Wird unsere Musik rechts?

Hier könnt Ihr über Gott, die Welt und alles andere diskutieren.

Moderatoren: Thies, mara, Gandalf, Tantalusss, Mighty

Stimmt ihr dem Artikel zu?

Ja, total
2
6%
nein, der Artikel ist übertrieben
20
59%
nein, überhaupt nicht
10
29%
habe keine Meinung dazu
2
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 34

sepruecom
Moderator
Moderator
Beiträge: 1310
Registriert: Do 27.09.2001 - 18:06
Kontaktdaten:

Wird unsere Musik rechts?

Beitrag von sepruecom »

Die Regierung ist wie ein Baby. Sie ist ein Verdauungskanal mit einem Appetit an einem und keinerlei Sinn für Verantwortung am anderen Ende.
Ronald Reagan, 11. März 1981

Taube, Amsel, Spatz und Eule, alles auf die Dönerkeule...
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

Ich finde man Überwertet das (mal wieder) und vermischt die Worte Nationalstolz und Nattionalbewusstsein bewußt miteinander. Beides dürfen wir ja nicht haben ohne gleich als Antisemit verschrien zu werden. Ob es nun in Liedertexten ist, in der Öffentlichkeit oder sonstwo. Man muss schon manchmal sehr aufpassen was man sagt und wie.

Mancher (grad bei Songtexten leicht) stürzt sich dann wie ein Geier aufs Aas und versucht einem aus jedem (unbedachten) Wort einen Strick zu drehen. Ob die Bands wirklich eine rechte Tendenz haben, braunes Gedankengut in ihren Texten verstecken und, und, und lasse ich mal dahingestellt. Ich glaube definitiv nicht, dass der Rechtsdrall zunimmt in der Musikszene. Das halte ich für eine maßlose Übertreibung. Mit Argwohn im Musikbereich sehe ich nur die Band Rammstein mit ihren deutlichen Texten und ihrer deutlichen Live- und Videoperformance.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
Joabary
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2273
Registriert: Sa 04.05.2002 - 12:28
Kontaktdaten:

Beitrag von Joabary »

Naja, das ist mir viel zur sehr über einen Kamm geschert. Ich finde diese Art von Nationalstolz jedenfalls nicht weiter tragisch - schließlich wird ja kein anderes Land abgewertet dabei. Ausserdem springen bestimmt einige der Musiker nur auf den Zug auf (wie so oft) - "gesunder" Nationalstolz (was auch immer das sein soll) könnte ja das nächste große Ding werden.

Also: Ich finds in Ordnung so und nicht bedenklich. Aber das Ganze wird bestimmt noch übertrieben werden von irgendjemanden, der dann damit ganz doll viel Geld verdient. Wie immer halt.

PS: 1000. Posting! Prost! :drink: :D
Bleifrei
Ritter/Amazone
Ritter/Amazone
Beiträge: 503
Registriert: Fr 21.02.2003 - 22:36
Wohnort: Irgendwo in FATE 2

Beitrag von Bleifrei »

Ich vermisse mehr Informationen.
Las da nur von Textausschnitten.
Allein wegen 'Wir sind wir' kann ich keine Rückschlüsse über die Botschaft ziehen.
Den was versteht die Band unter 'wir'? Wir, wie wir es jetzt sind? Oder wie wir waren? Wobei letzteres wohl nicht sein kann, weil letzteres 'waren' 'wir'(Deutschen - aber damals gab es mich noch nicht mal) mal.

Solange Texte kein Aufruf zu Gewaltaten gegen 'Andere' beinhaltet, so lange keine Unwarheiten darin enthalten sind, finde ich jede Reaktion unnötig übertrieben und führt nur zu unnötig langen Diskusionen, die nur die Präsenz von Rechts in den Medien zur Folge hat, denk ich.

