Politische Diskussionen

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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

@ Thies

1.) Da die Parteien oft wenig bis gar nicht ihren Wählern oder
ihren Interessen nachkommen kann ich es gut
verstehen,wenn nicht jeder in eine Partei eintritt. Außerdem
braucht man in einer Partei um Idden umzusetzen Einfluß und
eine Lobby. (Ich spreche aus Erfahrung)
2.) Dass aber Politik zur Grundpflicht eines sozialen und
demokratischen Menschen gehört gebe ich dir voll recht.
Jedoch heißt Demokratie "Alle macht den Volke". Doch das Volk
wird dumm gehalten und für dumm verkauft. Außerdem sieht
es Wahlverfahren Haare-Niemeier gar nicht vor, daß das Volk
direkten Einfluß auf die Politik nimmt.
3.) Man kann immer was erreichen im Leben und in der Politik
genauso. Die Frage ist nur, ob sich der Preis den man dafür
zahlt lohnt ebenso wie das Ergebnis.
4.) Kein Politiker wird jemals das machen was er soll (So wärs
richtiger). Alles andere wäre gelogen.
5.) Ich bin 2 Jahre politisch aktiv gewesen und ich kann sagen, dass alles hingeworfen habe. Und viele meiner Wünsche wurden
bis heute nicht umgesetzt.

Das wars erstmal

MFG

Jens

"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
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mightyEkk
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Beitrag von mightyEkk »

Original von hafensaenger:
Wenn ich jetzt in euren Augen total verblödet und unpolitisch bin dann stehe ich dazu.
hm.. okay! bisher dachte ich, du wärst nur verblödet... :)) :D
gruß
mE

ceterum censeo ust natham esse delendam
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elleshar25
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Beitrag von elleshar25 »

Original von Thies:
Original von Wild:
Hi Frank, das siehst Du nicht ganz richtig. Wenn meine Stimme ungültig ist (großes Kreuz), dann zählt sie wohl mit und die Rechten haben es schwer auf die 5% zu kommen. Deswegen gehe ich ja wählen und bleibe nicht zu hause.
Da bin ich mir jetzt zwar nicht ganz sicher, ob die verteilung auf Basis aller Stimmen (ink. ungültige) oder "nur" auf Basis der gültien Stimmen.
Nach dem Bundeswahlgesetz und der Bundeswahlordnung werden nur die gültigen Stimmen in die Berechnung nach dem Hare/Niemeyer-Verfahren einbezogen. Also wer ungültig wählt, ( dazu § 39 Abs. 1-3 BWG ), ist nach dem deutschen Wahlrecht Nichtwähler.
Eine Situation, die durchaus unbefriedigend ist. Aber an alle, die so Ihren politischen Willen ausdrücken wollen: Gründet eine Partei und ändert das Wahlrecht :D
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Cordovan
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Beitrag von Cordovan »

War ein paar Tage nicht mehr online und bin eben über diesen Thread "gestolpert" - ein's vorneweg: Ich finde es gar nicht schlecht, daß hier auch mal ein ziemlich ernstes Thema angesprochen wird.

Natürlich werde ich im September wählen gehen. Warum? Nun, weil ich doch der Meinung bin daß ich es nicht völlig anderen überlassen möchte die Entscheidung zu treffen wer in diesem Land regiert. Allerdings kann ich auch die Nichtwähler durchaus verstehen, da es auf den ersten Blick ja wirklich "auf diese eine Stimme" nicht ankommt. Nur leider ist es eben nicht nur diese eine, sondern es wird immer moderner nicht zu wählen, was letzlich doch dazu führt, dass die gewählte Regierung nicht wirklich für die Mehrheit des Volkes spricht, weil sie ja nur von einem kleinen Teil gewählt wurde.

