(MQ) Von Schlangen und anderen Reptilien 6.Quest

Die Salische Ebene - Ebene des SirSteelKing

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Seit ein paar Stunden überlegte Aene, wie er der stiernackigen Wache, die wenige Meter von ihrem Käfig entfernt war, habhaft werden könne. Es war schon schwierig genug, den Wächter zu sich locken und zugleich ahnunglos genug bleiben lassen, um ihn zu packen. Aber dieser Kerl wirkte verdammt kräftig; und so ein Manöver muss beim ersten Mal sitzen, sonst endet man ziemlich schnell als Mahlzeit. Zuzutrauen war diesen dreckigen Südländern grundsätzlich alles. Sicher aber würden sie Aene und auch Joshua töten, wenn der Plan schief laufen würde.

Während sich der Söldner mit seinem verwegenen Plan beschäftigte, wurde die Wache abgelöst. Der neue Wächter war ein langer dünner Kerl, augenscheinlich betrunken und damit eindeutig die Lösung für Aenes Problem. Diesen Tölpel auszuschalten würde im Handstreich gelingen, dachte Aene. Nun musste er nur noch den Südländer anlocken und zupacken.

"Joshua, wir müssen ihn irgendwie anlocken. Hast Du eine Idee?" fragte Aene seinen kleinen Begleiter. "Nö." antworte der Halbling. "Ich schon", erwiderte Aene "wir müssen einen Streit anfangen. Dann muss unser Bewacher etwas unternehmen."

Gesagt, getan. Joshua war einverstanden. Er nickte Aene zu und sah in dessen grinsendes Gesicht. Der Söldner hatte seine Arm erhoben und zack! ehe der Halbling sich's versah, bekam er eine brennende Ohrfeige. Die Wucht war groß genug um den kleinen Mann quer durch den Käfig schlittern zu lassen. Am anderen Ende bremsten ihn erst die Gitterstangen. Haha, das war für's Einschlafen, dachte Aene zufrieden. Joshua hingegen war empört. Er kämpfte gegen den Impuls "Nicht so doll, Du Vollidiot!" zu brüllen. Aber er war ebenfalls am Gelingen des Plan interessiert und beließ es bei einem Schmerzschrei - halb gespielt, halb aufrichtig.

Der Wächter blickte auf und begann zu lächeln. Er entblößte seinen fast zahnlosen Mund, während er sich zunächst mal zurück zu lehnen schien. Er freute sich auf die Schlägerei, so schien es. Doch dann runzelte sich seine Stirn und das schwachsinnge Grinsen wich aus dem unglaublich dummen Gesicht. Er richtet sich auf und rief "Heh da! Aufhören!" Er gab sich nicht die geringste Mühe, seinen Trunkenheitsgrad zu überspielen. Er wankte leicht und bewegt sich nun in Richtung Käfig. "Wenn Ihr nicht aufhört, dann gibt's Ärger..." schnauzte er Joshua und Aene an.

Halbling Joshua, gesegnet mit allen nur erdenklichen Talenten, lief gerade zu Hochform auf und schluchzte ein aufgesetztes aber absolut authentisches klingendes "Bring mich nicht um, bitte, bitte." Der betrunkene Südländer war nun dicht genug am Käfig und wollte gerade eine weitere Drohung aussprechen. Doch da kam Aenes Augenblick. Er fakelte nicht lang und packte sich den Kerl! Den Bewacher überkam dieser Überfall total unvorbereitet. Er fuchtelte wild mit den Armen und gurgelte verschreckt, während sein Peiniger die Schlinge immer fester zurrte. Mit hektischen aber kontrollierten Bewegungen wich der Söldner den Händen des Sklavenhändlers aus, die versuchten, ihn zu greifen oder ihn zu kratzen.

