Es ist einfach da, weil es das kann...
... und das könnte unter Umständen Angst machen.
Bei der Sinnsuche ergeben sich gleich mehrere Fragen. Nichts ist fundamentaler als die Antwort auf diese Suche. Die Auswirkungen sind enorm, die Kräfte, die dabei entstehen, übersteigen vieles bei weitem. Wer es anders sieht, sollte mir das Gegenteil beweisen - denn es würde eher von Resignation, als von menschlichen Wesensmerkmalen zeugen, würde man auf seine Wurzel mit einem Schulterzucken reagieren.
Zum Glück hat jene Hoffnung, zumindest was eine Definition/ Deklaration eines eventuellen Sinnes anbelangt, noch den Funken behalten und lässt, von Zeit zu Zeit, so manches Feuer glühen.
In gleichem Maße, wie der Schimmer alles durchleuchtet, scheint er die Phantasien anzuregen. Vielleicht ist dies sogar eine gute Entwicklung, zumindest erachte ich es als solche (der Sinn des Lebens muss sich nicht zwangsläufig in den Händen eines Erwachsenen manifestieren, wohl aber auch im Antlitz des Blickes eines allwissenden Kindes. Ich hatte bisher nicht das Glück, jenes Funkeln der Ewigkeit zu betrachten - doch glaube ich dem, was ich hörte).
Tatsache ist, dass ich mir eine Menge Erklärungen anhöre, sie alle können sich genauso widersprechen wie sie sich irgendwo bestärken. Der Glaube an einen umfassenden Gott, die Hoffnung in einen technologischen Zukunftsleiter, die Suche nach dem weisen Philosophen oder die Angst vor dem Existieren als Traum eines übergeordneten Wesens, egal in welcher Ausprägung und Form, all das kann sich bestärken und verstärken, gleichermaßen zerstören und widersprechen.
Was wäre aber, wenn der Sinn des Lebens schlicht wäre? Was wäre, wenn es die menschliche Natur ist, die in die simple Leere ein Wesen hineinsteckte, weil er sich sonst einsam und verlassen vorkäme - und was wäre, wenn alles Sein und Nichtsein durch die simple Tatsache bestimmt wären, dass der Zufall existiert, eine Tat ohne Hintergrund? Wäre es so simpel? Wahrscheinlich schon, wahrscheinlich schüttelt man auch den Kopf, aber ich denke, dass die Sinnfrage nicht beantwortet werden kann, ohne dass andere fundamentale Fragen geklärt werden, dazu gehört auch der Beweis einer eventuellen Existenz eines eventuellen Gottes - ob mit oder ohne Fäden an den Fingern.
Wir sind. Wäre das nicht eine einfache Erklärung? Oder wäre es unmenschlich so zu glauben? Meine Suche nach dem Sinn des Lebens hat sich schon vor langer Zeit vom "Mainstream-Hobby-Philosophen" hin zum "Abseits-Suchenden" entwickelt. Das bedeutet, frei für jeden Gedanken zu sein.
Und schlussendlich habe ich mich mit dem Gedanken abgefunden, dass das Leben alles bedeuten kann - auch die eventuelle Existenz. Und nur sie selbst. Dies können sich viele am wenigsten vorstelle, obgleich eine Antwort auf derlei fundamentale Frage eine Mehrdimensionalität aufweisen könnte, die ihresgleichen sucht. Ein Sein ohne Grund ist eben kein Sinn - und das zweidimensionale Männchen sieht den Bleistiftpunkt auch nur als wandernde Scheibe
Viele Grüße
Censere
