Karaks Laden

[king euba]

Amrod wog den Bogen in seiner Hand, um ein Gefühl für die Waffe zu bekommen. Es handelte sich um einen einfachen Kurzbogen ohne überflüssige Verziehrungen. Als wirklich gut konnte man ihn wirklich nicht bezeichnen, aber er bestand aus stabilem Eschenholz und wenn er die Sehne etwas straffen würde, müsste es für den Anfang reichen. Um diesen Dienst wollte er den Lich jedoch lieber nicht bitten, denn der sah nicht aus, als würde sein Leitspruch "Bei uns ist der Kunde König" sein, vor allem, wenn es sich bei den Kunden um Wesen mit spitzen Ohren handelte.
"Es wird reichen. Hier sind eure 10 Goldmünzen. Amrod griff in seine lederne Geldbörse, die von der Belohnung des Regenten noch prall gefüllt war. Münzen klimperten. Die Augen des Untoten glühten ein wenig heller.
"Ach so, könntet ihr noch eine Köcherladung Pfeile erübrigen?"
Er konnte... und knöpfte Amrod gleich noch einmal 5 Goldmünzen ab. Der Elf zuckte mit den Schultern. Was wollte er sonst mit dem ganzen Reichtum anfangen?
Er schulterte den Bogen, füllte seinen Köcher und machte sich ohne ein Wort des Abschieds auf den Weg. Er hatte keineswegs die Absicht, diesem Kerl auch noch Freundlichkeit entgegen zu bringen...
Zielstrebig verlies er die dunkle Höhle mir dem kleinen Holzschild über der Tür, mit dem Vorsatz, sich das nächste mal einen anderen Laden zu suchen, mit freundlicherem Besitzer.

[Minotaurenkönig]

" Hallo? Hallo? Ich würde gerne eine Verstärkte Plattenrüstung kaufen."
Als niemand antwortete begutachtete Indas die Regale, und in einem großen in der vorderen Hälfte des Ladens, war genau diese zu finden. Doch noch immer kein Besitzer.
Da auch kein Preisschlid an der Rüstung hang , blickte sich Indas nochmals genauer in dem Laden , der übrigens von draußen weitaus kleiner gewirkt hatte, an.

[Karak]

Ein kalter Schauer lief dem Minotaurus über den Rücken, als aus einem dunklen Durchgang in seinem Rücken das rasselnde Zischen von Karaks Stimme erklang "Finger weg ! All meine Ausrüstung ist in einwandfreiem Zustand, ihr braucht sie nicht zu betatschen solange ihr sie nicht bezahlt habt."
Der Lich griff mit knochigen Fingern nach einem Staubwedel, der aussah als gäbe er dem Begriff die neue Definition, Staub herbei statt fortzuwedeln, und begann die Rüstung, die Indas sich angesehen hatte damit zu bearbeiten. Bald waren die glänzenden Spuren von den Stellen verschwunden, an denen der Minotaurus die Rüstung berührt hatte, und sie war wieder einheitlich verstaubt, wie alles in Karak's Laden. "Die Rüstung kostet 150 Goldstücke !"

[Minotaurenkönig]

" 150? Ich denke das ist ein fairer Preis. " Indas zählte 150 Goldstücke ab. Das ganze dauerte sehr lange , da Indas mit seinen großen Pranken Schwierigkeiten hatte alle einzeln zu zählen und musste deshalb oftmals neu anfangen. Schließlich nach zehn Minuten war er fertig, nahm die Rüstung wieder an sich und verschwand durch die Ladentür. Zwei Sekunden steckte er den gehörnten Kopf nochmals durch. " Entschuldigt, wo kann ich hier in der Stadt jemanden finden, der mir die Grundfertigkeiten in Platte beibringen kann?"

