Quest 5 - Die Türme der Erzmagier
Moderator: Fansal
Menderelvin war froh, wieder auf seinem Pferd zu sitzen - er hatte nicht erwartet, dass es am Waldrand auf ihn warten würde. Alles andere hätte jedoch das Ende der Reise für ihn bedeutet. Laufen war ihm mit der pulsierenden, leicht grünlichen Wunde in der Wade nicht möglich. Er bedauerte, dass sie keinen Kleriker mit auf die Reise genommen hatten, in Aldus würde er einen Tempel aufsuchen müssen.
Als Dernik ihn von den anderen absonderte, antwortete er auf dessen Frage nicht sofort. Stattdessen warf er Sethra einen Blick zu, beobachtete, wie sie wieder vollkommen ruhig wurde, wie Cantar - soweit das anatomisch noch möglich war - sich zu ihr herüberbeugte, wie Sethra sich daraufhin kaum merklich versteifte. Nicht zum ersten mal bemerkte er ihre kalte Aura, nicht zu vergleichen mit der des Lichs - dennoch irgendwie unheimlicher. Doch jetzt wurde die Empfindung verstärkt - als er die Frau noch einen Augenblick beobachtete, schien sich wieder alles in ein grünes Licht zu tauchen....
... doch Menderelvin entzog sich dem Bann, in dem er sich dem Zwerg zuwandte - die Tatsache, dass der kleinwüchsige Kämpfer auf einem Pony saß, bewirkte, dass Menderelvin bei dem Versuch beinahe vom Pferd fiel. "Ich spüre es auch. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht - sie schien es zu genießen, die Wölfe zu töten. Es ist ja nicht so, dass die Kämpfer eures Volkes nicht manchmal ähnlich fühlen würden - " Dernik unterbrach ihn. "Oh doch - wir verspüren höchstens Genugtuung, niemals Genuss. Doch habt ihr Recht, diese Art sich zu bewegen, zu töten, habe ich noch nie gesehen."
Ein neuerliches Pochen in seiner Wade erinnerte Menderelvin daran, wie wichtig es war, dass sie bals die Hafenstadt Aldus erreichten, so spornte er sein Pferd an und setzte sich an die Spitze der Gruppe...
Als Dernik ihn von den anderen absonderte, antwortete er auf dessen Frage nicht sofort. Stattdessen warf er Sethra einen Blick zu, beobachtete, wie sie wieder vollkommen ruhig wurde, wie Cantar - soweit das anatomisch noch möglich war - sich zu ihr herüberbeugte, wie Sethra sich daraufhin kaum merklich versteifte. Nicht zum ersten mal bemerkte er ihre kalte Aura, nicht zu vergleichen mit der des Lichs - dennoch irgendwie unheimlicher. Doch jetzt wurde die Empfindung verstärkt - als er die Frau noch einen Augenblick beobachtete, schien sich wieder alles in ein grünes Licht zu tauchen....
... doch Menderelvin entzog sich dem Bann, in dem er sich dem Zwerg zuwandte - die Tatsache, dass der kleinwüchsige Kämpfer auf einem Pony saß, bewirkte, dass Menderelvin bei dem Versuch beinahe vom Pferd fiel. "Ich spüre es auch. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht - sie schien es zu genießen, die Wölfe zu töten. Es ist ja nicht so, dass die Kämpfer eures Volkes nicht manchmal ähnlich fühlen würden - " Dernik unterbrach ihn. "Oh doch - wir verspüren höchstens Genugtuung, niemals Genuss. Doch habt ihr Recht, diese Art sich zu bewegen, zu töten, habe ich noch nie gesehen."
Ein neuerliches Pochen in seiner Wade erinnerte Menderelvin daran, wie wichtig es war, dass sie bals die Hafenstadt Aldus erreichten, so spornte er sein Pferd an und setzte sich an die Spitze der Gruppe...
- Sethra Lavode
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Sethra lächelte Cantar spöttisch an. So viel kleinliche Boshaftigkeit...
"Ich habe meinen Anteil an Blutbädern gesehen. Und glaubt mir, das Blut ist nicht das Schlimmste. Es ist der Gestank und die Schreie und die Innereien der Menschen.", erwiderte sie ihm trocken.
Bevor Cantar darauf reagieren konnte, ritt Urimas dicht auf ihn auf und drängte ihn unnachgiebig zur Seite. "Aus dem Weg, Monster!"
Urimas zornig zusammen gezogene Brauen, lösten sich und sein Gesicht nahm einen Ausdruck der Besorgnis an. "Was ist mit dir?"
"Es ist Zeit für mich, zu jagen. Mein Blutdurst ist erwacht."
Das war eine Untertreibung. Unter der Schutzhülle ihrer Übungen spürte sie wie er durch ihre Adern raste und nach Löschung lechzte.
Urimas sah sie beunruhigt an. Sethra lächelte: "Keine Sorge, ich habe ihn unter Kontrolle. Doch wäre es gut, wenn sich bald eine Gelegenheit ergäbe, in den Wald zu verschwinden."
"Ich werde so früh wie möglich nach einem Nachtlager suchen," versprach Urimas.
Sie ritten stumm nebeneinander her. Die Vampirin zog eine seltsame Kraftvermehrung aus seiner Gegenwart, der Blutdurst schien schwächer zu werden. Doch sie wußte wohl, dies war nur eine Illusion.
Urimas hielt sein Wort. Der Abend war noch nicht hereingebrochen, als er einige schützende Felsen am Waldesrand zum Anlass nahm, dort ihr Lager aufzuschlagen. Während alle geschäftigt umherrannten, Feuerholz sammelten, Pferde versorgten und Essen herauskramten, verschwand Sethra in den Wald.
Der Dunkelwald war berüchtigt für seine Gefahren. Es belustigte sie, dass im Moment sie keine der geringsten darin war.
Endlich liess sie ihrem Blutdurst seinen Lauf und hatte schon bald einen Bock aufgespürt und mehrere Hasen, deren Blut genügte, ihren Durst zu befriedigen. Einem der Hasen drehte sie nur das Genick um, ohne ihn auszusaugen. Diesen brachte sie mit ins Lager zurück, als Erklärung für ihren kurzen Ausflug.
Urimas sah forschend in ihr Gesicht als sie wieder an das nunmehr prasselnde Feuer des Lagers trat. Sie lächelte ihn an. Erleichtert verzog sich auch sein Mund zu einem breiten Grinsen.
"Ich habe meinen Anteil an Blutbädern gesehen. Und glaubt mir, das Blut ist nicht das Schlimmste. Es ist der Gestank und die Schreie und die Innereien der Menschen.", erwiderte sie ihm trocken.
Bevor Cantar darauf reagieren konnte, ritt Urimas dicht auf ihn auf und drängte ihn unnachgiebig zur Seite. "Aus dem Weg, Monster!"
Urimas zornig zusammen gezogene Brauen, lösten sich und sein Gesicht nahm einen Ausdruck der Besorgnis an. "Was ist mit dir?"
"Es ist Zeit für mich, zu jagen. Mein Blutdurst ist erwacht."
Das war eine Untertreibung. Unter der Schutzhülle ihrer Übungen spürte sie wie er durch ihre Adern raste und nach Löschung lechzte.
Urimas sah sie beunruhigt an. Sethra lächelte: "Keine Sorge, ich habe ihn unter Kontrolle. Doch wäre es gut, wenn sich bald eine Gelegenheit ergäbe, in den Wald zu verschwinden."
"Ich werde so früh wie möglich nach einem Nachtlager suchen," versprach Urimas.
Sie ritten stumm nebeneinander her. Die Vampirin zog eine seltsame Kraftvermehrung aus seiner Gegenwart, der Blutdurst schien schwächer zu werden. Doch sie wußte wohl, dies war nur eine Illusion.
Urimas hielt sein Wort. Der Abend war noch nicht hereingebrochen, als er einige schützende Felsen am Waldesrand zum Anlass nahm, dort ihr Lager aufzuschlagen. Während alle geschäftigt umherrannten, Feuerholz sammelten, Pferde versorgten und Essen herauskramten, verschwand Sethra in den Wald.
Der Dunkelwald war berüchtigt für seine Gefahren. Es belustigte sie, dass im Moment sie keine der geringsten darin war.
Endlich liess sie ihrem Blutdurst seinen Lauf und hatte schon bald einen Bock aufgespürt und mehrere Hasen, deren Blut genügte, ihren Durst zu befriedigen. Einem der Hasen drehte sie nur das Genick um, ohne ihn auszusaugen. Diesen brachte sie mit ins Lager zurück, als Erklärung für ihren kurzen Ausflug.
Urimas sah forschend in ihr Gesicht als sie wieder an das nunmehr prasselnde Feuer des Lagers trat. Sie lächelte ihn an. Erleichtert verzog sich auch sein Mund zu einem breiten Grinsen.
Call her life unnatural, feel her undead breath. Color her black for sorcery, color her gray for death.