Der Todeskampf war unglaublich. Das entsetzte Röcheln des Südländers war viel lauter als geplant. Er schlug mit allen Gliedern wie wild gegen den Käfig und verursachte zusätzlichen Krach. Es war zu befürhcten, dass seine Kameraden ihn hören würden. Nicht auszudenken. Aene mühte sich nach Leibeskräften, aber sein Opfer war zäh. Eine seine Hände bekam bei allem Wirbel Aenes sogar linkes Ohr zu fassen und riss es fast ab!

Doch dann wurden die Begegungen kraftloser und das Röcheln hörte auf. Als sich der meuchelnde Söldner absolut sicher war, dass aus seinem Opfer jedes Leben gewichen war, ließ er den Südländer loß. Dieser fiel wie ein Sack Getreide nach rechts um auf den harten Boden. "Nun aber schnell!" rief Aene. "Beeil Dich, ehe die anderen etwas mitbekommen!" Joshua sah seinen Begleiter, welcher am linken Ohr leicht blutete, bewundernd an. Was für ein eiskalter Schlächter, dachte er bei sich. Das konnte er nicht zum ersten Mal gemacht haben. Doch es blieb keine Zeit für weiteres Sinnieren. Also wirbelte der Halbling um und begann, sich an dem Verschluss des Käfigs zu schaffen zu machen.
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Joshua rüttelte schon seit ein paar Minuten an dem Schloss herum und sein Gesichtsausdruck wurde immer verzweifelter. "Nun mach schon!" trieb ihn Aene an. Der hatte ja auch gut reden. In all der Aufregung war es für den Halbling gar nicht so leicht, das Schloss zu knacken. Der Söldner stand ja nur untätig in der Ecke und verbreitete Hektik... "Geschafft." raunte Joshua plötzlich. Die Tür des rollenden Gefängnisses öffnete sich. "Wurde auch Zeit." kommentierte Aene Joshuas Erfolg gewohnt brummig.

Die beiden sprangen vorsichtig aus dem Käfig und schlichen gedukt in Richtung der Pferde. Sie schauten nach links und rechts. Es sah nicht danach aus, als hätten wäre alles in Ordnung. Etliche Meter entfernt sahen sie die Meute um ein Lagerfeuer sitzend ihren neusten Fang begießen. Die Sklavenfänger waren wahrscheinlich zu geblendet von der Flamme und auch zu betrunken, um den Ausbruch zu bemerken. Bemerkt allerdings hatten den Vorfall ein paar Mitgefangene. Diese streckten nun ihre Arme durch ihre Käfigstangen und bettelten sie an, auch sie zu befreien.

"Ich werde ihnen helfen." flüsterte Joshua und war im Begriff, zum nächsten Wagen zu laufen, um das Türschloss aufzuknacken. Auf einmal berührte ihn eine Hand unsanft an der Schulter und wirbelte ihn herum. Er sah in die wütenden Augen Aenes. "Bist du des Wahnsinns?" faucht ihn dieser an. "Hast Du keine anderen Sorgen?" Joshua runzelte die Stirn: "Es sind Mitgefangene. Ihr Dank ist uns gewiss! Wir..." Aene unterbrach ihn schroff: "Wir haben dafür keine Zeit! Ich kümmere mich darum. Du besorgst uns ein Pferd und schaust, ob Du nicht irgendwo unser Marschgepäck auftreiben kannst."

Gesagt, getan. Joshua eilte davon und Aene nahm sich den erdrosselten Wächter vor. Er fand sogleich, was er suchte. Er löste den Ring mit den Schlüsseln vom Gürtel des Südländers und warf das Bündel in den erstbesten Wagen. Er überließ es den Insassen desselben, den Rest der Gefangenen zu befreien. Er selbst wollte nur schnell weg. Die Mitgefangenen öffneten ihren Käfig und ließen ein zaghaftes Jubeln hören. Sie versuchten, sich bei Aene zu bedanken, doch der beachtete sie gar nicht. Joshua hatte in der Zwischenzeit ihre Wanderpacken aufgetrieben, so dass die beiden sogleich zu den Pferden eilten. Aenes Wahl traf eine schwarze Stute. Er hob seinen Halblingsgefährten auf das Ross und empfahl ihm, sich an der Mähne fest zu halten, denn zum Satteln war beim besten Willen keine Zeit mehr.