[Karak]

Karak's Augen leuchteten gelb vor Ungeduld, als der Minotaurus das Gold endlich abgezählt und auf dem Tresen platziert hatte. Unterbelichtetes Rind dachte der Lich, doch äusserlich liess er sich sonst nichts anmerken.
Als sein Kunde dann endlich seine Rüstung unter den Arm geklemmt und den Laden verlassen hatte, begann Karak die Münzen in seine Kasse hineinzuzählen, und den Betrag in die Finanzbücher einzutragen, als der Minotaurus ncoh einmal den Kopf hineinsteckte, und nach einem Lehrer für Rüstungen fragte.
"Zu Dunicus dem Schmied könnt ihr gehen" zischte er verärgert "und wenn ihr sonst nichtsmehr kaufen wollt, dann verschwindet endlich."

[Sethra Lavode]

Sethra betrat den angenehm dunklen Laden. Hinter der Ladentheke gewahrte sie - Cantar? Nein, der Lich konnte unmöglich so schnell in den Kaufmannsberuf eingestiegen sein. Außerdem bezweifelte sie, dass ihn das Führen eines Ladens befriedigen konnte.
Anscheinend gab es also noch andere Liche in Kalanos.
Sethra nickte kurz zur Begrüßung und studierte dann sorgfältig sämtliche Aushänge. Schließlich trat sie an den Verkauftresen.
"Frieden über dieses Haus. Ich würde gerne die Lehrlingszauber Lebensabsaugung, Kältekegel und eisige Winde zu eurem Angebot 3 für 2 erstehen. Zusätzlich hätte ich gerne noch den Grundzauber Eissturm."

[Karak]

"Ich gehe die Schriftrollen holen, wartet hier" zischte Karak, und schwebte hinüber in sein Lager.
Eine dunkle Kutte .... kein Lich, nein, dazu klang ihre Stimme zu menschlich überlegte er Aber ein lichtscheues Wesen.
Mit den vor ihm herschwebenden Pergamentrollen, die er mit seinem linken Zeigefinger dirigierte, kam er wieder zurück in den Verkaufsraum. Er schnupperte .... mit dem was man noch eine Nase nennen konnte. Blutleer ? dachte er .....
"Hier habt ihr eure Zauber, meine blutsaugende Freundin ...."
Als Sethra merkbar über sein Wissen erschrak, musste Karak kichern, wobei seine Augen rot und grün hin und her blinkten. "Glaubt ihr, ihr könntet vor einem magisch begabten Wesen wie mir etwas verbergen ? 125 Goldstücke."
Das letzte fügte er wie beiläufig hinzu, während die Vampirin begann, die Zauber in ihren Manteltaschen zu verstauen, und hielt seine Hand auf.
Ein Beutel voll klimpernder Münzen landete in der Knochigen Krallenhand, und Karak beachtete die Kundin nicht weiter ....

[Sethra Lavode]

Sethra rollte die Augen nach oben. Wenn sie eines verabscheute, waren es Angeber, die einfache, aus Beobachtungen gewonnene Erkenntnisse als Magieerleuchtungen darstellten. Liche schienen unangenehme Wesen zu sein. Sie hatte zwar erst zwei Exemplare kennengelernt, aber mehr brauchten es auch nicht zu werden.
Sie entbot den Tagesgruß und verließ den Laden.

[Eldarin Ba' Tilindròs]

Eldarin fand den Laden sogleich nach der Wegbeschreibung einer jungen Maid. Es war zu leicht Menschen in seinen Bann zu ziehen. Vermutlich lag es an seiner Aura als Dunkelelf. Frauen zog es zu gefährlich ausstrahlenden Männern und erst recht mit solch einer Augenfarbe.

Der Dunkelelf betrat den Laden. Viele Kerzen erleuchteten das Innere. Kerzenschein empfand er als angenehm, es blendete nicht. Ein Mann saß hinter der Theke, seine Augen klommen rötlich.
Mit was hatte er es denn hier zu tun. Und augenblicklich schärften sich all seine Sinne, fächernd sog er die Luft ein, aber bis auf Staub und Muffigkeit roch er nichts heraus. Er musste sogar ein Niesen unterbinden. Und so verließ er sich gänzlich auf sein Gehör.