Aber was ich viel wichtiger finde ist, wie gewählt wird. Viele stören sich an der letztendlich "kleinen" Auswahl an Parteien, die sich ja letztendlich auf die genannten vier (oder 2+2) beschränkt.
Aber woran liegt das? Nun, mit dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch das Wahlverhalten in der Vergangenheit. Die Wähler lassen sich einfach zu stark von Wahlwerbung und leeren Versprechungen in den letzten paar Wochen vor der Wahl beeinflussen. Das führt(e) dazu, daß doch immer wieder die gleichen Parteien gewählt wurden bzw. werden. Hätte man der Regierung als öfter mal unmittelbar die Quittung für gebrochenen Wahlversprechen ausgestellt und bei der nächsten Wahl anders gewählt, wäre die Auswahl heute vielleicht größer.

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass es uns zu gut geht. Denn hier in Deutschland ist nun wirklich (fast) niemand von Hunger o.ä. betroffen. Somit muss sich keiner wirklich Gedanken um sein Leben machen und der nächste Urlaub (für den bei einer schlechten finanziellen Lage der Republik evtl. das Geld fehlt) ist ja zum Zeitpunkt der Wahl soooo weit weg....

Nun, was ich damit sagen möchte ist, dass das Volk an sich selbst Schuld ist, wenn seine Stimme bei einer Wahl immer unbedeutender wird. Sicher kann man über dieses Thema sehr viel ausführlicher diskutieren, aber das sollte mal als Denkanstoss genügen...
"Ein Beutel Drachen erkauft das Schweigen eines Mannes für eine Weile, ein gut gezielter Bolzen jedoch sichert es für immer."

Petyr Baelish in "Die Königin der Drachen" von George R.R. Martin
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Wild
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Beitrag von Wild »

Ich will ja mein Recht als Wähler in Anspruch nehmen. Nur habe ich in den letzten Jahren die Efahrung machen müssen, daß Politiker entweder unersättlich, machtgierig, arrogant, bestechlich, korrupt und unfähig sind oder es im Laufe
der Jahre werden. Da gibt es leider nur wenige Ausnahmen (Bsp.: R. Hildebrandt). Und die soll ich nun wählen???? Und Ihnen auch noch bestätigen, daß ich auf ihre dumpfen und leeren Wahlversprechungen reingefallen bin??? Nein, danke!! Einige
Jahre habe ich kleine Oppositionsparteien gewählt, die sogar ich in die Landesparlamente und in die Bundesregierung gekommen sind. Aber ändere ich damit was?
Nein! Ich denke, daß keine Partei in der Lage ist die derzeitigen Probleme in Deutschland nur annähernd zu lösen (Bsp.: Rentenproblem, Arbeitslosikeit...). Weder
die großen Parteien, noch die kleinen. Ja, ich gehe sogar soweit zu behaupten, daß die Demokratie in Deutschland in einer Sackgasse steckt. Der einzelne Bürger hat
doch keinerlei Möglichkeit auf aktuelle Probleme Einfluß zu nehmen. Oder wäre es nicht sinnvoll gewesen vor der Einführung des Euro mal eine Volksbefragung zu
machen?? Nie wäre es angebrachter gewesen, in den letzten 10 Jahren. Das ist nur ein Beispiel, daß die Politikverdrossenheit nährt. Einige mehr könnte ich noch
aus meinem Bundesland Sachsen-Anhalt aufführen, besonders in der Bildungspolitik. Ich jedenfalls traue keinem Politiker mehr über den Weg. Einziges Ziel von denen scheint es ja zu sein sich so schnell wie möglich die Taschen vollzustopfen.
Deshalb gehe ich zwar zur Wahl, aber wählen werde ich keine Partei!
MfG Wild
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Delta
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Beitrag von Delta »

Hallo ihr!

Ich kann alle verstehen, die sagen: Die Politik löst keine PRobleme, sie verwaltet sie nur. Stimmt. Und wer ist schuld? Wir! Warum? Weil wir in unseren eigenen Geldbeutel schauen. Wir wollen, dass es uns besser geht (ja, ich auch!) und mehr Geld haben (ja, ich auch!) Nur, dass irgendwo Geld für das Lösen von Problemen herkommen ist klar. Und jeder sagt: Nicht von mir!
So, und nu lös ma ein Problem....
Klar verdienen Politiker viel, aber gegen einen Spitzenmanager....
Und eigentlich ist der Job eines Politikers schwerer als der eines Managers. Also ich meine: Für die Arbeit, die Politiker machen sollen, sind sie unterbezahlt. Für die Arbeit, die sie machen, sind sie überbezahlt.