Cantar saß am Lagerfeuer der Gruppe, deren lebendige Mitglieder sich so langsam darauf vorbereiteten, sich in die Arme des tröstenden Schlafes zu begeben, und starrte missmutig ins Feuer. Ab und zu warf er einen bitterbösen Blick in Richtung Urimas, der den menschlichen Krieger eigentlich hätte in Flammen aufgehen lassen müssen, wäre so etwas möglich gewesen. Natürlich hätte Cantar diesen Wunsch in Erfüllung gehen lassen, indem er seine eigenen magischen Kräfte anrief, doch der Gedanke an die sich daraus ergebenden Konsequenzen hielten ihn von einer solchen Vorgehensweise ab - das ihn ermüdende, wahrscheinlich gar nicht mehr enden wollende Gezeter Sethras würde ihm bestimmt noch wochenlang in den Ohren klingen. Die Vampirin schien für diesen wandelnden Muskelberg ohne viel Gehirnmasse seltsamerweise irgendetwas übrig zu haben. Es lag in der Natur der Sache, dass der Lich diese Gefühle nur schwer erfassen konnte und schon bald gab er es auf.
Stattdessen wandte er den Blick seiner gierig leuchtenden Augen auf den Stab des Elfen, der die Gruppe begleitete. Dieser Menderevlin...Cantar bezweifelte, dass dieser schwächliche Magier dazu geeignet war, um die unglaubliche Macht zu handhaben, die offensichtlich in dem Stück schwarz lackierten Holz lag, das er als Wanderstütze missbrauchte. Der untote Zauberer hatte gesehen, was die Magie des Stabes im Kampf mit den Werwölfen bewirkt hatte, und natürlich war er sogleich zu dem Schluss gekommen, dass eine solch mächtige Waffe viel besser in seinen Skeletthänden aufgehoben war, als in denen eines blasierten Hochelfen, der in seinen Augen absolut unfähig war. Es wurmte Cantar, dass er nicht an den Stab herankam und abwesend trommelte er mit seinen knöchernen Fingern auf das Holz seines eigenen Stabes, den er mittlerweile wieder aus dem praktischen Verwahrungsort innerhalb seines Brustkorbes befreit hatte - mit diesem langen Stück Holz zwischen den Rippen ließ es sich einfach verflucht schlecht sitzen.
Stattdessen wandte er den Blick seiner gierig leuchtenden Augen auf den Stab des Elfen, der die Gruppe begleitete. Dieser Menderevlin...Cantar bezweifelte, dass dieser schwächliche Magier dazu geeignet war, um die unglaubliche Macht zu handhaben, die offensichtlich in dem Stück schwarz lackierten Holz lag, das er als Wanderstütze missbrauchte. Der untote Zauberer hatte gesehen, was die Magie des Stabes im Kampf mit den Werwölfen bewirkt hatte, und natürlich war er sogleich zu dem Schluss gekommen, dass eine solch mächtige Waffe viel besser in seinen Skeletthänden aufgehoben war, als in denen eines blasierten Hochelfen, der in seinen Augen absolut unfähig war. Es wurmte Cantar, dass er nicht an den Stab herankam und abwesend trommelte er mit seinen knöchernen Fingern auf das Holz seines eigenen Stabes, den er mittlerweile wieder aus dem praktischen Verwahrungsort innerhalb seines Brustkorbes befreit hatte - mit diesem langen Stück Holz zwischen den Rippen ließ es sich einfach verflucht schlecht sitzen.
Verärgert über die Verzögerung sah Menderelvin doch ein, dass sie den Dunkelwald nicht des Nachts durchqueren konnten. So ließ er sich auf ein Stück weiches Moos nahe des Feuers - welch Unvorsichtigkeit! Wollte dieser Krieger denn den ganzen Wald in Flammen setzen?! - fallen. Der Schmerz in seinem Bein ließ nicht nach - er schien im Gegenteil noch stärker zu werden. Zu allem Überfluss spürte er auch noch eine seltsame Umnachtung seines Geistes - diesmal nicht von grünlicher, sonder rot-schwarzer farbe eingeleitet. Auch trachtete sie ihm nicht nach dem Bewusstsein. Der Elf blickte sich suchend um, versuchte die Quelle dieses Missgefühls ausfindig zu machen. Als sein blick den Platz um das Feuer streifte, entdeckte er den Lich Cantar, seinen Stab, den er mittlerweile wieder aus dem Brustkasten entfernt hatte - wie praktisch dieser Ort doch gewesen sein mochte!, in der Hand haltend. Sein untoter blick schien Menderelvin schier zu durchbohren, und sein eigener Stab nahm an Temperatur zu. Ein ähnliches Gefühl hatte Menderelvin auch schon im Laden Karaks - auch dort hatten sich schon die gierigen Augen eines Liches dem Stab immer mehr genähert. Verdammte Untote, scheinen ja einen Narren an meinem Stab gefressen zu haben, so des Elfen Gedanken, schriftlich wiedergegeben. Alsdann umfing ihn eine seltsame Müdigkeit, und er fiel in einen Schlaf, von dem er sich später noch wünschen sollte, dass er Traumlos gewesen war...
Wieder einmal ging Menderelvin durch die Straßen von Al'Zhernan. Eine düstere Stadt - nicht nur für eine der Elfen. Sicher, einem *Dunkel*-elfen, dem würde es hier gefallen. Schwarze Thaumaturgie erfüllte jede Ritze. Ein eisiger Schauer lief dem jungen Novizen über den Rücken. Warum musste immer er diese Botengänge erledigen? Wenn er ihm nicht das Leben verdanken würde, würde er jetzt über seinen Meister fluchen. Vielleicht hätte Fhyatthor dies sogar verdient. Marborvàn war doch viel schöner als... dieses *Dreckloch*. Warum konnte er seine Weisheit nicht auch dort steigern, durch üben Magischer Formeln der Natur? Stattdessen durfte er duch Al'Zhernan laufen. Toll. Sich an seinen Auftrag erinnernd, bog der junge Elf in einen Seitengang ein. Hier irgendwo musste es sein - dort! Diese Tür hatte Fhyatthor beschrieben. Ebenholz, mit schauderhaften Verzierungen. Menderelvin klopfte und trat ein. Grünliche Katzenaugen funkelten ihn aus einer Ecke an. "Ah, Fhyatthors Bote - tritt ein" Eine Stimme wie Salpetersäure. Menderelvin war froh, als sie verklungen war. Auch den Hinweis, er sei Fhyatthors *Schüler*, behielt er lieber für sich. Er tat das was ihm geboten und gab dem verschleierten Hausherren den dünnen Brief. Alles, was er als Dank bekam, war ein boshaftes Grinsen. Ein Ork, anscheinend eine Wache, packte Menderelvin und setzte ihn wieder auf die Straße. Was machte der Ork hier? Was hatte Fhyatthor mit solchen Leuten zu tun? Er rappelte sich auf. Welch Glück, dass Weyènkalaë ihn nicht so sehen konnte. Die schöne Weyènkalaë! Er konnte ihr Gesicht ganz deutlich vor sich sehen, eingerahmt von dunkelblonden Haaren, Engelsgleiche Züge, und, für einen Elfen untypisch, helle, blaugraue Augen, wie das Meer Tantaliens nach einem Sturm. So in Gedanken versunken, wäre er beinahe in eine dieser Schwarzkutten hineingerannt, die von der Zitadelle inmitten der Stadt zu kommen schienen. Boshafte rötliche Augen starrten ihn an - gräuliche Züge - ein Dunkelelf. Der Blanke Hass, ja Abscheu stand ihm ins Gesicht geschrieben. Schnell machte sich Menderelvin auf den Rückweg nach Marborvàn, es wurde schon dunkel. Bei fast völliger Finsternis sollte er ankommen, doch dem war nicht so. Marborvàn brannte. Was sollte nun geschehen? Wo war Fhyatthor? Und, für den jungen Elfen viel wichtiger: was war mit Weyènkalaë? Schluchzend sank er auf die Knie, sich der Gefahr nicht bewusst, die noch um ihn war...
Schweißgebadet wachte Menderelvin auf. Natürlich nur ein Traum, doch dass was er gesehen hatte, war vor nicht allzu langer Zeit wirklich geschehen. Morgendämmerung umhüllte ihn, einen verbitterten Elfen mit vergifteter Wade, eigentlich auf der Suche nach den Urhebern des Überfalls - wenn er wieder in Kalanos war, musste er seine Geschichte dem Regenten unbedingt noch einmal überzeugender vorbringen. Doch erst einmal galt es nun, nach Aldus zu kommen, sonst würde ihm Sprechen bald nicht mehr möglich sein... Der Sonnenaufgang läutete einen neuen Tag ein, unfähig etwas zu essen, humpelte er auf sein treues Pferd zu...
