Alkar wortlos erhob, das Gesicht kalkweiß vor Wut. "RAUS HIER!"
Als die königliche Wache die Tür hinter sich geschlossen hatte, verharrte Hauptmann Alkar einige Sekunden reglos, dann bückte er sich hinter den Schreibtisch und zog eine der Schubladen auf. Als sein Gesicht wieder zum Vorschein kam, wirkte er vollkommen gefasst. In seiner Hand befand sich ein kleiner Lederbeutel.
Nun, das entsprach nicht ganz den Tatsachen. In Wirklichkeit war es so, dass der Hauptmann eine verrostete Eisenzange in der Hand hielt und mit dieser hielt er den Beutel. Vorsichtig, wie ein Mensch, der jeden Moment eine Explosion erwartet, setzte er ihn auf dem Schreibtisch ab.
"Nun, wie Ihr seht, haben wir Euer Gold tatsächlich gefunden. Jedenfalls das, was davon übrig war. Der Dieb hatte wirklich erstaunlich große Pusteln auf den Händen. Allerdings hat Euer Zauber wohl nicht sofort gewirkt, denn der Kerl konnte einen Teil des Goldes ausgeben. Vierzig Goldmünzen fehlen. Wenn Ihr mir wohl den Empfang bestätigen könntet..."
Er schob einen kleinen Zettel zu Perdondaris hinüber und achtete dabei sorgfältig darauf, dass er dem Lederbeutel nicht zu nahe kam. Dann lehnte er sich erneut zurück und betrachtete die Klerikerin aus seinen kleinen, käfergleichen Augen. "Falls es Euch interessiert: Wir haben ihn wieder laufen lassen. Armer Kerl. Ich glaube, er wohnt jetzt in einem Heim für geistig instabile Personen, das vom Orden der Götter der zwei Monde geführt wird und in Aldus steht. Tja, manche Menschen können mit der Magie einfach nicht umgehen, wenn sie damit konfrontiert werden..."
- Rippington
- Magier(in)
- Beiträge: 1163
- Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Perdondaris konnte es gar nicht fassen, dass sie tatsächlich den größten Teil ihres verlorenen Goldes wiederbekam. Und den Beutel auch! Sie hatte nicht wirklich mit einem Erfolg der Stadtwache gerechnet. Aber warum nicht? War nicht auch Leutnant Harnett Mitglied dieser Stadtwache gewesen?
Die Erinnerung an ihn überfiel sie wie immer plötzlich und schmerzhaft.
"Hauptmann Alkar, habt Dank für eure Mühen. Ohne eure tapferen Stadtwachen stünde ich heute vielleicht nicht vor euch. Ich bitte euch, nehmt dieses Gold in Andenken an Leutnant Harnett und seine Kameraden und lindert damit den Schmerz der Hinterbliebenen."
Der Hauptmann machte keine Anstalten den Beutel an sich zu nehmen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Perdondaris Lippen.
"Nun, es müssen ja nicht genau diese Goldstücke sein." Sie nestelte an dem Goldbeutel aus der Tempelruine und zählte 60 Goldstücke heraus. Ihren alten Beutel, der ihr besonders lieb war, weil ihn ihr Meister Dunsany damals gegeben hatte, nahm sie ohne jede Berührungsangst auf und hielt ihn fast zärtlich in der Hand, bevor sie ihn in der Lederrüstung verstaute.
Ein kurzes Nicken noch zum Hauptmann und die Klerikerin verschwand.
Die Erinnerung an ihn überfiel sie wie immer plötzlich und schmerzhaft.
"Hauptmann Alkar, habt Dank für eure Mühen. Ohne eure tapferen Stadtwachen stünde ich heute vielleicht nicht vor euch. Ich bitte euch, nehmt dieses Gold in Andenken an Leutnant Harnett und seine Kameraden und lindert damit den Schmerz der Hinterbliebenen."
Der Hauptmann machte keine Anstalten den Beutel an sich zu nehmen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Perdondaris Lippen.
"Nun, es müssen ja nicht genau diese Goldstücke sein." Sie nestelte an dem Goldbeutel aus der Tempelruine und zählte 60 Goldstücke heraus. Ihren alten Beutel, der ihr besonders lieb war, weil ihn ihr Meister Dunsany damals gegeben hatte, nahm sie ohne jede Berührungsangst auf und hielt ihn fast zärtlich in der Hand, bevor sie ihn in der Lederrüstung verstaute.
Ein kurzes Nicken noch zum Hauptmann und die Klerikerin verschwand.
"Tritt beiseite!", meinte Lindraii geringschätzig und bedachte den jungen Mann vor ihr mit einem Blick, als ob er Ungeziefer wäre, das zertreten gehörte. In gewisser Weise war dies auch so, jedenfalls nach der Meinung der Hochelfe, denn dieser arrogante Wächter hatte ihr nun schon mehrfach den Zutritt zum Hauptquartier der Stadtwache verweigert, in das sie der Regent geschickt hatte. Gerade startete er einen neuen Versuch, sie davon abzuhalten. "Es tut mir Leid, meine Dame", sagte er betont höflich, aber doch merklich am Rande eines Nervenzusammenbruchs, "aber ich kann Euch nicht einlassen, ohne dass Ihr mir Euren Namen und Eure Absicht verratet." Lindraiis Augen verengten sich zu Schlitzen. "Wenn du mir nicht sofort aus dem Weg gehst, wirst du sehr schnell feststellen, was ich mit dir zu tun beabsichtige", drohte sie ihm. Ihre linke Hand fiel scheinbar zufällig auf das Heft ihres Degens.