Naja, Reporter suchen halt wieder mal eine Story, ungeachtet dessen, was die dabei anrichten, so mein Eindruck/Verdacht.
Und die Musikindustrie? Halte es für möglich, daß es Denen nur um PR und/oder Konkurenzkampf geht. Wer weiß das schon so genau? Mich würde es nicht wundern, wenn es nicht mal die Verantwortlichen selbst genau wissen.
Gruß
Bleifrei
gelbe Wiesenameise
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 759
Registriert: Do 20.11.2003 - 10:17
Wohnort: Jerusalem

Beitrag von gelbe Wiesenameise »

Wozu die Aufregung - in Bayern heisst es doch schon immer:

"Mia san mia und uns ziagt koana die Lederhosn aus!"

:)

gelbe Wiesenameise
Benutzeravatar
Joabary
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2273
Registriert: Sa 04.05.2002 - 12:28
Kontaktdaten:

Beitrag von Joabary »

gelbe Wiesenameise hat geschrieben:Wozu die Aufregung - in Bayern heisst es doch schon immer:

"Mia san mia und uns ziagt koana die Lederhosn aus!"

:)

gelbe Wiesenameise
:)) Na das wär doch mal n Songtitel...
Benutzeravatar
Wolferl
Moderator i.R.
Moderator i.R.
Beiträge: 1839
Registriert: Fr 05.07.2002 - 16:09
Wohnort: Festung Wolfenstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Wolferl »

Bin ich etwas rechts wenn ich sagen würde ich bin stolz ein Deutscher zu sein ?(
Wenn das als rechts angesehen wird sind wir wohl doch alle sehr rechts.

Da wird doch blos wieder ein zur Zeit pouläres (und natürlich gefährliches) Thema aufgegriffen und ausgewalzt. Ich finde das schon ein wenig frustrierend
Time to play the game!
It's all about the game, and how u play it
It's all about control, and if u can take it
It's all about your debt, and if u can pay it
It's all about pain, and who's gonna make it

Viele Grüße
W :motzen: lferl
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

Hi Wolferl :winken:
Wolferl hat geschrieben:Bin ich etwas rechts wenn ich sagen würde ich bin stolz ein Deutscher zu sein ?(
Wenn das als rechts angesehen wird sind wir wohl doch alle sehr rechts.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dir das unterstellen würde (latent) rechts zu sein, wenn du dich so äußerst. Irgendwie ist es verboten stolz auf sein Land zu sein und mit dieser Äußerung (sollte man sie so oder ähnlich tätigen) wird man gleich mit allen anderen in das Antisemitenlager geworfen.

LG Hafen :)
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
Gobo
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 857
Registriert: Mo 06.10.2003 - 13:35
Wohnort: Worms
Kontaktdaten:

Beitrag von Gobo »

hafensaenger hat geschrieben:Hi Wolferl :winken:
Wolferl hat geschrieben:Bin ich etwas rechts wenn ich sagen würde ich bin stolz ein Deutscher zu sein ?(
Wenn das als rechts angesehen wird sind wir wohl doch alle sehr rechts.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dir das unterstellen würde (latent) rechts zu sein, wenn du dich so äußerst. Irgendwie ist es verboten stolz auf sein Land zu sein und mit dieser Äußerung (sollte man sie so oder ähnlich tätigen) wird man gleich mit allen anderen in das Antisemitenlager geworfen.

LG Hafen :)
Es gibt meines Wissens kein anderes Land, in dem Nationalstolz so verpönt ist wie bei uns. Sogar der Stolz auf ein gutes Abschneiden unserer Nation beim Sport wird einem da gleich miesgemacht.
Mal im Ernst- hat jemals jemand einem Amerikaner, Chinesen, Russen oder sonst wem Antisemitismus vorgeworfen, weil er stolz auf sein Land, seine Kultur, seine Mentalität ist?
Was dabei herauskommt wenn man einem Volk jeden Stolz auf seine Nation, jedes Zusammengehörigkeitsgefühl (was für ein Wort ;)) abspricht, ja quasi verbietet, sehen wir doch gerade jetzt-

Sparen? Klasse, aber bitte nicht bei mir.
Umweltschutz? Schöne Sache, solange ich nix dafür tun oder zahlen muss.
Auf Schwarzarbeit verzichten, damit vielleicht die ein oder andere reguläre Arbeitsstelle ensteht? Warum sollte ich?
Verantwortung für andere Mensche übernehmen, in die eigene Familie investieren? Dann müßte man ja persönlich etwas zurückstecken.
Um eine Beziehung kämpfen und den Partner nicht unnötig verletzten? Warum? Laufen doch genug andere rum. Wenns dem anderen nich passt, kann er ja gehn.
Mal über den Tellerrand sehn? Wozu? Mir gehts doch gut?