Wieder einmal ging Menderelvin durch die Straßen von Al'Zhernan. Eine düstere Stadt - nicht nur für eine der Elfen. Sicher, einem *Dunkel*-elfen, dem würde es hier gefallen. Schwarze Thaumaturgie erfüllte jede Ritze. Ein eisiger Schauer lief dem jungen Novizen über den Rücken. Warum musste immer er diese Botengänge erledigen? Wenn er ihm nicht das Leben verdanken würde, würde er jetzt über seinen Meister fluchen. Vielleicht hätte Fhyatthor dies sogar verdient. Marborvàn war doch viel schöner als... dieses *Dreckloch*. Warum konnte er seine Weisheit nicht auch dort steigern, durch üben Magischer Formeln der Natur? Stattdessen durfte er duch Al'Zhernan laufen. Toll. Sich an seinen Auftrag erinnernd, bog der junge Elf in einen Seitengang ein. Hier irgendwo musste es sein - dort! Diese Tür hatte Fhyatthor beschrieben. Ebenholz, mit schauderhaften Verzierungen. Menderelvin klopfte und trat ein. Grünliche Katzenaugen funkelten ihn aus einer Ecke an. "Ah, Fhyatthors Bote - tritt ein" Eine Stimme wie Salpetersäure. Menderelvin war froh, als sie verklungen war. Auch den Hinweis, er sei Fhyatthors *Schüler*, behielt er lieber für sich. Er tat das was ihm geboten und gab dem verschleierten Hausherren den dünnen Brief. Alles, was er als Dank bekam, war ein boshaftes Grinsen. Ein Ork, anscheinend eine Wache, packte Menderelvin und setzte ihn wieder auf die Straße. Was machte der Ork hier? Was hatte Fhyatthor mit solchen Leuten zu tun? Er rappelte sich auf. Welch Glück, dass Weyènkalaë ihn nicht so sehen konnte. Die schöne Weyènkalaë! Er konnte ihr Gesicht ganz deutlich vor sich sehen, eingerahmt von dunkelblonden Haaren, Engelsgleiche Züge, und, für einen Elfen untypisch, helle, blaugraue Augen, wie das Meer Tantaliens nach einem Sturm. So in Gedanken versunken, wäre er beinahe in eine dieser Schwarzkutten hineingerannt, die von der Zitadelle inmitten der Stadt zu kommen schienen. Boshafte rötliche Augen starrten ihn an - gräuliche Züge - ein Dunkelelf. Der Blanke Hass, ja Abscheu stand ihm ins Gesicht geschrieben. Schnell machte sich Menderelvin auf den Rückweg nach Marborvàn, es wurde schon dunkel. Bei fast völliger Finsternis sollte er ankommen, doch dem war nicht so. Marborvàn brannte. Was sollte nun geschehen? Wo war Fhyatthor? Und, für den jungen Elfen viel wichtiger: was war mit Weyènkalaë? Schluchzend sank er auf die Knie, sich der Gefahr nicht bewusst, die noch um ihn war...
Schweißgebadet wachte Menderelvin auf. Natürlich nur ein Traum, doch dass was er gesehen hatte, war vor nicht allzu langer Zeit wirklich geschehen. Morgendämmerung umhüllte ihn, einen verbitterten Elfen mit vergifteter Wade, eigentlich auf der Suche nach den Urhebern des Überfalls - wenn er wieder in Kalanos war, musste er seine Geschichte dem Regenten unbedingt noch einmal überzeugender vorbringen. Doch erst einmal galt es nun, nach Aldus zu kommen, sonst würde ihm Sprechen bald nicht mehr möglich sein... Der Sonnenaufgang läutete einen neuen Tag ein, unfähig etwas zu essen, humpelte er auf sein treues Pferd zu...
- Sethra Lavode
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Die Nacht verbrachten Sethra und Urimas einwenig abseits der Gruppe. Sie versuchten möglichst leise ihren Aktivitäten nachzugehen, was ihnen bei Urimas Temperament allerdings nicht ganz glückte. So bekam Sethra nichts von den Geschehnissen am Lagerfeuer mit, sondern kuschelte sich entspannt an Urimas.
Am Morgen aber waren Menderelvins Schwierigkeiten nicht zu übersehen. Er aß nichts, humpelte und hing im Sattel wie ein Sack Mehl. Sethra verfluchte sich, eine solche Reise ohne einen Heiler oder wenigstens Heiltränke unternommen zu haben.
Urimas war nicht weniger besorgt als sie. Er hatte einen Blick auf die grünliche Wunde geworfen, konnte aber nicht helfen. Sein Wundwissen erstreckte sich auf klaffende Schwertwunden und kochenden Wein, den man zur Desinfizierung hineingoß. Leider oder auch zum Glück für Menderelvin hatten sie keinen Wein dabei.
Langsam trabten sie am Waldesrand entlang. Ein scharfer Wind blies vom Meer und liess sie sich alle in ihre Mäntel kauern. Sie wollten gerade zur Mittagsrast halten als Sethra unten in der Nähe des Strandes ein paar Hütten entdeckte. "Seht dort! Ein Fischerdorf! Vielleicht finden wir dort Hilfe für den Elfen."
Sie sah sich suchend nach einer Möglichkeit um, die Klippen zum Strand herabzusteigen. Urimas entdeckte bald einen kleinen Pfad, den die Pferde wohl bewältigen konnten.
Es war ein mühsames Unterfangen, doch schließlich erreichten sie den Strand und bald darauf die Hütten.
"He da!", brüllte Urimas mit seiner Stentorstimme. "Gibt es hier einen Heiler?"
Nichts rührte sich in und um den Hütten. Aber eine gespannte Erwartung lag in der Luft. Urimas wollte erneut losbrüllen, als aus einer Hütte eine Gestalt trat. Es war eine große, hagere Frau, umwallt von einer Mähne grauen Haares, die von hineingesteckten Blumen, die einmal frisch gewesen sein mochten, geradezu überquoll. Sie trug eine meerblaue Robe und schaute den Trupp aus milchweissen Pupillen an.
Nein, erkannte Sethra. Sie sah sie nicht an. Diese Frau war blind.
Am Morgen aber waren Menderelvins Schwierigkeiten nicht zu übersehen. Er aß nichts, humpelte und hing im Sattel wie ein Sack Mehl. Sethra verfluchte sich, eine solche Reise ohne einen Heiler oder wenigstens Heiltränke unternommen zu haben.
Urimas war nicht weniger besorgt als sie. Er hatte einen Blick auf die grünliche Wunde geworfen, konnte aber nicht helfen. Sein Wundwissen erstreckte sich auf klaffende Schwertwunden und kochenden Wein, den man zur Desinfizierung hineingoß. Leider oder auch zum Glück für Menderelvin hatten sie keinen Wein dabei.
Langsam trabten sie am Waldesrand entlang. Ein scharfer Wind blies vom Meer und liess sie sich alle in ihre Mäntel kauern. Sie wollten gerade zur Mittagsrast halten als Sethra unten in der Nähe des Strandes ein paar Hütten entdeckte. "Seht dort! Ein Fischerdorf! Vielleicht finden wir dort Hilfe für den Elfen."
Sie sah sich suchend nach einer Möglichkeit um, die Klippen zum Strand herabzusteigen. Urimas entdeckte bald einen kleinen Pfad, den die Pferde wohl bewältigen konnten.
Es war ein mühsames Unterfangen, doch schließlich erreichten sie den Strand und bald darauf die Hütten.
"He da!", brüllte Urimas mit seiner Stentorstimme. "Gibt es hier einen Heiler?"
Nichts rührte sich in und um den Hütten. Aber eine gespannte Erwartung lag in der Luft. Urimas wollte erneut losbrüllen, als aus einer Hütte eine Gestalt trat. Es war eine große, hagere Frau, umwallt von einer Mähne grauen Haares, die von hineingesteckten Blumen, die einmal frisch gewesen sein mochten, geradezu überquoll. Sie trug eine meerblaue Robe und schaute den Trupp aus milchweissen Pupillen an.
Nein, erkannte Sethra. Sie sah sie nicht an. Diese Frau war blind.
Call her life unnatural, feel her undead breath. Color her black for sorcery, color her gray for death.
Spielleiter
"Ich habe Euch bereits erwartet, Fremde", begrüßte die blinde Frau die Gefährten, welche sich daraufhin verwundert ansahen. "Kommt, kommt", forderte die Frau sie auf und machte eine einladende Bewegung. In der Tat schien sie die Gruppe genau zu sehen. "Bringt mir Euren Gefährten, bringt ihn herein. Ich habe alles vorbereitet." Erneut wechselten die Abenteurer staunende Blicke, bevor die alte blinde Frau wieder in ihrer Hütte verschwand. Ein unterdrücktes Stöhnen seitens Menderevlin erinnert die Reisenden wieder daran, dass er medizinische Hilfe benötigt und so steigt die bunt gemischte Gruppe ab und Urimas stützt den Elfen auf dem Weg in die Hütte hinein. Im Innern prasselte ein munteres Feuer, dessen Rauch durch einen Abzug in der Decke verschwand. Die alte Frau wartete gegenüber dem Eingang und rechts neben ihr saß ein Junge von vielleicht zwölf Jahren.
