Lindraii musterte kühl den Mann am Tisch, welcher der mächtigste Mann ganz Tantaliens sein sollte. In der Tat wirkte Regent Makar bei weitem nicht so, wie sich die Hochelfe einen Herrscher vorstellte, wobei gesagt werden muss, dass Lindraii an seiner Stelle auch wohl eher einen etwas aggressiveren Kurs in der Innen- und Außenpolitik eingeschlagen hätte, ganz nach der Prämisse "Wer nicht hören will, muss fühlen.". Ihrer Meinung nach hätte der Regent zumindest einen etwas militärischeren Eindruck machen müssen, wenn ihm schon jegliche majestätische Ausstrahlung fehlte. Dass er aus keiner königlichen Familie stammte, konnte man indes sofort erkennen, auch wenn man selbst nicht zum Adel gehörte. Insgesamt war Lindraii von ihm nicht weniger enttäuscht als von der Hauptstadt selbst. Ein Schwächling saß auf dem Thron. Und für diesen Mann sollte sie arbeiten, sollte sie kämpfen? Nun ja, so lange er sie gut genug bezahlte...
"Behaltet Euren Wein, ich lege keinen Wert auf das Gesöff meiner Landsleute", erwiderte Lindraii schließlich brüsk auf das Angebot des Regenten. Er sollte ruhig sehen, dass sie nicht vor ihm kriechen würde. "Ich bin hier, um für Euch zu kämpfen, nicht um Höflichkeiten mit Euch auszutauschen. Sagt mir, wen ich töten soll und was getan werden muss, dann werde ich Euch meinen Preis nennen. Ich bin Lindraii und egal, was Ihr von meinem Volk zu wissen glaubt, Ihr wisst nichts von mir. Ich bin keine schwächliche Elfe, die es zu beeindrucken gilt. Wer meinen Zorn erregt, der stirbt." Obwohl ihre Worte zornig waren und ihre Stimme vor ätzender Säure tropfte, blieb ihr Tonfall kühl, ihre Miene unbewegt. Ruhig und abwartend betrachtete sie den Mann, der sich selbst Herrscher über die Tantalischen Berge nannte.
Kha-Ronns Palast
Moderator: Fansal
"Meinen Feinden ergeht es da ähnlich", entgegnete Cedric betont kühl auf die letzte Bemerkung der Hochelfe. Lindraii war nahe dran, seinen Zorn zu erregen und jene, die den sonst immer sehr beherrschten Regenten zornig erlebt hatten, würden ihr nicht empfehlen, in dieser Richtung weiter zu arbeiten. Doch natürlich war niemand da, der eine solche Rolle hätte übernehmen können und so lag es an Makar selbst, sein Temperament abkühlen zu lassen. "Wenn Ihr so entschlossen seid, Euch zu beweisen, rate ich Euch Hauptmann Alkar in der Garnison der Stadtwache aufzusuchen; in der Tat habe ich erst vorhin einen anderen Abenteurer von Eurem Schlag zu ihm geschickt. Ihr werdet bestimmt bestens miteinander auskommen. Und nun entschuldigt mich bitte..." Da der Regent keinerlei Anstalten machte aufzustehen, war klar, dass er mit den letzten Worten die Hochelfe zu gehen aufforderte.
Lindraii nahm ihren Rauswurf gut gelaunt hin, sofern es eine solche Stimmung in ihrer Gefühlswelt überhaupt gab. Die Hochelfe war damit zufrieden, dass der Regent doch ein wenig mehr Rückgrat offenbart hatte, als sie gedacht hätte, und dass er nun wusste, woran er bei ihr war. Der Vorschlag, für den Hauptmann der Wache zu arbeiten, erschien ihr annehmbar, war sie doch noch immer an der Durchsetzung von Recht und Ordnung interessiert, auch wenn sich letztlich ihre Methoden etwas verändert hatten.
Ohne ein weiteres Wort verließ die gefallene Paladine den Speisesaal und riss draußen dem Wächter ihren Degen aus den Händen. Sie sah den Mann nur stumm an, so als versuchte sie sich sein Gesicht einzuprägen, dann stieß sie ihre Waffe derart gewaltsam in die Scheide an ihrem Gürtel, dass es ein Wunder war, die Klinge nicht am anderen Ende aus der Lederhülle wieder austreten zu sehen. "Wie komme ich zur Stadtwache?", wandte sie sich barsch an den anderen Wachmann.
Als der Mann Lindraii entsprechend instruiert hatte, wandte sie sich mit langen Schritten in Richtung Ausgang und obwohl ihr die Labyrinth artig aufgebauten Gänge und Korridore des Palastes mehr als einmal einen Strich durch die Rechnung machen wollten, gelangte sie eine Viertelstunde später dann doch noch letztendlich wieder an die frische Luft, wo sie erst einmal auf den Boden spie und sich dann orientierte, um das Gebäude der Wache zu finden.
Ohne ein weiteres Wort verließ die gefallene Paladine den Speisesaal und riss draußen dem Wächter ihren Degen aus den Händen. Sie sah den Mann nur stumm an, so als versuchte sie sich sein Gesicht einzuprägen, dann stieß sie ihre Waffe derart gewaltsam in die Scheide an ihrem Gürtel, dass es ein Wunder war, die Klinge nicht am anderen Ende aus der Lederhülle wieder austreten zu sehen. "Wie komme ich zur Stadtwache?", wandte sie sich barsch an den anderen Wachmann.
Als der Mann Lindraii entsprechend instruiert hatte, wandte sie sich mit langen Schritten in Richtung Ausgang und obwohl ihr die Labyrinth artig aufgebauten Gänge und Korridore des Palastes mehr als einmal einen Strich durch die Rechnung machen wollten, gelangte sie eine Viertelstunde später dann doch noch letztendlich wieder an die frische Luft, wo sie erst einmal auf den Boden spie und sich dann orientierte, um das Gebäude der Wache zu finden.