Und was die Volksbefragung angeht: Hm, ich halte das ja prinzipiell auch für eine gute Idee. Dann hätten wir wirklich mal Macht beim Volk. Aber ich sehe da auch ein ganz grundsätzliches Problem und das heißt ganz einfach: Bildung. Also ich kenne Leute... denen würde ich am liebsten auch das Wahlrecht entziehen. Wenn die sich auch noch bei einer Volksabstimmung äußern dürfen... auau, dann ists mit unserem Land nicht mehr weit her. Um mich in einer Volksbefragung äußern zu können, muss ich mich doch erstmal informieren. So, um mich z.B. über den Euro zu informieren brauch ich sicherlich so 40-50 Stunden nur um mal zu wissen worum es geht und was sich schon so getan hat. Und dann nochmal die gleiche Zeit, bis ich mir ausmalen kann, was er für die Zukunft bringt. Und DANN kann ich mich in einer Volksabstimmung äußern. Und wer ist bereit, diese Zeit zu investieren? Volksabstimmungen (oder befragungen) spiegeln meist die Gefühle der Leute wieder und nicht ihre Meinung (denn da sie nicht wissen worum es geht, können sie eigentlich keine fachlich fundierte Meinung haben). Und das Gefühl der Leute tendiert nunmal zu Sicherheitsgedanken und "bloss nix neues, das alte kennen wir." oder auch "lieber das bekannte Übel als das unbekannte Grauen". So gibts nie veränderungen und wir hätten immer noch einen Kaiser....

Das ist zwar etwas hart formuliert, aber wenn man sich das heutige Bildungssystem anguckt, dann sollte man das erstmal gründlichst renovieren ehe man über Volksbefragungen nachdenkt. WEnn ich sehe WIE und mit welchen Leuten zusammen ich ABI gemacht hab... Armes Deutschland!

Gruss
Anni
Carpe diem...
eponine
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Beitrag von eponine »

Original von samot:
Wer bei den 5 großen nichts findet, kann ja ohne Probleme sein Kreuz bei der Biertrinkerpartei, der Partei Bibeltreuer Christen oder der Deutschen Autofahrerpartei setzen.

Na klasse - die Partei Bibeltreuer Christen in einem Atemzug mit zwei Proleten-Parteien zu nennen, finde ich nicht gerade angebracht - aber was soll´s.

Im übrigen bin ich für die Einführung der Wahlpflicht - mit der Option keine der zur Verfügung stehenden Parteien auszuwählen. Sozusagen ein Kreuz bei ´keine Partei´ zu machen.

Dadurch würde die Anzahl der Stimmen für viele Parteien enorm steigen, da die meisten Leute lediglich aus Bequemlichkeit nicht zur Wahl gehen, und nicht aus "politischer Überzeugung". Wer erst mal einen Wahlzettel vor sich liegen hat, wird in der Regel auch eine Partei auswählen.

Viele Grüsse

:)
:) viele grüsse :)

éponine
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elleshar25
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Beitrag von elleshar25 »

Original von Cordovan:
Allerdings kann ich auch die Nichtwähler durchaus verstehen, da es auf den ersten Blick ja wirklich "auf diese eine Stimme" nicht ankommt. Nur leider ist es eben nicht nur diese eine, sondern es wird immer moderner nicht zu wählen, was letzlich doch dazu führt, dass die gewählte Regierung nicht wirklich für die Mehrheit des Volkes spricht, weil sie ja nur von einem kleinen Teil gewählt wurde.
Die Wahlbeteiligung in Deutschland ist NICHT rückläufig. Sorry, aber man sollte sich vorher mal genau informieren, z.B.
hier.