Auf ein Zeichen der Blinden legte Urimas den Elfen auf eine hergerichtete Lagerstatt, doch die Alte kümmerte sich nicht sofort um Menderelvin, der scheinbar bereits in eine Art Fieberdelirium gesunken war, sondern sprach seine Gefährten direkt an: "Ich bin Fadalah, die Seherin. Ich habe Eure Ankunft vorausgesehen, Fremde. Ich weiß, dass Ihr die Erlöser seid, die uns endlich Frieden bringen werden: Ich habe es gesehen." Einen Moment blickte sie die Gefährten noch aus ihren milchig weißen Augen an, dann wandte sie sich halb um und forderte den Jungen auf: "Rochard, erzähl diesen Leuten die Geschichte, während ich mich um Ihren Freund kümmere." Die alte Seherin ging entschlossen zu dem am Boden liegenden Menderelvin und ihr sicherer Schritt verriet nicht, dass sie blind war. Während sie verschiedene Salben und Tinkturen miteinander mischte und in einer fremden Sprache murmelte, forderte Rochard die Gefährten auf, sich zu setzen.
"Ich bin der Diener der Seherin und werde eines Tages ihren Platz einnehmen", erklärte der Junge mit feierlicher Stimme, die so ganz und gar nicht zu seinem Alter passen wollte. Und tatsächlich: Bei einem genaueren Blick kann man erkennen, dass die einst hellgrünen Pupillen des Knaben bereits von weißen Streifen und Flecken durchzogen werden, ganz so, als stellte sich das Auge langsam auf eine andere Wahrnehmungsebene ein. "Es ist jetzt viele Monde her, dass unsere Fischer eines Abends zurückkamen und von einer gigantischen Bestie berichteten, die aus dem Meer empor gesprungen war, die Schiffe wie Spielzeuge in die Luft gewirbelt hatte und dann in Richtung Küste davon flog. Seit diesem Vorfall haben viele Bewohner unseres Dorfes den Seedrachen gesehen, er existiert tatsächlich."
"Aus irgendeinem Grund attackiert er unsere Fischerboote und wir können uns nicht gegen ihn wehren. In den letzten drei Wochen hat er vier Fischerboote zerstört und zwei Männer getötet. Doch die Seherin hat die Ankunft einer Gruppe von Fremden vorausgesehen. Fünf an der Zahl: ein Kurzer, ein Kranker, ein Strammer, ein Dünner und die Frau mit den zwei Gesichtern. Euer Kommen wurde prophezeit. Ihr werdet den Seedrachen vertreiben oder ihn töten und unser Dorf wird in Sicherheit sein." Rochard verstummte, sah die Gefährten aber weiterhin durchdringend an. Die Stille wurde nur vom Knacken des Feuers unterbrochen, bis sich Fadalah wieder meldete. "Euer Freund, gesunden er wird. Morgen, ja, morgen müsst Ihr aufbrechen, müsst den Klippenweg nach Osten nehmen, zum Hort des Seedrachen! Euer Freund wird gesund werden."
Nebenquest (optional):
- Befreit die Fischer von der Plage des Seedrachen, mit welchen Mitteln auch immer
Spielleiter Ende
"Ich habe Euch bereits erwartet, Fremde", begrüßte die blinde Frau die Gefährten, welche sich daraufhin verwundert ansahen. "Kommt, kommt", forderte die Frau sie auf und machte eine einladende Bewegung. In der Tat schien sie die Gruppe genau zu sehen. "Bringt mir Euren Gefährten, bringt ihn herein. Ich habe alles vorbereitet." Erneut wechselten die Abenteurer staunende Blicke, bevor die alte blinde Frau wieder in ihrer Hütte verschwand. Ein unterdrücktes Stöhnen seitens Menderevlin erinnert die Reisenden wieder daran, dass er medizinische Hilfe benötigt und so steigt die bunt gemischte Gruppe ab und Urimas stützt den Elfen auf dem Weg in die Hütte hinein. Im Innern prasselte ein munteres Feuer, dessen Rauch durch einen Abzug in der Decke verschwand. Die alte Frau wartete gegenüber dem Eingang und rechts neben ihr saß ein Junge von vielleicht zwölf Jahren.
Auf ein Zeichen der Blinden legte Urimas den Elfen auf eine hergerichtete Lagerstatt, doch die Alte kümmerte sich nicht sofort um Menderelvin, der scheinbar bereits in eine Art Fieberdelirium gesunken war, sondern sprach seine Gefährten direkt an: "Ich bin Fadalah, die Seherin. Ich habe Eure Ankunft vorausgesehen, Fremde. Ich weiß, dass Ihr die Erlöser seid, die uns endlich Frieden bringen werden: Ich habe es gesehen." Einen Moment blickte sie die Gefährten noch aus ihren milchig weißen Augen an, dann wandte sie sich halb um und forderte den Jungen auf: "Rochard, erzähl diesen Leuten die Geschichte, während ich mich um Ihren Freund kümmere." Die alte Seherin ging entschlossen zu dem am Boden liegenden Menderelvin und ihr sicherer Schritt verriet nicht, dass sie blind war. Während sie verschiedene Salben und Tinkturen miteinander mischte und in einer fremden Sprache murmelte, forderte Rochard die Gefährten auf, sich zu setzen.
"Ich bin der Diener der Seherin und werde eines Tages ihren Platz einnehmen", erklärte der Junge mit feierlicher Stimme, die so ganz und gar nicht zu seinem Alter passen wollte. Und tatsächlich: Bei einem genaueren Blick kann man erkennen, dass die einst hellgrünen Pupillen des Knaben bereits von weißen Streifen und Flecken durchzogen werden, ganz so, als stellte sich das Auge langsam auf eine andere Wahrnehmungsebene ein. "Es ist jetzt viele Monde her, dass unsere Fischer eines Abends zurückkamen und von einer gigantischen Bestie berichteten, die aus dem Meer empor gesprungen war, die Schiffe wie Spielzeuge in die Luft gewirbelt hatte und dann in Richtung Küste davon flog. Seit diesem Vorfall haben viele Bewohner unseres Dorfes den Seedrachen gesehen, er existiert tatsächlich."
"Aus irgendeinem Grund attackiert er unsere Fischerboote und wir können uns nicht gegen ihn wehren. In den letzten drei Wochen hat er vier Fischerboote zerstört und zwei Männer getötet. Doch die Seherin hat die Ankunft einer Gruppe von Fremden vorausgesehen. Fünf an der Zahl: ein Kurzer, ein Kranker, ein Strammer, ein Dünner und die Frau mit den zwei Gesichtern. Euer Kommen wurde prophezeit. Ihr werdet den Seedrachen vertreiben oder ihn töten und unser Dorf wird in Sicherheit sein." Rochard verstummte, sah die Gefährten aber weiterhin durchdringend an. Die Stille wurde nur vom Knacken des Feuers unterbrochen, bis sich Fadalah wieder meldete. "Euer Freund, gesunden er wird. Morgen, ja, morgen müsst Ihr aufbrechen, müsst den Klippenweg nach Osten nehmen, zum Hort des Seedrachen! Euer Freund wird gesund werden."
Nebenquest (optional):
- Befreit die Fischer von der Plage des Seedrachen, mit welchen Mitteln auch immer
Spielleiter Ende
Cantars Augen glühten in einem wahnsinnigen, blauen Licht, so fasziniert war er von dem, was er da hörte. Ein Drache! Der dem Lich eigene Magiethermostat schlug aus und die metaphysische Messnadel schoss weiter über die Skala hinaus. Cantars Neugierde entzündete sich an der Vorstellung der unglaublichen magischen Macht, die solch einen Drachen umgeben, durchdringen musste. Wäre er noch ein Mensch gewesen, seine Hände hatten bei dem Gedanken an das geballte magische Wissen wohl gezittert. Am liebsten hätte er sich sofort auf den Weg gemacht, verletzter Elf hin oder her. Was konnte er nicht alles aus einer Begegnung mit einem Drachen lernen! Sicher, Seedrachen gehörten bekanntermaßen nicht zu den intelligentesten Vertretern ihrer Art, und nach dem was Cantar gehört hatte, auch nicht zu den größten, doch die die Aussicht darauf, einen Drachen und seine Magie zu studieren, war einfach zu verlockend.
Doch nicht nur die Zauberei war es, die Cantar dazu drängte, dem Drachen einen Besuch abzustatten. Im Geheimen sah er darin eine Chance, vielleicht endlich eine Spur des Kelchs von Bregor aufzunehmen, der sich ja irgendwo in den Tantalischen Bergen befinden sollte. Cantar hätte beim nächsten Gedanken beinahe den Atem angehalten, so sehr war vor Aufregung in alte Gewohnheiten zurückgefallen: Vielleicht befand sich der Kelch im Hort des Drachen! Allein der Gedanke war von ungeheurer Tragweite und entflammte Cantars Gier, eines von den wenigen Überbleibseln seiner menschlichen Gefühle, welche die Transformation in einen Lich überstanden hatte. Wenn er den Kelch an sich bringen könnte... Die Belohnung wäre größer, als er es sich überhaupt vorstellen konnte und dank seines überaus scharfen Intellekts, den er seiner Verwandlung zum Lich zu verdanken hatte, konnte er sich eine ganze Menge vorstellen.