Der junge Wächter umklammerte seine Pike fester, den Blick wie gebannt auf den Knauf ihrer Klinge gerichtet. Die Hochelfe wunderte sich schon nicht mehr, warum man die Wachen mit derart umständlichen Waffen ausrüstete, die allein gegen Kavallerie wirklich etwas auszurichten vermochten. Anscheinend war hier jeder einfach nur strohdoof. Als sie sah, wie sich der Körper des Mannes - oder besser: des Knaben - weiter spannte, seufzte sie innerlich und entschied sich dazu, nachzugeben. Ein Blutbad würde ihr nicht dabei helfen, in der Gunst des Regenten zu steigen. "Ich bin Liandrii und der Regent hat mich zu deinem Hauptmann geschickt. Anscheinend hat der alte Narr irgendein Problem, für das er wahrhaft professionelle Hilfe benötigt. Kein Wunder, wenn man sich ansieht, was für Leute man hier als Wachen beschäftigt..." Die finstere Streiterin lächelte, gleichzeitig geheimnisvoll und attraktiv wie auch spöttisch.
Der junge Wächter umklammerte seine Pike fester, den Blick wie gebannt auf den Knauf ihrer Klinge gerichtet. Die Hochelfe wunderte sich schon nicht mehr, warum man die Wachen mit derart umständlichen Waffen ausrüstete, die allein gegen Kavallerie wirklich etwas auszurichten vermochten. Anscheinend war hier jeder einfach nur strohdoof. Als sie sah, wie sich der Körper des Mannes - oder besser: des Knaben - weiter spannte, seufzte sie innerlich und entschied sich dazu, nachzugeben. Ein Blutbad würde ihr nicht dabei helfen, in der Gunst des Regenten zu steigen. "Ich bin Liandrii und der Regent hat mich zu deinem Hauptmann geschickt. Anscheinend hat der alte Narr irgendein Problem, für das er wahrhaft professionelle Hilfe benötigt. Kein Wunder, wenn man sich ansieht, was für Leute man hier als Wachen beschäftigt..." Die finstere Streiterin lächelte, gleichzeitig geheimnisvoll und attraktiv wie auch spöttisch.
Der Wächter sah so aus, als wollte er gleich explodieren, doch er beherrschte sich gerade noch so, da eine nicht weniger missgelaunte Stimme von drinnen durch das Holz der Tür filterte: "Was ist das da draußen denn für ein Krach, verdammt noch mal?" Der junge Kerl zitterte beim Klang dieser Stimme. "Eine gewisse Liandri, die Euch zu sprechen wünscht. Angeblich hat sie der Regent geschickt, doch ich glaube..." Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Hauptmann Alkar schob den Mann beiseite, nur um ihm seine nächsten Worte direkt ins Ohr zu brüllen: "Du wirst aber nicht fürs Denken bezahlt!! Und jetzt tritt beiseite, du Made!"
Obwohl seine Stimme auf akuten Bluthochdruck hindeutete, blieb Alkars Miene gelassen, als er die Elfe mit einem knappen Wink hinein bat. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf seinen Stuhl hinter dem mächtigen Schreibtisch. Der Elfe bot er keinen Sitzplatz an. "Ihr kommt also vom Regenten, ja?", fragte der Hauptmann in geschäftsmäßigem Ton. Als Liandri knapp nickte, nahm Alkar ein Blatt Papier von einem Stapel und überflog seinen Inhalt kurz. "Tja, soweit ich weiß, hat der Regent noch einen anderen Abenteurer hierher geschickt. Also werden wir noch ein Weilchen auf ihn warten. Macht es Euch bequem." Der Hauptmann senkte den Kopf und begann in seinen Akten zu lesen und sich dabei Notizen zu machen.
Obwohl seine Stimme auf akuten Bluthochdruck hindeutete, blieb Alkars Miene gelassen, als er die Elfe mit einem knappen Wink hinein bat. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf seinen Stuhl hinter dem mächtigen Schreibtisch. Der Elfe bot er keinen Sitzplatz an. "Ihr kommt also vom Regenten, ja?", fragte der Hauptmann in geschäftsmäßigem Ton. Als Liandri knapp nickte, nahm Alkar ein Blatt Papier von einem Stapel und überflog seinen Inhalt kurz. "Tja, soweit ich weiß, hat der Regent noch einen anderen Abenteurer hierher geschickt. Also werden wir noch ein Weilchen auf ihn warten. Macht es Euch bequem." Der Hauptmann senkte den Kopf und begann in seinen Akten zu lesen und sich dabei Notizen zu machen.