Und damit komm ich auch zu einem Punkt der mich enorm ärgert. ( Jetzt nicht auf Dich bezogen, Cordovan, bin mit Dir in den meisten Punkten einer Meinung, bloß diese "Kleinigkeit" hat mich auf ein Problem gebracht )

Wir sind alle schrecklich uninformiert. Und das in einer Informationsgesellschaft, wo alle Infos nur auf uns warten.
Mit daran Schuld tragen auch unsere Volksvertreter. Schaut Euch mal irgendeine Polittalkshow an. Da schmeißen die Damen und Herren mit Zahlen und Tatsachenbehauptungen rundum, daß es nur so kracht.
Politiker A: Wir schaffen x Arbeitsplätze durch eine bestimmte Maßnahme.
B: Wie wollen Sie das bezahlen ?
A: Durch Einsparungen in Sektor c, das bringt y €.
B: Das ist doch humbug. das hat sachverständigenrat d doch widerlegt, da kriegen Sie höchstens z €.
und so weiter und so fort...

Jetzt frag ich mich:
1. Wer macht sich die Mühe, die Zahlen mal nachzulesen ?
2. Sind bestimmte Zahlen aus Gutachten vielleicht vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen ?
z.B.: Ausländerkriminalität: Ich kann mit der Statistik beweisen, daß die Kriminalität von Ausländern höher liegt als die von Inländern. 8o (noch nicht schlagen, weiterlesen!!!!)
Wenn ich jetzt eine entscheidende Tatsache weglasse, glaubt der "Otto-Normal-Wähler" das auch. Es steht ja in der Statistik.
ABER: Die Aussage "Ausländer sind krimineller" ist nichts wert, wenn man nicht weiß, das ein Großteil der Kriminalität, Verstöße gegen Straftatbestände des Ausländerrechts sind, v.a. Paß-/Aufenthaltsdelikte, die ein Inländer gar nicht begehen kann. Rechnet man diese heraus, so lag die Ausländerkriminalität im Verlauf der Jahre tendenziell gleich hoch oder niedriger als die Inländerkriminalität.

Und solche Halbwahrheiten, in den Raum gestellte Zahlen ohne Beleg etc. sind es die mich beunruhigen, weil die Gefahr besteht, daß je öfter man sie hört, eine Behauptung zur Tatsache wird.
Das Beipiel mit der Ausländerkriminaliät ist zugegebenermaßen nicht charakteristisch für den Bundestagswahlkampf der im Bundestag vertretenen Parteien. Es sollte auch nur das generelle Problem verdeutlichen.

4. Löst man Probleme mit Geld ? Oder dadurch das man sie zur Chefsache macht ?

Ich kann nur jedem raten, vor der Wahl die genauen Programme und konkreten Vorschläge der Parteien zu lesen, statt sich durch irgendein Fernsehduell zu informieren. Meiner Meinung nach kann man m.E. nur in den konkreten schriftlichen Vorschlägen sehen, was Dampfplauderei ist, und was Substanz hat/haben könnte.

P.S.: Bin auch Mitglied einer Partei und gehe auch wählen.
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Wild
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Beitrag von Wild »

[/quote]

Die Wahlbeteiligung in Deutschland ist NICHT rückläufig. Sorry, aber man sollte sich vorher mal genau informieren, z.B.
hier.

[/quote]

Na dann sieh Dir doch mal die Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt an. Und ich prophezeie, daß es auch deutschlandweit zu einer rückläufigen Wahlbeteiligung kommen wird. Einfach weil es die Menschen satt haben Parteien zu wählen, die von einer Peinlichkeit in die nächste stolpern. Und es gibt momentan wohl auch keine Persönlichkeit in der Politik, vor der die Bürger Achtung haben und wo sie sich aufrichten können.
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SirPatrick
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Beitrag von SirPatrick »

Original von elleshar:

Nach dem Bundeswahlgesetz und der Bundeswahlordnung werden nur die gültigen Stimmen in die Berechnung nach dem Hare/Niemeyer-Verfahren einbezogen. Also wer ungültig wählt, ( dazu § 39 Abs. 1-3 BWG ), ist nach dem deutschen Wahlrecht Nichtwähler.

Dann bin ich die ganze Zeit von falschen Tatsachen ausgegangen. Vielen Dank für die Richtigstellung elleshar! :top:
Hier kann ich doch noch Vieles lernen.