Ein Solidarprinzip kann nur funktionieren, wenn ein Zusammenhalt da ist- sobald Leute, die unverschuldet in Not kommen als Schmarotzer abgetan werden, und ein Teil der Menschen auch noch wirklich zu Unrecht bewußt Leistungen erschleicht, bricht das System zusammen.
Und ohne einen gesunden Stolz auf die Gemeinschaft entsteht auch keine Solidarität. Ohne Solidarität verfällt bei vielen jede Moral, andere interessieren nicht- die gehn mich ja nix an.

In einem Land, das einen gesunden Nationalstolz hat, wäre es z.B. niemals zu der Abzocke gekommen, die von windigen Geschäftemachern gleich nach der Wiedervereinigung im Osten betrieben wurde. Eine Bekannte aus Weimar rief meine Eltern gleich nach der Wende an und fragte, ob sie wirklich mehrere Hausratversicherungen braucht- das hatte ein - (West-) Versicherungsvertreter versucht ihr einzureden. Viele Privatpersonen wurden gnadenlos und bewußt abgezockt, um die schnelle Kohle zu machen, und der Rest der Nation kümmert sich nicht drum. Relativ gesunde Firmen wurden fürn Appel und en Ei aufgekauft, um Fördermittel zu kassieren, nur um da soviel Geld wie möglich rauszuziehn und sie dann in den Bankrott zu treiben. Das alles unter dem Deckmantel einer "Treuhand"- und heute schimpfen viele "Wessis" auf die angeblich faulen "Ossis", die sich ja angeblich alle bewußt in der sozialen Hängematte ausruhn- bei etwas mehr Stolz auf uns selbst wäre es meiner Meinung nach niemals so gekommen- einige schwarze Schafe gibt es halt immer, aber in dem Ausmaß hätte das wohl nicht stattgefunden bzw. wäre der Gesetzgeber auch mal eingeschritten.

Ich jedenfalls bin trotz aller Missstände stolz auf unser Land, auf das was meine Eltern und Großeltern geschafft haben, auf unser Rechtstaatliches Prinzip, auch wenn nicht alles immer so perfekt funktioniert wie es sollte.
Und ich bin garantiert nicht rechts eingestellt, ich würde mich eher als etwas links der Mitte einordnen.
http://del.icio.us/matthewgood
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Man makes God so God to make Man
Man makes the Devil so that he can understand
Why things always turn out this way
(Matthew Good)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
dragonfire
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1331
Registriert: Fr 17.05.2002 - 09:06
Wohnort: Plön
Kontaktdaten:

Beitrag von dragonfire »

hafensaenger hat geschrieben:
(...) Irgendwie ist es verboten stolz auf sein Land zu sein und mit dieser Äußerung (sollte man sie so oder ähnlich tätigen) wird man gleich mit allen anderen in das Antisemitenlager geworfen.

LG Hafen :)
Hy, :winken:

Hafen, das mußt Du mir (uns) mal zeigen, wo das steht, daß es verboten ist, Stolz auf sein Land zu sein.
Ich bin der Meinung, in mancher Hinsicht können wir sehr Stolz auf Deutschland sein (Sozialsystem), wohingegen es auch Bereiche gibt, in denen wir uns lieber schämen sollten (viele, die dem Rassismus anhängen - immernoch!).