Und selbst, wenn der Drache den Kelch nicht besaß: Obwohl Seedrachen eigentlich nur echsenhafte Kaltblüter waren, die sich öfter im Meer aufhielten, als an Land oder in der Luft, musste doch selbst solch ein Vertreter jener uralten Spezies ein ungeheures Wissen angesammelt haben: Vielleicht wusste der Seedrache, wo Bregors Kelch war und Cantar konnte ihn davon überzeugen, ihm das Geheimnis mitzuteilen! Der untote Magier erfreute sich noch einige Augenblicke an seinen ganz persönlichen Vorstellungen, dann fand er wieder in die Gegenwart zurück und musterte seine "Gefährten". "Wir sollten diesen Drachen aufsuchen. Es...äh...ist unsere Pflicht, diesen armen, bemitleidenswerten Würmern...äh...Menschen zu helfen." Cantar hätte jetzt am liebsten böse gegrinst, so musste er sich damit zufrieden geben, sich in Gedanken bereits auszumalen, wie mächtig er werden würde, sollte er den Kelch in die Hände bekommen...
Doch nicht nur die Zauberei war es, die Cantar dazu drängte, dem Drachen einen Besuch abzustatten. Im Geheimen sah er darin eine Chance, vielleicht endlich eine Spur des Kelchs von Bregor aufzunehmen, der sich ja irgendwo in den Tantalischen Bergen befinden sollte. Cantar hätte beim nächsten Gedanken beinahe den Atem angehalten, so sehr war vor Aufregung in alte Gewohnheiten zurückgefallen: Vielleicht befand sich der Kelch im Hort des Drachen! Allein der Gedanke war von ungeheurer Tragweite und entflammte Cantars Gier, eines von den wenigen Überbleibseln seiner menschlichen Gefühle, welche die Transformation in einen Lich überstanden hatte. Wenn er den Kelch an sich bringen könnte... Die Belohnung wäre größer, als er es sich überhaupt vorstellen konnte und dank seines überaus scharfen Intellekts, den er seiner Verwandlung zum Lich zu verdanken hatte, konnte er sich eine ganze Menge vorstellen.
Und selbst, wenn der Drache den Kelch nicht besaß: Obwohl Seedrachen eigentlich nur echsenhafte Kaltblüter waren, die sich öfter im Meer aufhielten, als an Land oder in der Luft, musste doch selbst solch ein Vertreter jener uralten Spezies ein ungeheures Wissen angesammelt haben: Vielleicht wusste der Seedrache, wo Bregors Kelch war und Cantar konnte ihn davon überzeugen, ihm das Geheimnis mitzuteilen! Der untote Magier erfreute sich noch einige Augenblicke an seinen ganz persönlichen Vorstellungen, dann fand er wieder in die Gegenwart zurück und musterte seine "Gefährten". "Wir sollten diesen Drachen aufsuchen. Es...äh...ist unsere Pflicht, diesen armen, bemitleidenswerten Würmern...äh...Menschen zu helfen." Cantar hätte jetzt am liebsten böse gegrinst, so musste er sich damit zufrieden geben, sich in Gedanken bereits auszumalen, wie mächtig er werden würde, sollte er den Kelch in die Hände bekommen...
Wie durch einen schweren Schleier sah Menderelvin die Welt: verschwommen, undeutlich und dunkel. Ebenso waren die Worte der Seherin in sein Bewusstsein vorgedrungen. Er hatte das Gefühle, sie verheimlichte ihm etwas... damit nicht genug, hatten trotz ihrer "Behandlung" die Halluzinationen wieder eingesetzt. Furchtbare Halluzinationen - von Zeit zu Zeit sah er sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert, in anderen Fällen sah er ein verfälschtes Bild der Wirklichkeit, meist schrumpfte Fadalah dabei zu einem hässlichen Frosch mit abstehenden Ohren und einem Dackelblick...
Trotzdem glaubte er ihr, als sie seine baldige Gesundung ankündigte, obwohl der stechende Schmerz seiner eiternden Wade anderes behauptete. Sie konnte nicht seine vollkommene Gesundheit gemeint haben. Als Menderelvin sie darauf ansprach, lächelte sie nur - ein Lächeln, dass ihr in Kalanos nichts eingebracht hätte als ein Messer in den Rippen. Gut, dass sie davon nichts wusste.
"Noch viele Fragen du hast, dass sehe ich dir an, Elfenbursch. Nicht alle werde ich dir beantworten.... können." Dieses letzte Wort war so herausgezögert worde, dass es in Menderelvins Ohren unglaubwürdig klang. "Doch frag nur, während ich deinen Verband erneuere..." Ihr runzliges Gesicht schob sich wieder in des Zauberers Sichtfeld, und tatsächlich setzte er zu einer Frage an: "Im Dunkelwald.... wir wurden von Wölfen angegriffen. Keine normalen Wölfe, wie ihr sícherlich wisst. Ich versuchte mich zu verteidigen, indem nich meinen Stab nutzte... doch entfluchte ich einen Wolf, anstatt dem, was der Stab eigentlich hätte tun sollen... was geschah mit ihm? Und wie?"
Die Seherin ließ ihre Finger über das glatte Holz des Stabes gleiten. Thaumaturgische Entladungen stoben durch den Raum. Diese hätten sicher die Aufmerksamkeit Cantars geweckt, doch der Lich wirkte seltsam entrückt. Fadalah wandte sich wieder dem Elfen zu - wieder dieses Lächeln. Langsam wurde Menderelvin wütend. "Du hieltest den Stab falsch herum, junger Magier. Sowas mag vorkommen - denke jedoch nicht, dass sich dieser Fehler gezielt einsetzen lässt." Ihre Stimme wurde leiser, rauher, dunkler, sie rückte ein Stück an den Elfen heran, der seinerseits zurückwich. "Die Magier in Derlag werden sch freuen, diesen Stab wiederzusehen - gib auf ihn acht! Und nun leg dich zur Ruhe, du wirst sie brauchen"
Ohne ein weiteres Wort verließ sie die kleine Hütte. Seine letzte Frage blieb Menderelvin im Halse stecken. Nein, schlafen würde er jetzt nicht können - zu sehr quälte ihn die Angst vor einem weiteren Traum dieser Art. Was die anderen Mitglieder der Gruppe jetzt, am Vorabend der Drachenjagd, wohl taten? Wohl kaum lagen sie faul auf einer harten Binsenpritsche...
Trotzdem glaubte er ihr, als sie seine baldige Gesundung ankündigte, obwohl der stechende Schmerz seiner eiternden Wade anderes behauptete. Sie konnte nicht seine vollkommene Gesundheit gemeint haben. Als Menderelvin sie darauf ansprach, lächelte sie nur - ein Lächeln, dass ihr in Kalanos nichts eingebracht hätte als ein Messer in den Rippen. Gut, dass sie davon nichts wusste.
"Noch viele Fragen du hast, dass sehe ich dir an, Elfenbursch. Nicht alle werde ich dir beantworten.... können." Dieses letzte Wort war so herausgezögert worde, dass es in Menderelvins Ohren unglaubwürdig klang. "Doch frag nur, während ich deinen Verband erneuere..." Ihr runzliges Gesicht schob sich wieder in des Zauberers Sichtfeld, und tatsächlich setzte er zu einer Frage an: "Im Dunkelwald.... wir wurden von Wölfen angegriffen. Keine normalen Wölfe, wie ihr sícherlich wisst. Ich versuchte mich zu verteidigen, indem nich meinen Stab nutzte... doch entfluchte ich einen Wolf, anstatt dem, was der Stab eigentlich hätte tun sollen... was geschah mit ihm? Und wie?"
Die Seherin ließ ihre Finger über das glatte Holz des Stabes gleiten. Thaumaturgische Entladungen stoben durch den Raum. Diese hätten sicher die Aufmerksamkeit Cantars geweckt, doch der Lich wirkte seltsam entrückt. Fadalah wandte sich wieder dem Elfen zu - wieder dieses Lächeln. Langsam wurde Menderelvin wütend. "Du hieltest den Stab falsch herum, junger Magier. Sowas mag vorkommen - denke jedoch nicht, dass sich dieser Fehler gezielt einsetzen lässt." Ihre Stimme wurde leiser, rauher, dunkler, sie rückte ein Stück an den Elfen heran, der seinerseits zurückwich. "Die Magier in Derlag werden sch freuen, diesen Stab wiederzusehen - gib auf ihn acht! Und nun leg dich zur Ruhe, du wirst sie brauchen"
Ohne ein weiteres Wort verließ sie die kleine Hütte. Seine letzte Frage blieb Menderelvin im Halse stecken. Nein, schlafen würde er jetzt nicht können - zu sehr quälte ihn die Angst vor einem weiteren Traum dieser Art. Was die anderen Mitglieder der Gruppe jetzt, am Vorabend der Drachenjagd, wohl taten? Wohl kaum lagen sie faul auf einer harten Binsenpritsche...
- Sethra Lavode
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Drachen waren Sethra Lavode immer suspekt gewesen: Zu groß, zu gierig, zu sehr von sich selbst überzeugt. Was ihre Weisheit anging - nun, das war in ihren Augen nur mit Altersstarrsinn gepaarte Bauernschläue. Drachen bedeuteten Ärger.