Ciao
Zuletzt geändert von SirPatrick am Do 25.07.2002 - 23:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von SirPatrick »

Original von Cordovan:


Aber was ich viel wichtiger finde ist, wie gewählt wird. Viele stören sich an der letztendlich "kleinen" Auswahl an Parteien, die sich ja letztendlich auf die genannten vier (oder 2+2) beschränkt.
Aber woran liegt das? Nun, mit dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch das Wahlverhalten in der Vergangenheit. Die Wähler lassen sich einfach zu stark von Wahlwerbung und leeren Versprechungen in den letzten paar Wochen vor der Wahl beeinflussen. Das führt(e) dazu, daß doch immer wieder die gleichen Parteien gewählt wurden bzw. werden. Hätte man der Regierung als öfter mal unmittelbar die Quittung für gebrochenen Wahlversprechen ausgestellt und bei der nächsten Wahl anders gewählt, wäre die Auswahl heute vielleicht größer.
Dazu sage ich nur Folgendes:
Bei so einer Wahl wollen viele die Sieger sein, ob nun Politiker oder auch Wähler! Es ist abzusehen, dass die beiden grossen "Volksparteien" die grössten Stimmenanteile auf sich verbuchen können und deshalb entscheiden sich viele für eine der beiden Parteien, da sie auch geweinnen wollen und mit ihrer Stimme dazu beitragen können.

Ich hoffe, dass das noch verständlich ist. ?(
Zuletzt geändert von SirPatrick am Do 25.07.2002 - 23:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von SirPatrick »

Original von Delta:

Und was die Volksbefragung angeht: Hm, ich halte das ja prinzipiell auch für eine gute Idee. Dann hätten wir wirklich mal Macht beim Volk. Aber ich sehe da auch ein ganz grundsätzliches Problem und das heißt ganz einfach: Bildung. Also ich kenne Leute... denen würde ich am liebsten auch das Wahlrecht entziehen. Wenn die sich auch noch bei einer Volksabstimmung äußern dürfen... auau, dann ists mit unserem Land nicht mehr weit her. Um mich in einer Volksbefragung äußern zu können, muss ich mich doch erstmal informieren. So, um mich z.B. über den Euro zu informieren brauch ich sicherlich so 40-50 Stunden nur um mal zu wissen worum es geht und was sich schon so getan hat. Und dann nochmal die gleiche Zeit, bis ich mir ausmalen kann, was er für die Zukunft bringt. Und DANN kann ich mich in einer Volksabstimmung äußern. Und wer ist bereit, diese Zeit zu investieren? Volksabstimmungen (oder befragungen) spiegeln meist die Gefühle der Leute wieder und nicht ihre Meinung (denn da sie nicht wissen worum es geht, können sie eigentlich keine fachlich fundierte Meinung haben).
Ich bin der Meinung, dass Volksabstimmungen nicht der richtige Weg sein kann! Dann wäre unsere Medienlandschaft nur noch von Populismus geprägt und es müssten gewisse politische Ideen nur "schön" verpackt werden und schon würden sie von einer gewissen Menge von Leuten "gekauft" werden. Zum anderen müsste man dann alle Nase lang zu einer Abstimmung...wie anstrengend.
Zudem ist alles im Zeitalter der Globalisierung unheimlich komplex geworden und da braucht man einfach "Experten", die sich damit auskennen.....ich meine unsere Politiker (man kanns kaum glauben).
Ich gebe mein Geld ja auch zu einer Bank oder zu einem Finanzverwalter und der soll daraus mehr machen, die sind eben die Profis.
Wenn ich das alles selber machen wollte, dann könnte ich gar nichts anderes mehr machen......
Das ist zwar etwas hart formuliert, aber wenn man sich das heutige Bildungssystem anguckt, dann sollte man das erstmal gründlichst renovieren ehe man über Volksbefragungen nachdenkt. WEnn ich sehe WIE und mit welchen Leuten zusammen ich ABI gemacht hab... Armes Deutschland!
Das hört sich wirklich ziemlich hart an! Eine Meinung zu einem Sachverhalt kann und darf jeder haben und äussern, egal wie intelligent er/sie ist! Vielleicht ist es für die "weniger" intelligenten wesentlich einfacher eine Entscheidung zu treffen, da sie sich auf das wesentliche beschränken müssen und der hochtrabende Intellektuelle sich in seinen eigenen Widersprüchen verstrickt!
Intellektuelle diskutieren immer alles ellenlang aus und bis dann mal was passiert kanns schon viel zu spät sein, wenn es darum geht eine schnelle Entscheidung zu fällen (ist nicht das Reich der Griechen an solchen Umständen zu Grunde gegangen?). Manchmal muss eben mal richtig angepackt werden und da sind meiner Meinung nach die Intelektuellen oftmal die Falschen für.