" Seid gegrüsst, ich möchte gern bei euch Gold gegen Waren eintauschen." Er wartete bis der Mann seine Schreibarbeit beendete.

"Habt ihr Heiltränke und Gegengifte in eurem Bestand?"

[Shatú Dúrag Lag]

Nach einigem Irren und Wirren und mit der Hilfe eines alten Mannes fand Shatú endlich den Laden, den sie suchte. Ihren Nerven lagen blank und sie wollte nur noch Ruhe haben! So öffnete sie die Tür und dieser Laden war genau nach ihrem Geschmack. Düster, dreckig und dunkel empfing sie der Raum und die Luft roch nach Kräutern, Wachs und Leder. Sie hörte wie jemand Papier übereinander schob und sie hörte plötzlich Schritte. Wie eine Katze auf der Lauer, huschte sie hinter ein Regal und pirschte sich langsam an. Diese Schritte gehörten zu keinem Menschen und das war mit Sicherheit nicht derjenige dem der Laden gehörte!

Während sie so durch die Regale huschte fand sie schon was sie suchte, auf einer Flasche stand... Schwarzer Lotus. Das kannte sie noch aus Derlag, ein tötlicher Trank mit neutralem Geschmack, genau das was sie brauchte.

Plötzlich hielt sie inne und starrte auf silberne Haare... Das war nicht möglich, ER war es! Sie richtete sich auf und ging stolz ebenfalls zur Theke und stellte ihre Spielchen ein. Sie trat neben ihn und blickte das seltsame Geschöpf an. Sie war verwundert, auch der Ladenbesitzer war kein Mensch... er war eigentlich überhaupt nichts Lebendes, wie sie angewidert bemerkte.

"Und ich hätte gerne einen schwarzen Lotus!", das sollte für den Anfang erstmal reichen, mehr brauchte sie nicht!

[Karak]

Karak brauchte sein Gespür für die Auren magischer Wesen nicht erst zu bemühen, um zu wissen, was er da vor sich hatte. Schon wieder Dunkelelfen und bei dem Gedanken daran hätte er mit den Augen gerollt, hätte er noch Augäpfel gehabt. Stattdessen leuchteten die Höhlen kurz blau auf. Diese Wesen hielten sich doch tatsächlich immer für besonders beeindruckend oder furchteinflössend ... oder beides zusammen. Hatte diese Elfe dort wirklich geglaubt, er wüsste nicht zu jeder Zeit wo sich jemand in seinem eigenen Laden aufhielt ? Lächerlich !
Er wandte sich nun zuerst seinem männlichen Besucher zu "50 Goldstücke pro Stück für beides, meine Vorräte sind ziemlich groß, wieviele braucht Ihr ?
Und die Flasche mit dem schwarzen Lotus kostet euch 100 Goldmünzen !" Und nur um die beiden etwas zu verärgern setzte er noch hinzu "Ich nehme an Ihr zahlt zusammen ?"
Ein unbeteiligter Besucher hätte sicherlich hinterher schwören können, das kalte Grinsen von Karaks Schädel sei bei diesen Worten ein Stückchen breiter geworden.

[Eldarin Ba' Tilindròs]

Eldarins Haltung versteifte sich für einen kurzen Moment als er ihre Stimme vernahm. Sie war ihm gefolgt!!! Das war ihm schon viele Jahrzehnte nicht mehr passiert. Anerkennung zollte er der Elfin gegenüber für einen Lidschlag. Doch dann verhärteten sich seine Gesichtszüge wieder zu einem nichtssagenden Ausdruck. Das würde ihm nicht noch einmal passieren!

Der Ladeninhaber sprach ihn an und der Dunkelelf konzentrierte sich wieder auf ihn.

" Ich nehme jeweils einen." Seine letzte Frage tunlichst überhörend, knallte er ihm seinen eigenen Geldbeutel auf den Ladentisch mit exakt 100 Goldmünzen Inhalt.