Geht es in dem Text von "Wir sind Wir" nicht darum, daß der gute Heppner damit unsere Geschichte ein wenig aufarbeiten will? Und daß es nicht langsam mal an der Zeit ist, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Geht es nicht darum, daß "Wir" im Hier und Jetzt leben, und die Einstellungen und Meinungen von vor über 60 Jahren ablegen sollten? So habe ich es jedenfalls verstanden.
Gruss *ich* ^.^
Benutzeravatar
Phillip_Lynx
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1193
Registriert: Mo 13.05.2002 - 12:55
Kontaktdaten:

Beitrag von Phillip_Lynx »

dragonfire hat geschrieben:
hafensaenger hat geschrieben:
(...) Irgendwie ist es verboten stolz auf sein Land zu sein und mit dieser Äußerung (sollte man sie so oder ähnlich tätigen) wird man gleich mit allen anderen in das Antisemitenlager geworfen.

LG Hafen :)
Hy, :winken:

Hafen, das mußt Du mir (uns) mal zeigen, wo das steht, daß es verboten ist, Stolz auf sein Land zu sein.
Hi Dragonfire,

Hafen sagt ja nicht, das es verboten ist, sondern nur das ein Großteil der Menschen, jeden anderen Mensche der sagt er ist stolz auf Deutschland, ins Antisemitenlager schiebt. Und das ist leider korrekt. Wenn ich mich auf den Fischmarkt stellen würde und sagen würde 'Ich bin stolz auf Deutschland' dann würde es gleich viele Proteste mit dem Verweis auf den Holocaust geben, obwohl ich, wie einige hier am Board bestätigen können, ganz sicher nicht rechts bin (sondern auch eher mitte links bis links).

Ich bin trotzdem auf Deutschland stolz. Ich verdamme auch die Geschenisse um den 2. Weltkrieg. Und ich möchte eine Nation sehen, die keinen schwarzen Fleck hat.
Gruss Phillip_Lynx
Benutzeravatar
Gobo
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 857
Registriert: Mo 06.10.2003 - 13:35
Wohnort: Worms
Kontaktdaten:

Beitrag von Gobo »

dragonfire hat geschrieben:
hafensaenger hat geschrieben:
(...) Irgendwie ist es verboten stolz auf sein Land zu sein und mit dieser Äußerung (sollte man sie so oder ähnlich tätigen) wird man gleich mit allen anderen in das Antisemitenlager geworfen.

LG Hafen :)
Hy, :winken:

Hafen, das mußt Du mir (uns) mal zeigen, wo das steht, daß es verboten ist, Stolz auf sein Land zu sein.
Ich bin der Meinung, in mancher Hinsicht können wir sehr Stolz auf Deutschland sein (Sozialsystem), wohingegen es auch Bereiche gibt, in denen wir uns lieber schämen sollten (viele, die dem Rassismus anhängen - immernoch!).
Es steht nirgends geschrieben. Aber gerade dieser Bericht zeigt doch, dass es in den Köpfen so festsitzt. Wie sonst ist es zu erklären, dass einige Aussagen, die in anderen Ländern ganz normal sind, immer wieder zu einem Sturm der Entrüstung bei verschiedenen Gruppen führen?

Unser ehemaliger Bundespräsident sagte im Zusammenhang mit den vorletzten olympischen Spielen, man könne nicht stolz auf etwas sein, was man nicht selbst gemacht hat.
Im Umkehrschluß heißt das, man braucht sich auch für nix zu schämen, was andere machen.

*Ironie on*
Somit braucht auch man nicht stolz aufs Sozialsystem sein- denn wir selbst haben das ja nicht eingeführt.
Man braucht nicht stolz auf den Wiederaufbau zu sein, denn man war ja schließlich nicht selbst daran beteiligt.
Man braucht sich nicht für Ausländerfeindliche Landsleute zu schämen, denn man ist ja selbst ganz anders.
Man braucht sich nicht des NS- Regimes zu schämen, denn man hat ja damals noch gar nicht gelebt oder war noch viel zu klein, um da aktiv was dran zu ändern zu können oder es wenigstens zu versuchen.
*Ironie off*
http://del.icio.us/matthewgood
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Man makes God so God to make Man
Man makes the Devil so that he can understand
Why things always turn out this way
(Matthew Good)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Benutzeravatar
Wolferl
Moderator i.R.
Moderator i.R.
Beiträge: 1839
Registriert: Fr 05.07.2002 - 16:09
Wohnort: Festung Wolfenstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Wolferl »

das ist ja das Ultimativproblem.
Wahrscheinlich wird man die Deutschen noch in 200 Jahren schief anschauen wenn sie sagen, dass sie stolz sind Deutscher zu sein.