Ciao
Zuletzt geändert von SirPatrick am Do 25.07.2002 - 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von SirPatrick »

Original von elleshar:

Ich kann nur jedem raten, vor der Wahl die genauen Programme und konkreten Vorschläge der Parteien zu lesen, statt sich durch irgendein Fernsehduell zu informieren. Meiner Meinung nach kann man m.E. nur in den konkreten schriftlichen Vorschlägen sehen, was Dampfplauderei ist, und was Substanz hat/haben könnte.
Habe ich gestern mal in einer ruhigen Minute gemacht. Zumindest die Kurzfassung der Regierungsprogramme der beiden grossen Parteien. Was ich da bei einer der beiden gesehen und gelesen habe....das war echt ärmlich.
Da kommen so Überschriften, wie "Null Toleranz gegnüber Verbrechen" oder "Wir machen die Bundeswehr wieder fit" oder Textpassagen wie "Wir werden die Strafen für Drogendealer drastisch erhöhen"

Dazu kann ich nur sagen....das ist noch nicht mal Stammtischniveau.
Die andere Partei beschreibt alles als einen Zustand der "Perfektion"...alles ist gut und wird nach der Wahl noch besser......

Wenn die Programme anderer Parteien genauso gestrickt sind, dann gute Nacht!!

Ciao

Zuletzt geändert von SirPatrick am Do 25.07.2002 - 23:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Original von eponine:
Original von samot:
Wer bei den 5 großen nichts findet, kann ja ohne Probleme sein Kreuz bei der Biertrinkerpartei, der Partei Bibeltreuer Christen oder der Deutschen Autofahrerpartei setzen.
Na klasse - die Partei Bibeltreuer Christen in einem Atemzug mit zwei Proleten-Parteien zu nennen, finde ich nicht gerade angebracht - aber was soll´s.
Hallo eponine/polar-wolf,
also ich glaube es ging samot jetzt nicht darum, die Christen mit "Proleten" zu vergleichen, sondern es ging darum, dass die PBC genau so eine esoterische Splitterpartei ist wie die beiden anderen.

Im übrigen muss ich ehrlich sagen, dass ich die Forderungen der Biertrinker- und der Autofahrer-partei genau so vernünftig bzw. unsinnig finde wie die der bibeltreuen Christen.

Greetinx, Cassie (aka Schwester Cassandra)

Zuletzt geändert von Cassie am Do 25.07.2002 - 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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vyper
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Beitrag von vyper »

Was mir bei der ganzen Kritik am bestehenden Wahlsystem fehlt sind die Alternativen Lösungen.

1. Was wäre denn, wenn wirklich wesentlich mehr Parteien im Bundestag vertreten wären? Eine Regierung aus zwei Parteien mag ja noch Vorteile haben, da beide ihre Ideologien in kompromissfähige Lösungen bringen müssen. Aber eine Regierung bestehend aus vielen Parteien? Was das bringt hat uns eigentlich Weimar gelehrt - und diese Zeit kann sich wirklich keiner wünschen. Auf der anderen Seite ist eine große Koalition mit Sicherheit auch nicht wünschenswert. Die Geschichte hat auch hier gezeigt, das durch das faktische Fehlen einer Opposition ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie ausgeschaltet wird.