Und ausserdem bekam sie von Drachenblut Sodbrennen.
Urimas Augen hingegen leuchteten auf, als er von dem Seedrachen hörte. Er wäre am liebsten mit gezogenen Schwert aus der Hütte gestürmt, um diesen Unteir den Garaus zu machen. Sethra hatte das Gefühl, dass er nur richtig lebte, wenn sein Leben bedroht war. Ein gut Teil ihrer Anziehungskraft auf ihn lag wohl darin, dass sie eine Gefahr für ihn darstellte. Ein vernünftiger Mensch würde sich nie mit einer Vampirin einlassen.
Natürlich würden sie sich dieses Drachens annehmen. Sethra hoffte aber auf eine unblutige Lösung. Drachen waren so auf sich fixiert, dass sie trotz oder wegen ihrer Bäuernschläue durchaus mit Worten bezwungen werden konnten. Wenn sie allerdings Urimas Tatendrang und Cantas kaum verhohlene Gier besah, zweifelte sie, die Möglichkeit zu einer Unterhaltung zu bekommen.
"Wir sollten dieses Drachenproblem lösen. Was sagt ihr,
Dernik?"
Mit diesen Worten wandte sie sich an den Zwerg.
Und ausserdem bekam sie von Drachenblut Sodbrennen.
Urimas Augen hingegen leuchteten auf, als er von dem Seedrachen hörte. Er wäre am liebsten mit gezogenen Schwert aus der Hütte gestürmt, um diesen Unteir den Garaus zu machen. Sethra hatte das Gefühl, dass er nur richtig lebte, wenn sein Leben bedroht war. Ein gut Teil ihrer Anziehungskraft auf ihn lag wohl darin, dass sie eine Gefahr für ihn darstellte. Ein vernünftiger Mensch würde sich nie mit einer Vampirin einlassen.
Natürlich würden sie sich dieses Drachens annehmen. Sethra hoffte aber auf eine unblutige Lösung. Drachen waren so auf sich fixiert, dass sie trotz oder wegen ihrer Bäuernschläue durchaus mit Worten bezwungen werden konnten. Wenn sie allerdings Urimas Tatendrang und Cantas kaum verhohlene Gier besah, zweifelte sie, die Möglichkeit zu einer Unterhaltung zu bekommen.
"Wir sollten dieses Drachenproblem lösen. Was sagt ihr,
Dernik?"
Mit diesen Worten wandte sie sich an den Zwerg.
Call her life unnatural, feel her undead breath. Color her black for sorcery, color her gray for death.
Dernik war sehr froh, dass die Seherin scheinbar in der Lage war, Menderelvin zu helfen. Mit einem einbeinigen Magier, oder schlimmer einem dem Wundbrand erlegenen, hätte die Gruppe wohl kaum etwas anfangen können, damit begründete sein zwergisches Bewusstsein diesen Umstand, doch wahrscheinlich war ihm der Elf auf unbewusste Weise mittlerweile einfach sympathisch .... jedenfalls hatten sie so in dieser Nacht ein Dach über dem Kopf, und die Hoffnung, bald weiterziehen zu können.
Eine Bemerkung der alten Seherin jedoch machte ihn stutzig ....
Ein kurzer .... gut, das bin wohl ich, und ein Kranker der Elf, Cantar kann man wohl mit Fug und Recht als Dünn bezeichnen, und Urimas wohl als stramm, aber warum die Frau mit den zwei Gesichtern ?
Diese Bezeichnung war nur ein weiteres Glied in der Kette aus Dingen, die dem Zwerg an seiner Begleiterin auffielen, und aus denen er sich einfach keinen Reim zu machen wusste .....
Eben diese Begleiterin riss ihn dann auch unsanft aus seinen Überlegungen, indem sie ihn auf den Seedrachen ansprach. Dies war noch ein Problem, das den Zwerg beschäftigt.
Aus ihrer Begegnung mit dem Kanaldrachen unter Kalanos wusste Dernik bereits, dass nichteinmal die kleinsten Vertreter der Gattung Draco in irgendeiner Form leichte Gegner waren. Doch sein Zwergenherz klopfte beim Gedanken an einen möglichen Schatzhort in den Höhlen der felsigen Steilküste, oder einige weitere Schuppen, über die sich sicher auch Dunicus freuen würde, und überhaupt hatten sie als Gesandte des Regenten doch auf eine Art die Pflicht, dessen Untertanen wo immer möglich zur Seite zu stehen.
"Nun" antwortete er also "Die Seherin hat doch schliesslich vorrausgesehen, dass wir die Kreatur vertreiben, wie könnten wir uns da widersetzen ? Ich sage, sorgen wir dafür, dass die Fischer wieder ihrer Arbeit nachgehen können."
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht setzte er sich auf einen Hocker im hinteren Teil des Raumes, und begann vorsorglich seine Axt mit dem Schleifstein zu bearbeiten, und seine Rüstung zu reinigen und zu ölen. Er würde perfekt funktinierende Ausrüstung für diese Aufgabe benötigen.
Eine Bemerkung der alten Seherin jedoch machte ihn stutzig ....
Ein kurzer .... gut, das bin wohl ich, und ein Kranker der Elf, Cantar kann man wohl mit Fug und Recht als Dünn bezeichnen, und Urimas wohl als stramm, aber warum die Frau mit den zwei Gesichtern ?
Diese Bezeichnung war nur ein weiteres Glied in der Kette aus Dingen, die dem Zwerg an seiner Begleiterin auffielen, und aus denen er sich einfach keinen Reim zu machen wusste .....
Eben diese Begleiterin riss ihn dann auch unsanft aus seinen Überlegungen, indem sie ihn auf den Seedrachen ansprach. Dies war noch ein Problem, das den Zwerg beschäftigt.
Aus ihrer Begegnung mit dem Kanaldrachen unter Kalanos wusste Dernik bereits, dass nichteinmal die kleinsten Vertreter der Gattung Draco in irgendeiner Form leichte Gegner waren. Doch sein Zwergenherz klopfte beim Gedanken an einen möglichen Schatzhort in den Höhlen der felsigen Steilküste, oder einige weitere Schuppen, über die sich sicher auch Dunicus freuen würde, und überhaupt hatten sie als Gesandte des Regenten doch auf eine Art die Pflicht, dessen Untertanen wo immer möglich zur Seite zu stehen.
"Nun" antwortete er also "Die Seherin hat doch schliesslich vorrausgesehen, dass wir die Kreatur vertreiben, wie könnten wir uns da widersetzen ? Ich sage, sorgen wir dafür, dass die Fischer wieder ihrer Arbeit nachgehen können."
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht setzte er sich auf einen Hocker im hinteren Teil des Raumes, und begann vorsorglich seine Axt mit dem Schleifstein zu bearbeiten, und seine Rüstung zu reinigen und zu ölen. Er würde perfekt funktinierende Ausrüstung für diese Aufgabe benötigen.
"Nichts ist so sicher, wie der Glanz des Goldes und die Hinterlist der Elfen !"
Cantar erfreute sich noch eine Weile an kühnen Visionen und Tagträumen, dann wechselte er übergangslos in einen Zustand der Meditation, denn er wollte seine Gedanken so gut es eben ging ordnen, bevor er es am nächsten Morgen mit dem Drachen aufnehmen würde, egal ob im Kampf oder im gewitzten Dialog, um ihm das Versprechen abzuschwatzen, den Kelch herauszurücken oder aber dem Lich seine Kenntnisse mitzuteilen. So verbrachte er die Nacht in dem stickigen Zelt der Seherin (wobei ihm die darin herrschende Atmosphäre nicht sonderlich störte, schließlich war er ein Untoter und brauchte nicht zu atmen) und hatte dabei keine Ahnung, wie die anderen die Zeit bis zur Konfrontation mit dem mächtigen Ungeheuer überbrückten, doch am frühen Morgen des nächsten Tages schienen alle zu schlafen, als Cantar aus seiner Meditation erwachte. Ohne einen Blick auf seine Gefährten zu werfen, verschwand er nach draußen.
Dort beschäftigte er sich wieder einmal zu seinem Leidwesen mit seinem Stab, den er unter Einsatz aller mentaler und physischer Kraft aus seinen Rippen zu bergen versuchte, wobei das gestohlene Hufeisen gute Dienste leistete. Am Ende hatte der Lich es tatsächlich geschafft und hielt seinen Stab in Händen - er hielt es einfach für unpassend, sollte er mit dem Wanderstock quer in den Rippen bei dem Drachen erscheinen und außerdem hoffte er, dass die anderen nicht zu der Lagerstätte des Ungeheurs zu reiten gedachten, wenn sie - wie es der Bursche am vorherigen Abend gesagt hatte - direkt an der Küste lag. Ein "Klippenweg" schien nicht unbedingt für ein Pferd geeignet zu sein. Cantar hoffte, dass er mit dieser Vermutung Recht behielt, denn das Reiten war nicht unbedingt seine Lieblingsmethode was die Fortbewegung zu Lande anging.