Solange man sich mit dem Thema nicht kritisch auseinandersetzt und offen drüber spricht, werden wir nie mit unserer Vergangenheit abschließen dürfen.

Mit geht dieses Gejammer über die bösen Deutschen so dermaßen auf den Sa... Genitalbereich.
Die Verbrecher von damals sterben langsam aber sicher aus und man gibt uns fast keine Chance damit anzuschliessen. Und das schürt den Frust nur noch weiter.

In vielen Ländern gibt es rechte Strömungen, aber egal ob diese Leute Kapuzenhauben aufhaben, oder mit Bomben aus Passanten werfen, der Oberlippenbartträger von vor 60 Jahren ist immer das prominenteste Beispiel.

ich würde mich echt freuen, wenn man uns nicht mehr mit damals in Verbindung bringen würde. Ein paar Knallköpfe werden es zwar nie verstehen (Mann, die wenn damals gelebt hätten, die hätten sich echt umschauen dürfen), aber das gibts in anderen Ländern auch.

Ich arbeite in einem internationalen Team aus Amerikanern, Briten, Franzosen, Italienern usw. Bin ich froh das es dort funktioniert.

Aber gut, Deutsch sein ist wohl schlecht.
Also bin stolz ein Bayer zu sein
Time to play the game!
It's all about the game, and how u play it
It's all about control, and if u can take it
It's all about your debt, and if u can pay it
It's all about pain, and who's gonna make it

Viele Grüße
W :motzen: lferl
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

dragonfire hat geschrieben:
hafensaenger hat geschrieben:
(...) Irgendwie ist es verboten stolz auf sein Land zu sein und mit dieser Äußerung (sollte man sie so oder ähnlich tätigen) wird man gleich mit allen anderen in das Antisemitenlager geworfen.

LG Hafen :)
Hy, :winken:

Hafen, das mußt Du mir (uns) mal zeigen, wo das steht, daß es verboten ist, Stolz auf sein Land zu sein.
Ich bin der Meinung, in mancher Hinsicht können wir sehr Stolz auf Deutschland sein (Sozialsystem), wohingegen es auch Bereiche gibt, in denen wir uns lieber schämen sollten (viele, die dem Rassismus anhängen - immernoch!).

Geht es in dem Text von "Wir sind Wir" nicht darum, daß der gute Heppner damit unsere Geschichte ein wenig aufarbeiten will? Und daß es nicht langsam mal an der Zeit ist, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Geht es nicht darum, daß "Wir" im Hier und Jetzt leben, und die Einstellungen und Meinungen von vor über 60 Jahren ablegen sollten? So habe ich es jedenfalls verstanden.
Verehrte Frau Dragonfire :bussi: , Lieber Wolferl :winken:

Schriftlich niedergelegt wurde es wohl noch nirgends (kann mich aber täuschen) aber es steckt halt in den Köpfen von den Menschen drin. Ungeschriebenes Gesetz halt oder wie man es immer nennen will. Man darf nicht auf Deutschland stolz sein. Nie-nicht. Nicht heute, morgen oder nach unzähligen Jahren. Sollten wir es jemals wagen Nationalstolz zu haben oder ähnliches möge man uns als gemeinen Antisemiten von damals öffentlich auspeitschen und deportieren.
dragonfire hat geschrieben: man könne nicht stolz auf etwas sein, was man nicht selbst gemacht hat.
- ich habe mir einen Aldi PC gekauft (steine fliegen)
- ich bin stolz ihn zu haben (Buh-Rufe)
- ich benutze Windows XP und nicht Linux (der Scheiterhaufen brennt schon)
-ich habe nun einen Canondrucker (ein namentlich nicht genannter HP Mitarbeiter führt die Folter zu Ende)