2. Mehr Macht für das Volk durch Volksentscheide?
Hier schließe ich mich Delta an. Es gibt schöne Glossen nach dem Motto "Jetzt auch Ascorbinsäure in spanischen Apfelsinen gefunden oder NaCl in Kochsalz entdeckt". Dem Großteil der Bevölkerung fehlt einfach der Hintergrund um in vielen Fragen entscheiden zu können. Unpopuläre Entscheidungen (die den Geldbeutel der Bürger treffen) würden so wohl nie realisiert werden können. Abgesehen davon wären permanente Volksentscheide auch viel zu teuer. In vielen Fällen könnte bei wichtigen Fragen auch gar nicht schnell genug reagiert werden, ein Volksentscheid dauert Wochen wenn nicht gar Monate. Von der zu erwartenden Wahlbeteiligung will ich hier gar nicht reden - aber es ist kaum zu erwarten, das es dann zu wirklichen Mehrheitsentscheidungen käme.

3. Wahlpflicht?
Hat sicherlich auch Vorteile. Hier von Diktatorischen Maßnahmen zu sprechen (siehe Hafensänger) halte ich für übertrieben. Ob eine allgemeine Wahlpflicht aber wirklich alles bessert halte ich auch für fraglich. Wer denn wirklich meint nicht wählen zu wollen soll halt zu Hause bleiben. Ich werde mit Sicherheit wählen gehen.
Zur Wahlbeteiligung: Bei Bundestagswahlen war die Beteiligung bisher immer noch akzeptabel. Wirklich kritisch ist es immer bei Landtags- oder gar Kommunalwahlen.

Tot ziens
Vyper
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Beitrag von Xajorkith »

Zum Thema Volksentscheide:

Da möchte ich auch was sagen.
Natürlich kann nicht jeder Mist vom Volke aus entschieden werden.
Doch nehmen wir mal die Euroeinführung.
Ich finde schon das man in diesem Fall das Volk hätte befragen müssen
So wie das auch andere Länder getan haben.

Auch sprech ich mich dafür aus das sich der Wähler den zukünftigen Bundeskanzler per Wahl bestimmen kann.

Zur Kostenfrage:
Vieles ließe sich verbinden mit einer Bundestagswahl.
Das Eurodgedöns ging über viele Jahre.
Und wenn doch mal dafür in den Klingelbeutel gegriffen werden muß dann dürfte dieses eine Ausnahme sein.
Zitadelle Asgard / Fangrorn
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Beitrag von Delta »

[quote]
Original von SirPatrick:

Das hört sich wirklich ziemlich hart an! Eine Meinung zu einem Sachverhalt kann und darf jeder haben und äussern, egal wie intelligent er/sie ist! Vielleicht ist es für die "weniger" intelligenten wesentlich einfacher eine Entscheidung zu treffen, da sie sich auf das wesentliche beschränken müssen und der hochtrabende Intellektuelle sich in seinen eigenen Widersprüchen verstrickt!
Intellektuelle diskutieren immer alles ellenlang aus und bis dann mal was passiert kanns schon viel zu spät sein, wenn es darum geht eine schnelle Entscheidung zu fällen (ist nicht das Reich der Griechen an solchen Umständen zu Grunde gegangen?). Manchmal muss eben mal richtig angepackt werden und da sind meiner Meinung nach die Intelektuellen oftmal die Falschen für.

Ciao
Zuletzt geändert von Delta am Do 25.07.2002 - 23:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von SirPatrick »

Original von Delta:
Hallo Patrick!