Er nahm die Flachen an sich und verstaute sie unter seinem Mantel an einer enganliegend gegurteten Tasche über seiner Hüfte.
Er nickte dem seltsamen Ladenbesitzer zu, drehte sich um und sein Blick fiel direkt in die Augen von Shatù. Ein verführerischen Grinsen umspielte seine Lippen und dann nickte auch er ihr zu.

Kaum die Schwelle des Ladens überschritten, gefror das Lächeln zu einem Nichts.

[Shatú Dúrag Lag]

Argwöhnisch sah sie dem Schattenspringer hinterher, wobei sie sich keine Mühe gab ihre Abneigung zu verbergen. Na so verschwenderisch, wie der mit seinem Gold umging, war es kein Wunder, dass er viel davon brauchte!

Shatú sah den Ladenbesitzer wieder an und zögerte. Hatte er gerade 100 Goldstücke gesagt?! Hatte er noch alle Sinne beisammen? 100 Goldstücke war dieser Trank niemals wert, bei den leppischen Zutaten, die darin enthalten waren. Doch leider beherrschte sie die Alchemie noch nicht, so musste sie wohl oder übel den Preis im Kauf nehmen.

"100 Goldstücke, so so!", erwiderte sie mürrisch und ließ ihren Blick in dem Laden umherschweifen. "Ihr scheint eine Menge unnützes Zeug hier rumliegen zu haben, habt ihr vielleicht auch Zauber? Ich suche schon seit einiger Zeit den Zauber der Höllenqualen!"

Ihr Blick blieb wieder auf ihm ruhen. Er war ein wirklich erbärmliches Geschöpf, tot und doch zum Leben verbannt.

[Karak]

Karaks Augen wurden gelb vor Ungeduld. Konnten diese jämmerlichen Abenteurer nicht vorher darüber nachdenken, ob sie sich seine Waren leisten konnten ? "Lehrlingszauber gibt es für 50 Goldstücke, wenn ihr euch entscheiden könntet, ich habe noch mehr zu tun, als mit euch zu plaudern."
Mit einem Schnippen der Finger seiner knochigen Hand liess er die Schriftrolle aus einem Regal an der Wand des Raumes zu sich herrüberschweben, und hielt ihn fragend vor das Gesicht der Elfe.

[Shatú Dúrag Lag]

Shatú lächelte triumphierend, als die Schriftrolle vor ihrer Nase baumelte und weil sie den Untoten scheinbar aus der Ruhe gebracht hatte! Einen Moment überlegte sie noch, ob sie ihn weiter von seiner so dringenden Arbeit abhalten sollte oder nicht, entschied sich dann aber doch für das Zahlen, aber nur weil es draußen schon langsam dunkel wurde und sie ihren Schlaf brauchte. Und die Gier nahm sie gefangen, den Zauber zu lernen, sie musste unbedingt einen Blick in die Schriftrolle werfen!

"Na das ist doch schön!", sie schnappte sich die Schriftrolle und legte sie auf die Verkaufstheke. In aller Seelenruhe begann sie die 150 Goldstücke abzuzählen und überreichte ihm diese schließlich. "Halsabschneider!", zischte sie ihm noch zu nachdem sie ihre Einkäufte zusammen gerafft hatte. Mit wenigen Sätzen hatte sie den Laden verlassen, noch ehe er ihre Worte kommentieren konnte. Beschwingt sprang sie auf die Gasse.

[Karak]

"Besser für dich" zischte Karak seiner Kundin beinahe unhörbar hinterher. Was der Lich mit denen anstellte, die ihn gar zu sehr provozierten, wusste auf dieser Welt niemand mehr zu berichten, woraus man schliessen konnte, dass die erwähnte Strafe sehr schmerzaft und sehr tödlich war.
Stattdessen packte Karak das Gold in seine Kasse und machte sich wieder an die Arbeit.