Das Übel von NRW wurde getötet, der Stolz einer Nation gewahrt.
I) :D
Wolferl hat geschrieben:Solange man sich mit dem Thema nicht kritisch auseinandersetzt und offen drüber spricht, werden wir nie mit unserer Vergangenheit abschließen dürfen.
Dürfen wir überhaupt mit unserer Vergangenheit abschließen und jemals vergessen? Unsere Generation war (glücklicherweise) nie an einem Krieg beteiligt. Trozdem müssen wir uns ständig schuldig fühlen. Der Krieg und seine Auswirkungen sind immer präsent. Nach 50 Jahren, 100 Jahren. Das "kritisch" ist das Problem. Es ist ein Tabuthema. Man spricht nur oberflächlich darüber. Die einen wie die Moralapostel, die anderen als gebe es das alles nicht , und wiederum welche schweigen fast gänzlich zu dem Thema.

Da jemals Klarheit reinzubekommen ist ein zäher Prozess. Niemand weiß, wann es vorbei sein wird.

LG Hafen :)
Zuletzt geändert von hafensaenger am Sa 08.01.2005 - 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
Wolferl
Moderator i.R.
Moderator i.R.
Beiträge: 1839
Registriert: Fr 05.07.2002 - 16:09
Wohnort: Festung Wolfenstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Wolferl »

hafensaenger hat geschrieben:
dragonfire hat geschrieben:
hafensaenger hat geschrieben:
Dürfen wir überhaupt mit unserer Vergangenheit abschließen und jemals vergessen? Unsere Generation war (glücklicherweise) nie an einem Krieg beteiligt. Trozdem müssen wir uns ständig schuldig fühlen. Der Krieg und seine Auswirkungen sind immer präsent. Nach 50 Jahren, 100 Jahren. Das "kritisch" ist das Problem. Es ist ein Tabuthema. Man spricht nur oberflächlich darüber. Die einen wie die Moralapostel, die anderen als gebe es das alles nicht , und wiederum welche schweigen fast gänzlich zu dem Thema.

Da jemals Klarheit reinzubekommen ist ein zäher Prozess. Niemand weiß, wann es vorbeisein wird.

LG Hafen :)
Hallo Hafen.

Was ist denn Aldi?? (achso dort wo ich einkaufe :)) )

Mit anschliessen meine ich nicht vergessen. Ich würde es nur gerne sehen wenn man irgendwann mal soweit ist, dass wir(als Generation) nicht immer mit der Zeit damals in Verbindung gebracht werden. Klar soll man sich daran erinnern, aber nach 60 Jahren doch bitte gerne ohne Haß oder Vorwürfe.
Ich halte den Franzosen doch nicht mehr vor das sie Napoleon auf uns losgelassen haben.
Ich möchte einfach den Leuten in die Augen schauen dürfen und sagen "ich bin Deutscher, woher kommst Du denn?" ohne das ich schief angesehen werde.

Also bitte - nicht vergessen, aber akzeptieren und damit vernünftig umgehen
Time to play the game!
It's all about the game, and how u play it
It's all about control, and if u can take it
It's all about your debt, and if u can pay it
It's all about pain, and who's gonna make it

Viele Grüße
W :motzen: lferl
Benutzeravatar
Morwenna
Bogenschütze/in
Bogenschütze/in
Beiträge: 182
Registriert: Do 18.04.2002 - 13:09
Wohnort: Papenburg

Beitrag von Morwenna »