Mißverständnis.
Ich meine nicht die Intelligenz, wenn ich auf unser Bildungssystem schimpfe. Denn Schuldiskussion hin oder her, an der Intelligenz hat das Bildungssystem noch nie was verändert und kann es auch gar nicht.
Naja...das sehe ich ein bischen anders, da sich Intelligenz aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt. So gibt es z.B. eine Grundintelligenz, die jeder vor seiner Geburt im Mutterleib vererbt bekommen hat, dann gibt es noch die erlernte Intelligenz (z.B. Erziehung), situative Intelligenz, intuitive Intelligenz...usw..
Ein gewisses Mass an Intelligenz kann jeder hinzulernen also kann auch die Schule etwas daran bewirken.
Ich spreche von Allgemeinbildung. Denn meiner Meinung nach ist es problematisch, wenn Leute, die nicht mal wissen, was die EG oder der ECU waren jetzt über den Euro abstimmen wollen oder sollen. Und wenn dann jemand nicht weiß, dass es einen Stabilitätspakt gibt und wie die vier Säulen davon heissen und welche Länder teilnehmen sollen, dann ist er meiner Meinung nach nicht geeignet sich ein Urteil zu erlauben. Mit Intelligenz hat das gar nichts zu tun, nur mit der Zeit und dem Willen sich zu informieren.
Also bist du der Meinung, dass nur die darüber bestimmen dürfen, die auch genau wissen, wovon sie reden? Wenn ja, dann erinnert mich das ganz stark an elitäre Bestrebungen, was ich absolut ablehne. Solch elitäre Gedanken werden sich Gott sei dank niemals durchsetzen....das hoffe ich zumindest.
Übrigens halte ich mich nicht für gerade auf den Kopf gefallen, aber ich weiss trotzdem nicht Bescheid über den Stabilitätspakt...also habe ich ja keine Allgemeinbildung und darf sowie so nicht mehr mitdiskutieren.

Ich sag nur eins...durch die Bildung einer "Elite" (das würde passieren, wenn man deine Denkansätze weiterverfolgen würde), würden Leute an die Macht kommen, die völlig den Bezug zur Realität verloren haben, da sie nicht mehr die Bedürfnisse der "normalen" Bürger mitbekämen.

Das was ich jetzt geschrieben habe, mag für dich wie ein persönlicher Angriff wirken, soll es aber auf keinen Fall sein, sondern siehe dich stellvertretend für eine ganze Gruppe.

Ciao
Zuletzt geändert von SirPatrick am Do 25.07.2002 - 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
SirPatrick



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Beitrag von vyper »

Original von SirPatrick:

Also bist du der Meinung, dass nur die darüber bestimmen dürfen, die auch genau wissen, wovon sie reden? Wenn ja, dann erinnert mich das ganz stark an elitäre Bestrebungen, was ich absolut ablehne.
Ja wer denn sonst? Ich denke das Hauptproblem liegt daran, dass viele Entscheidungen von Politikern getroffen werden die zu wenig Ahnung von der jeweiligen Materie haben oder sich zu sehr auf populistische Meinungsbilder verlassen.
Würden Entscheidungen nur von Menschen getroffen die von der jeweiligen Materie Ahnung haben, hätten wir mit Sicherheit einige Probleme weniger.
Dies hat übrigens nichts mit elitärem Denken zu tun sondern ist eine Frage ob man seine eigenen Grenzen erkennt. Es gibt mit Sicherheit keine einzelne Person die in allen Fragen kompetent ist.
Ziel einer guten Politik sollte es sein aufgrund von fundiertem Wissen Entscheidungen zu treffen. Ob dieses Wissen nun von dem Politiker oder seinen Beratern stammt ist dabei egal.
Viele Fragen können aber nicht durch einen Volksentscheid geklärt werden. Ich halte mich persönlich für aufgeschlossen und an vielen Dingen interessiert, wäre aber bei einem Großteil möglicher Volksentscheide mit Sicherheit nicht ausreichend informiert um eine sinvolle Entscheidung zu treffen. Fast jeder Mensch nimmt in seinem Privatleben auch häufig den Rat von Experten zu Hilfe - warum sollte dies in der Politik anders sein?

Tot ziens
Vyper

PS: SirPatrick bei Deinen Posts ist es teilweise sehr schwierig zu erkennen wann ein Zitat anfängt und wann Du selber Stellung nimmst (wirkt teilweise etwas verschachtelt).
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Beitrag von SirPatrick »

Das mit meinen Posts (Ineinanderschachtelung von Zitaten) versuche ich zu verbessern. Versprochen! :)


Ach noch Eines.....ein Heer von Spezialisten birgt die Gefahr, dass jeder für sich genau weiss wovon er spricht, aber gesamthaft nur Mist dabei herauskommt, da die unterschiedlichen "Puzzleteile" nicht ins Gesamtpuzzle passen.
Zuletzt geändert von SirPatrick am Do 25.07.2002 - 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
SirPatrick



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