Dort beschäftigte er sich wieder einmal zu seinem Leidwesen mit seinem Stab, den er unter Einsatz aller mentaler und physischer Kraft aus seinen Rippen zu bergen versuchte, wobei das gestohlene Hufeisen gute Dienste leistete. Am Ende hatte der Lich es tatsächlich geschafft und hielt seinen Stab in Händen - er hielt es einfach für unpassend, sollte er mit dem Wanderstock quer in den Rippen bei dem Drachen erscheinen und außerdem hoffte er, dass die anderen nicht zu der Lagerstätte des Ungeheurs zu reiten gedachten, wenn sie - wie es der Bursche am vorherigen Abend gesagt hatte - direkt an der Küste lag. Ein "Klippenweg" schien nicht unbedingt für ein Pferd geeignet zu sein. Cantar hoffte, dass er mit dieser Vermutung Recht behielt, denn das Reiten war nicht unbedingt seine Lieblingsmethode was die Fortbewegung zu Lande anging.
Ein hässliches Knirschen weckte Menderelvin aus einem traumlosen Schlaf. (Welch Segen!) Er erhob sich von seiner Schlafstatt und stellte mit Freuden fest, dass er wieder stehen konnte. Mit dem gehen war das so eine Sache - er konnte zwar einen Fuß vor den anderen setzen, doch geschah das nur auf eine sehr unkoordinierte Art und Weise, so dass er sehr bald ins Stolpern kam. Seine Beine gehorchten ihm nich nicht vollkommen. Dennoch machte er sich auf die Suche nach dem Geräusch, welches ihn geweckt haben mochte. Als er nach einigen überwundenen Schwierigkeiten vor der Tür ankam, sich auf das schwarze Stück Holz stützend welches sein Zauberstab war, bot sich ihm der einzigartige Anblick eines Liches, welcher versuchte sich mit Hilfe eines gebogenen Stück Stahls das mal ein Hufeisen gewesen sein mochte seinen Zaberstab aus dem Brustkorb versuchte zu entfernen. Schmunzelnd wandte er sich ab, dem sturmumwogten Meer zu. Ungünstiges Wetter für eine Großechsenjagd, befand der Elf. Stolpernd bewegte er sich auf die Küstenlinie zu, während ein lautes Knacken aus dem Hintergrund ihm signalisierte, dass Cantar mit seinem Unternehmen Erfolg hatte...
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In Anbetracht des fortgeschrittenen Tages, des scheußlichen Wetters und Menderelvins geschwächten Zustand war Sethra froh, dass die Drachenjagd erst am nächsten Morgen losging.
Urimas und Dernik lieferten sich einen Wettstreit im Waffenschärfen, verzichteten aber dankenswerterweise darauf anschließend blöde Kunststückchen mit Federn oder Haaren vorzuführen.
Das Abendessen wurde aus den Vorräten der Gruppe bestritten. Die Seherin aß so spärlich wie Sethra, doch der Junge schlug rein als gäbe es kein Morgen mehr.
Zur Nacht rollten sich Urimas und Sethra in einer Ecke zusammen und die Vampirin fragte sich, ob dies wohl die letzte Nacht in séinen muskulösen Armen sei.
Urimas und Dernik lieferten sich einen Wettstreit im Waffenschärfen, verzichteten aber dankenswerterweise darauf anschließend blöde Kunststückchen mit Federn oder Haaren vorzuführen.
Das Abendessen wurde aus den Vorräten der Gruppe bestritten. Die Seherin aß so spärlich wie Sethra, doch der Junge schlug rein als gäbe es kein Morgen mehr.
Zur Nacht rollten sich Urimas und Sethra in einer Ecke zusammen und die Vampirin fragte sich, ob dies wohl die letzte Nacht in séinen muskulösen Armen sei.
Call her life unnatural, feel her undead breath. Color her black for sorcery, color her gray for death.
Dernik hatte in dieser Nacht vor Nervosität kaum schlafen können, schliesslich würden sie es am nächsten Morgen mit einem echten Seedrachen zu tun bekommen. Unruhig wälzte er sich auf seiner Pritsche hin und her, und als schliesslich der Morgen graute, hatte er das Schlafen schon längst aufgegeben, und schärfte auf einem Stein vor der Hütte sitzend weiter seine Axt, ein Unterfangen, das inzwischen eigentlich sinnlos war, denn Dernik schätzte, dass nach der gestrigen Arbeit diese Klinge seit ihrer Herstellung nichtmehr so scharf gewesen war.
Die Anderen erwachten langsam nacheinander, und gesellten sich draussen zu ihm. "Irgendeine Idee, wie wir das Biest aus seiner Höhle locken ?" fragte er, als alle beisammen waren "Ich verspüre nämlich keine gesteigerte Lust, es da drin zu besuchen, oder an Bord eines Bootes auf es zu warten. Auf dem Wasser oder in seinem Bau sind wir ihm haushoch unterlegen."
Die Anderen erwachten langsam nacheinander, und gesellten sich draussen zu ihm. "Irgendeine Idee, wie wir das Biest aus seiner Höhle locken ?" fragte er, als alle beisammen waren "Ich verspüre nämlich keine gesteigerte Lust, es da drin zu besuchen, oder an Bord eines Bootes auf es zu warten. Auf dem Wasser oder in seinem Bau sind wir ihm haushoch unterlegen."
"Nichts ist so sicher, wie der Glanz des Goldes und die Hinterlist der Elfen !"
Cantar betrachtete zweifelnd die Bemühungen des Zwerges seine Axt in eine hauchdünne Rasierklinge zu verwandeln, die beim ersten Windstoß davon geblasen werden würde, doch dann verdrängte er seine Verachtung für den kurzen Krieger der Gruppe zumindest für einen Moment, um seinen Worten zu lauschen, denn diese Frage hatte auch ihn beschäftigt. Doch da er nicht in der Stimmung war, um seine eigene Unfähigkeit was die Beantwortung einer so wichtigen Frage betraf zuzugeben, meinte er nur wie gewöhnt spöttisch: "Vielleicht wagt ihr vor der Höhle ein kleines Tänzchen, möglicherweise kommt er dann heraus. Ich habe gehört, Zwerge gelten unter den Drachen als Delikatesse." Cantars Augen glommen spöttisch in einem stechend blauen Licht, als er Dernik betrachtete, wie um seinen Nährwert abzuschätzen.
Dabei fiel ihm jedoch etwas auf, das tatsächlich zu einer Lösung dieses verzwickten Problems führen mochte. "Vielleicht war meine Idee gar nicht so dumm, wie sie sich anhört", meinte Cantar nachdenklich zu den anderen. "Immerhin tragt ihr eine Rüstung aus Drachenschuppen, Herr Zwerg", fügte er hinzu und verpasste Dernik mit seinem Stab einen Stoß gegen die mächtige Brust, wo die Schuppen seiner Rüstung annähernd weiß in der zaghaft hinter den Wolken hervorschauenden Sonne glänzten. "Wenn ich mich recht erinnere - und ich habe ein sehr gutes Gedächtnis -, dann besitzen Drachen ein sehr ausgeprägtes Gespür, wenn es um Schuppen, Klauen, Hörner und andere Dinge geht, die einmal einem ihrer Artgenossen gehört haben. Vielleicht lässt er sich so tatsächlich anlocken."
Dabei fiel ihm jedoch etwas auf, das tatsächlich zu einer Lösung dieses verzwickten Problems führen mochte. "Vielleicht war meine Idee gar nicht so dumm, wie sie sich anhört", meinte Cantar nachdenklich zu den anderen. "Immerhin tragt ihr eine Rüstung aus Drachenschuppen, Herr Zwerg", fügte er hinzu und verpasste Dernik mit seinem Stab einen Stoß gegen die mächtige Brust, wo die Schuppen seiner Rüstung annähernd weiß in der zaghaft hinter den Wolken hervorschauenden Sonne glänzten. "Wenn ich mich recht erinnere - und ich habe ein sehr gutes Gedächtnis -, dann besitzen Drachen ein sehr ausgeprägtes Gespür, wenn es um Schuppen, Klauen, Hörner und andere Dinge geht, die einmal einem ihrer Artgenossen gehört haben. Vielleicht lässt er sich so tatsächlich anlocken."
Menderelvin blickte den von Cantar angesprochenen Zwerg nachdenklich an. Er sah um ehrlich zu sein nicht aus wie ein Lebensmüder. Es war allgemein bekannt was Drachen mit Mördern ihrer Artgenossen anstellten... auch wenn weder See- noch Kanaldrachen wirklich Drachen waren, eine gewisse Verwandtschaft war nicht abzustreiten. Genausogut konnte man in den Hort marschieren und vom Gold der Echse klauen!
