Zitternd bleibt Veyra stehen und blickt auf den Kobold vor ihr. Wer oder was war das? Ein Schauer durchläuft sie als ihr klar wird, welche Macht dieser Zauberer besitzen muss. Sie hat die magische Aura deutlich gespürt, aber jetzt kann sie niemanden sehen oder riechen... Dieser Kobold hier wirkt nun nicht mehr geeignet ihr zur Heilung ihrer Wunden beizutragen und so tropft das schleimige Blut langsam zu Boden während sie den gleichen Weg zurückgeht, immer darauf bedacht, sich nicht zu verlaufen. Schließlich hat sie auf ihrem Weg hier her nicht so genau darauf geachtet... Schließlich kommt sie an eine Kreuzung, hinter der sie Stimmen vernehmen kann. Sie bleibt stehen und kauert sich im Gang zusammen. Als sie vorsichtig um die Ecke schielt, kann sie zwei Kobolde erkennen, die miteinander diskutierend den Gang entlang schlendern. Offensichtlich streiten sie sich, da der Ton immer lauter und die Gesten immer aggressiver werden. Sie hofft, dass die Kobolde so abgelenkt sind, dass sie sie nicht bemerken und vorübergehen. Trotzdem steht sie sprungbereit hinter der Ecke, als die beiden vorübergehen.
Und wie es kommen muss, blickt einer der Trogdolyten zur Seite und bemerkt sie. Allerdings läßt sie den beiden keine Zeit, sich vom ersten Schreck zu erholen sondern springt sofort den an, der mit dem Rücken zu ihr steht. Bevor er sie überhaupt bemerkt hat, hat sie ihn erreicht und mit einem harten Schlag in den Nacken sein Genick gebrochen. Während er zusammenbricht, gleitet Veyra mit einer eleganten Drehung an ihm vorbei und erreicht den zweiten. Ohne überhaupt auf seine Angriffe zu achten, umarmt sie ihn, zieht in an sich und gräbt die Klauen in seinen Rücken. Zwar spürt sie recht deutlich, dass auch seine Klauen sich in ihren Bohren, doch als sie ihre Zähne in seinen Hals versenkt, da erlischt der Schmerz und je mehr Blut, sie in sich hineinsaugt, umso stärker wird sie und umso mehr läßt seine Kraft nach. Als er schließlich tot zu Boden sinkt, da ist sie wieder unversehrt und energiegeladen.
Sie schnuppert und ein leiser Windhauch von links verrät ihr, dass dort ein Ausgang sein muss und so schleicht sie weiter in die Richtung. Bald sieht sie vor sich einen hellen Schimmer, der offensichtlich Tageslicht ist. Jetzt werden Zweifel in ihr wach. Soll sie bei Tag diese Höhlen verlassen oder soll sie auf die Nacht warten? Gedankenverloren steht sie einige Meter vor dem Lichtkreis und blickt nach oben, als sie auf einmal Geräusche hinter sich hört. Sie fährt herum, und kann in einiger Entfernung einige Kobolde heranstürmen sehen. Offensichtlich ist eines ihrer Opfer gefunden worden. Die Gruppe besteht aus mindestens 5 Kobolden und auch wenn Veyra nicht die schlechteste Kämpferin ist, lebensmüde ist sie doch nicht. So rennt sie rasch die letzten Schritte bis zum Loch, springt und zieht sich nach oben. Doch als ihre Hände sich in den Sand krallen, da gibt dieser nach und in einer Staubwolke fällt sie zurück zum Boden wo sie hustend und blinzelnd einen Moment liegen bleibt. Als sie zu den Kobolden zurückschaut, wird ihr klar, dass Eile geboten ist. So schließt sie die Augen, konzentriert sich und kurz darauf schwebt ein Rabe in die Höhe, dem die Kobolde nur irritiert nachschauen können.
Sie fliegt durch das Loch ins Freie, erhebt sich rasch und fliegt so schnell sie kann auf die Stadt zu. Es ist zwar entsetzlich heiß und als sie längere Zeit fliegt spürt sie, wie die Sonne ihr die gerade gewonnene Energie wieder aus dem Leib brennt, doch jetzt will sie nur noch fort von hier. Und je näher sie der Stadt kommt, umso brennender wird ihr Verlangen, sie zu erreichen. Ob das nun Zauberkraft ist oder nicht, vermag sie nicht zu sagen. Bald darauf schwebt sie durch das Stadttor ein, wo sich selbst die Wachen in den Schatten der Stadt zurückgezogen haben und schwebt, das Halbdunkel genießend, zum Burgbereich. Manchmal fragt sie sich ernsthaft, warum Vampire überhaupt zu Fuß gehen. Diese Fortbewegung ist viel schöner und schneller als das lausige zu Fuß gehen im Getümmel der Strassen. Bald schwebt sie auch über die Burgmauer, läßt sich im Hof nieder und nimmt wieder ihre humanoide Gestalt an. Etwas erschöpft ist sie jetzt schon, aber es scheint ihr jetzt dringender, in die Halle der Toten zu kommen als sich mit Nahrung zu versorgen und so geht sie auf die Wächter zu.