Es ist schon seltsam. Von Kindesbeinen an bekommt man zu hören: "Die bösen Deutschen" und als ich vor ca.10 Jahren bei einem Schüleraustausch mit Frankreich teilnahm, wurde ich gewarnt, dass es sein könne, dass man mich als Nazi beschimpft. Hallo? Mir ist durchaus bewusst, dass die Vergangenheit nicht einfach vergessen werden sollte und wir aus ihr lernen sollen, aber es gibt in anderen Ländern momentan mehr rechtes Gedankengut und Fanatismus als in Deutschland. Sobald jemand hier auch nur andeutet, dass er/sie gerne Deutsche/r ist, werden die ersten Steine geworfen.
Ich denke deshalb hat sich unter anderem auch der starke "Regionalstolz" entwickelt. Glücklich diejenigen, die eine eigene Stadt-Flagge haben, denn wer flaggt den schon in schwarz-rot-gold? Es gibt auch unzählige Anwendungsgebiete für das USA-Flaggendesign: Hosen, Bikinis, Shirts, Rucksäcke, Bettwäsche, Besteck und Geschirr, Autos, Bikes, McDonalds-Becher etc.,... Die deutsche Flagge wird bestenfalls zur EM oder WM, auf Fussballtrikots oder generell im internationalen Sport genehmigt.
Wissen Schüler denn welcher Balken nach oben gehört? Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie wissen wieviele Sterne und Streifen auf dem Star-Spangled-Banner zu finden sind.

Ich habe mich jetzt etwas auf die USA "eingeschossen" (ganz pazifistisch), aber was ich eigentlich sagen will ist: Wenn wir als junge Erwachsene nicht anfangen unverkrampfter (in Bezug auf Schuldgefühle) mit der Vergangenheit umzugehen, von wem sollen die Kinder denn dann lernen?

Je länger man über den Begriff Nationalbewusstsein nachdenkt, umso mehr Gedanken schiessen kreuz und quer durch den Kopf. Mir fehlt irgendwie die Möglichkeit mich da klar auszudrücken, aber ein Gedanke kommt immer wieder und der ist. Warum soll ich mich für etwas schämen, was ich nicht gemacht habe und wieso dürfen alle anderen sagen:" Ich bin stolz ein Franzose/Amerikaner/... zu sein!" und werden nicht kritisch beobachtet? In jedem Land gibt es dunkle Flecken in der Geschichte, aber niemandem wird es so sehr vorgeworfen wie den Deutschen.
Wenn ich jetzt meinen Beitrag nochmal durchlese klingelt in meinem Kopf eine Alarmglocke, die sagt, dass ich den Beitrag doch nicht einfach so abschicken kann, weil er "gefährlich" klingt. Ich schick ihn dennoch ab, weil ich weiss, dass ich keine Tendenz zu rechts habe und trotzdem gerne Deutsche bin.
Benutzeravatar
Shadow-of-Iwan
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 6395
Registriert: Fr 10.08.2001 - 22:20
Kontaktdaten:

Beitrag von Shadow-of-Iwan »

Morwenna hat geschrieben:Wenn ich jetzt meinen Beitrag nochmal durchlese klingelt in meinem Kopf eine Alarmglocke, die sagt, dass ich den Beitrag doch nicht einfach so abschicken kann, weil er "gefährlich" klingt. Ich schick ihn dennoch ab, weil ich weiss, dass ich keine Tendenz zu rechts habe und trotzdem gerne Deutsche bin.
du hast auf jeden fall richtig gehandelt...mit deinem beitrag hastdu mir absolut aus der seele gesprochen! :knuddel2:
Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverbrennung, Folter. Wir wissen wie man feiert.
Deine KIRCHE.
Benutzeravatar
Wolferl
Moderator i.R.
Moderator i.R.
Beiträge: 1839
Registriert: Fr 05.07.2002 - 16:09
Wohnort: Festung Wolfenstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Wolferl »

Shadow-of-Iwan hat geschrieben:
Morwenna hat geschrieben:Wenn ich jetzt meinen Beitrag nochmal durchlese klingelt in meinem Kopf eine Alarmglocke, die sagt, dass ich den Beitrag doch nicht einfach so abschicken kann, weil er "gefährlich" klingt. Ich schick ihn dennoch ab, weil ich weiss, dass ich keine Tendenz zu rechts habe und trotzdem gerne Deutsche bin.
du hast auf jeden fall richtig gehandelt...mit deinem beitrag hastdu mir absolut aus der seele gesprochen! :knuddel2:
Danke, mir auch.
Vor allem der Satz wie wir damit umgehen sollten
Time to play the game!
It's all about the game, and how u play it
It's all about control, and if u can take it
It's all about your debt, and if u can pay it
It's all about pain, and who's gonna make it