Hinzu kam noch, dass Dernik durch seinen Harnisch nicht gegen Feuer geschützt war. Dem Kanaldrachen hatten diese Schuppen auch nichts genützt. Menderlvin versuchte seinem Missmut in Worten Ausruck zu verleihen:
"Entschuldigt Cantar, aber ich halte diese Idee für nicht sehr... erfolgversprechend, es sei denn, ihr wollt euch unbedingt von Dernik trennen ... Drachen können wirklich wütend werden. Natürlich würde der Drache dabei seine Höhle verlassen"
Menderelvin zuckte mit den Schultern
"Wir brauchen noch andere Ideen... jedoch sollten wir uns vorher die Umgebung etwas genauer ansehen - es wäre sehr kurzsichtig dies nicht zu tun. Ich will jetzt keinen Plan ausarbeiten und dann feststellen dass er nicht durchfühbar ist." Nachdenklich wandte er sich in die Richtung in der er in den Nebelschwaden den Hort des Drachen vermutete, blieb jedoch stehen...
Hinzu kam noch, dass Dernik durch seinen Harnisch nicht gegen Feuer geschützt war. Dem Kanaldrachen hatten diese Schuppen auch nichts genützt. Menderlvin versuchte seinem Missmut in Worten Ausruck zu verleihen:
"Entschuldigt Cantar, aber ich halte diese Idee für nicht sehr... erfolgversprechend, es sei denn, ihr wollt euch unbedingt von Dernik trennen ... Drachen können wirklich wütend werden. Natürlich würde der Drache dabei seine Höhle verlassen"
Menderelvin zuckte mit den Schultern
"Wir brauchen noch andere Ideen... jedoch sollten wir uns vorher die Umgebung etwas genauer ansehen - es wäre sehr kurzsichtig dies nicht zu tun. Ich will jetzt keinen Plan ausarbeiten und dann feststellen dass er nicht durchfühbar ist." Nachdenklich wandte er sich in die Richtung in der er in den Nebelschwaden den Hort des Drachen vermutete, blieb jedoch stehen...
"Pah, ich habe keine Angst vor einem übergroßen Salamander." spottete Dernik, dem doch bei dieser von Cantar angesprochenen Ködersache doch etwas unangenehm zu Mute wurde. "Wenn es sein muss" sprach er sich selbst Mut zu "dann locke ich ihn schon herraus, aber vielleicht sollten wir uns trotzdem erstmal die Umgebung anschauen. Vielleicht finden wir ja irgendetwas, das uns hilft." Er schob die Axt in die Schlaufen auf seinem Rücken und trottete hinter Menderelvin her, worauf auch die übrigen Abenteurer den beiden langsam folgten.
Der Nebel war dicht wie Urgroßmutter Glimhilds echt zwergische Erbsensuppe, und mindestens genauso übelriechend, und so war es schwer, die Richtung nicht zu verlieren. Einzig der Tatsache, dass Dernik dem Zwerg in der Nähe von Wasser automatisch sehr sehr unwohl wurde, hatten sie es zu verdanken, dass sie nicht alle der Reihe nach von der Felsklippe ins Meer stürzten. Nun, Cantar hätte das vielleicht nichts ausgemacht, aber der Rest der Gruppe hätte da unten wohl schon Probleme gehabt. "Dann lasst uns mal die Höhle dieser Bestie suchen." meinte Dernik, und rieb sich voller Tatendrang die Hände ...
Der Nebel war dicht wie Urgroßmutter Glimhilds echt zwergische Erbsensuppe, und mindestens genauso übelriechend, und so war es schwer, die Richtung nicht zu verlieren. Einzig der Tatsache, dass Dernik dem Zwerg in der Nähe von Wasser automatisch sehr sehr unwohl wurde, hatten sie es zu verdanken, dass sie nicht alle der Reihe nach von der Felsklippe ins Meer stürzten. Nun, Cantar hätte das vielleicht nichts ausgemacht, aber der Rest der Gruppe hätte da unten wohl schon Probleme gehabt. "Dann lasst uns mal die Höhle dieser Bestie suchen." meinte Dernik, und rieb sich voller Tatendrang die Hände ...
"Nichts ist so sicher, wie der Glanz des Goldes und die Hinterlist der Elfen !"
"Das ist die richtige Einstellung", bemerkte Cantar scheinbar kameradschaftlich auf Derniks spottende Behauptung, er hätte keine Angst vor dem Drachen. Seine flammenden Augen sprachen aber eine ganz andere Sprache, kündeten sie doch von dem boshaften Vergnügen, das der Untote daran hätte, wenn der Zwerg zerfleischt werden würde, denn dadurch wäre für ihn der Weg frei. Insofern war er also durchaus dazu bereit, sich von Dernik zu trennen, um es einmal mit Menderelvins Worten zu sagen. Für einen Hinweis auf den Kelch hätte Cantar alles getan, denn er wollte diesen Gegenstand unbedingt besitzen, er wollte ihn mit der ganzen Kraft seiner Seele und seines Geistes.
Nach einer langwierigen und überaus unspannenden Reise durch den dichten Nebel am Rand der Klippen entlang, mündete der Weg in eine Bucht und die dicken Schwaden, welche die Sicht behinderten, hoben sich etwas, um den Blick auf einen lang gezogenen Felsenstrand frei zu geben, an den das Meer Welle um Welle schlug. Weit und breit war nichts zu sehen, das wie ein Höhleneingang aussah, der groß genug für einen Drachen war, doch ging auch kein Weg außer dem, auf dem sie gekommen waren, von der Bucht weg, weshalb dies der Ort sein musste, an dem laut der alten Seherin der Wyrm hausen musste. Doch wo befand sich der Eingang zu seinem Hort?
Nach einer langwierigen und überaus unspannenden Reise durch den dichten Nebel am Rand der Klippen entlang, mündete der Weg in eine Bucht und die dicken Schwaden, welche die Sicht behinderten, hoben sich etwas, um den Blick auf einen lang gezogenen Felsenstrand frei zu geben, an den das Meer Welle um Welle schlug. Weit und breit war nichts zu sehen, das wie ein Höhleneingang aussah, der groß genug für einen Drachen war, doch ging auch kein Weg außer dem, auf dem sie gekommen waren, von der Bucht weg, weshalb dies der Ort sein musste, an dem laut der alten Seherin der Wyrm hausen musste. Doch wo befand sich der Eingang zu seinem Hort?
Menderelvin hatte sich Anfangs etwas gewundert, warum alle ausgerechnet IHM hinterherliefen. Viel wusste er von dem was die Seherin erzählt hatte nicht mehr. Es fiehl ihm jedoch auch nicht schwer, sich an das Ende der Gruppe zu setzen, seine - sich bessernde - Verletzung trug ihr übriges dazu bei. Als sie nun in die Bucht gelangten - der Elf wie gesagt als letztes - sah sie aus wie jede andere hier, wenn auch etwas größer vielleicht. Außerdem war da ja noch dieser Weg. Welcher geldgiereige und größenwahnsinnige Idiot legt einen Weg zu dem Hort eines riesigen und blutrünstigen Drachen an? Menderelvin wusste mittlerweile nicht mehr, ob er der Seherin glauben sollte. Vielleicht war der Seedrache gar nicht so bösartig, wie ihnen weisgemacht werden sollte? Vielleicht wurden die Küstenbewohner von einer fernen Macht gesteuert, wie auch die Wölfe, von denen ein Exemplar sich an in seine Wade gebissen hatte? Menderelvin zuckte bei dem Gedanken zusammen. Vielleicht - wahscheinlich - ging auch bloß seine Phantasie mit ihm durch.
Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, der die Suche nach der Höhle des "Untiers" sowohl vereinfachen als auch deutlich verkomplizieren konnte. Er wandte sich an seine Gefährten:
"Wartet! Sagt, haltet ihr es für möglich dass Seedrachen schwimmen, nein, tauchen können? Ich halte dies sogar für sehr wahrscheinlich. Vielleicht sollten wie den Höhleneingang nicht über, sondern unter der Wasseroberfläche suchen.... die Frage ist nur, wie kommen wir da rein?"
Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, der die Suche nach der Höhle des "Untiers" sowohl vereinfachen als auch deutlich verkomplizieren konnte. Er wandte sich an seine Gefährten:
"Wartet! Sagt, haltet ihr es für möglich dass Seedrachen schwimmen, nein, tauchen können? Ich halte dies sogar für sehr wahrscheinlich. Vielleicht sollten wie den Höhleneingang nicht über, sondern unter der Wasseroberfläche suchen.... die Frage ist nur, wie kommen wir da rein?"
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Sethra setzte sich auf den nächstgelegenen Felsen und schlug die Beine übereinander. "Wir warten auf Ebbe.", verkündete sie.
"Ich teile eure Vermutung, Menderelvin, der Zugang ist momentan verborgen. Wie ihr an jenem grünen Seetangrand erkennen könnt, ist das Wasser bereits im Rückgang begriffen. Lasst uns abwarten, was die Ebbe zutage fördern wird."
"Warten, immer nur warten!", knurrte Urimas unzufrieden, machte es sich aber auch bequem.
"Ich teile eure Vermutung, Menderelvin, der Zugang ist momentan verborgen. Wie ihr an jenem grünen Seetangrand erkennen könnt, ist das Wasser bereits im Rückgang begriffen. Lasst uns abwarten, was die Ebbe zutage fördern wird."
"Warten, immer nur warten!", knurrte Urimas unzufrieden, machte es sich aber auch bequem.
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