Viele Grüße
W :motzen: lferl
Benutzeravatar
erni
Moderator
Moderator
Beiträge: 2944
Registriert: Di 09.10.2001 - 19:06

Beitrag von erni »

hafensaenger hat geschrieben:Ich finde man Überwertet das (mal wieder) und vermischt die Worte Nationalstolz und Nattionalbewusstsein bewußt miteinander. Beides dürfen wir ja nicht haben ohne gleich als Antisemit verschrien zu werden. Ob es nun in Liedertexten ist, in der Öffentlichkeit oder sonstwo. Man muss schon manchmal sehr aufpassen was man sagt und wie.

Mancher (grad bei Songtexten leicht) stürzt sich dann wie ein Geier aufs Aas und versucht einem aus jedem (unbedachten) Wort einen Strick zu drehen. Ob die Bands wirklich eine rechte Tendenz haben, braunes Gedankengut in ihren Texten verstecken und, und, und lasse ich mal dahingestellt. Ich glaube definitiv nicht, dass der Rechtsdrall zunimmt in der Musikszene. Das halte ich für eine maßlose Übertreibung. Mit Argwohn im Musikbereich sehe ich nur die Band Rammstein mit ihren deutlichen Texten und ihrer deutlichen Live- und Videoperformance.
Hafen hat es auf den Punkt gebracht und bedarf eigentlich keiner weiteren Diskussion :)
sepruecom
Moderator
Moderator
Beiträge: 1310
Registriert: Do 27.09.2001 - 18:06
Kontaktdaten:

Beitrag von sepruecom »

Nun ja, meiner Meinung nach gibt es einen gesunden Nationalstolz und einen ungesunden Nationalismus. Natürlich müssen wir glauben, etwas besseres zu sein als der Rest, spitzen Ergebnisse einzubringen und andere ob unserer Leistungen zu beeindrucken. Es wäre ja auch schlimm, wenn wir das nicht täten. Dann könnten wir uns gleich ins Grab legen, schliesslich könnten wir dann die Landesfläche den anderen, "besseren" Völkern überlassen. Ich als Ungar bin stolz auf die Leistungen meines Volkes, dass sich das Land langsam - trotz großer Probleme - aus dem Morast von 40 Jahren eiserner Vorhang erhebt. Und natürlich freue ich mich über jeden sportlichen Erfolg und fiebere mit den Mannschaften mit, außer, sie haben es wirklich nicht verdient (die ungarischen Wasserpolo-Frauen hätte man nach ihrem letzten spiel ersäufen sollen, so wie sie gespielt haben, ohne Elan und ohne alles...).

Etwas anderes ist der Nationalismus, den die Rechten predigen. Diese respektieren andere Völker nicht, sie sind manchmal sogar von ihrer Ausrottung beseelt. Das ist eine Stufe, wohin das ganze nicht führen darf.

Leider ist Nationalstolz in Deutschland ein Tabuthema. Wenn Frankreich seinen Nationalfeiertag feiert, dann zeigen die Kameras die Flaggengesäumten Fenster, und aus jedem Fenster hängt eine Nationalflagge. Wenn ich am 3. Oktober eine Deutschlandfahne aus dem Fenster hänge, dann bin ich ein Nazi.

Das finde ich genau so extrem wie irgendwelche braunen Sonnenwendfeiern, bei denen sich junge Nazis im Kreis um ein Feuer versammeln. (Und ich möchte ausdrücklich betonen, dass nicht jede Sonnwendfeier ein Nazifest ist!!)

Langsam, knapp 60 Jahre nach den damaligen Ereignissen (unter denen auch die Ungarn gelitten haben), sollte man eine gutes Gleichgewicht finden zwischen Andenken und Stolz.

Gruss, sepruecom
Die Regierung ist wie ein Baby. Sie ist ein Verdauungskanal mit einem Appetit an einem und keinerlei Sinn für Verantwortung am anderen Ende.
Ronald Reagan, 11. März 1981

Taube, Amsel, Spatz und Eule, alles auf die Dönerkeule...
Antworten

Zurück zu „Allgemeine Diskussionen“