Sie stoben davon und sahen gerade noch in den Augenwinkeln, wie sich die Türen des nächsten Wagens öffneten und von Unterernährung geschwächte Gestalten aus ihnen hinaus stürzten. Aene hoffte, dass niemand ihre Verfolgung aufnehmen würde und trieb das Pferd zur Eile.
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Beitrag von Ephirnion »

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Während Joshua auf dem Gaul mitritt verstaute er seine Ausbruchsutensilien wieder in seinem Hemd. Es durfte ja auch nicht beim Reiten picken, dachte er sich. Aene blickte immer wieder zurück. Diese Tölpel würden wahrscheinlich die halbe Karavane aufschrecken - die Gefangen machten tatsächlich einen ordentlichen Krach und es sollte nicht lange dauern, bis das die ersten Rufe der Wächter durch die Dunkelheit hallten.
- "Jetzt aber schnell, Aene. Die sind ja unglaublich schnell auf ihren Sätteln. Und das obwohl sie sturzbetrunken sind. Unglaublich!"
Der Halbling schüttelte den Kopf, als er nach hinten linste.
- "Du musst schneller reiten, Söldner, sonst kriegen sie uns."
Das Pferd preschte durch den Sumpf und wirbelte Dreck, Schlamm und Schmutzwasser auf, dass ihnen an der Kleidung hängen blieb. Schon hörten beide, dass Pfeile sirrend durch die Luft flogen, aber wenigstens waren die Reiter betrunken genug um nicht auch noch mit Pfeil und Bogen umgehen zu können.
- "Du darfst nicht langsamer werden. Die sind schon ganz nah. Du kannst wohl nicht gut reiten, was?" Er zwinkerte dem Söldner zu, der inzwischen richtig sauer ob der Kommentare des vorwitzigen Halblings war.
Sie schossen mit dem Pferd durch die Dunkelheit und bald waren die Verfolger abgehängt. Doch peinlicherweise wusste niemand, wo sie nun eigentlich waren.

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Nach einem das Pferd bis auf's Äußerste erschöpfenden Gewaltritt schien nun die Gefahr gebannt zu sein. Joshua hatte Aene bereits zu erkennen gegeben, dass er nicht die leiseste Ahnung hätte, wo sie sich befänden; doch Aene hielt es vorerst für sicherer, den Gaul weiterhin in die Finsternis des Sumpfes voranzuscheuchen. Nun aber hielt der Söldner an und horchte gebannt in die Nacht. Nichts. Keine herannahenden Hufe. Sie schienen in Sicherheit. Nur ihre nach Luft ringende Stute ließ ein leises Schnaufen als Zeichen des Protests vernehmen.

"Mein lieber Joshua, ich habe uns eben ziemlich gekonnt aus unserer misslichen Lage herausmanövriert - und zwar nicht zuletzt dank meiner außerordentlichen Reitkunst. Ich habe meinen Teil getan. Du aber weißt nun nicht einmal, wo wir sind. Ganz zu schweigen davon, dass Du eingeschlafen warst... Wozu zum Henker habe ich Dich denn eigentlich mitgenommen?!" Aene war wirklich mehr als wütend.

Warum nur war der Söldner immer so verdammt übellaunig. Den Spruch konnte er sich doch nicht wirklich zu Herzen genommen haben, dachte Joshua. Dieser Typ hatte vor seinen Augen gerade einen Sklavenjäger erwürgt und nun fing er fast an zu weinen wie ein Weib, nur weil Joshua ihn auf seine mangelnde Reiterfahrung hinwies. Es war reines Glück, dass sie so weit und unbeschadet vorangekommen waren. In diesem Sumpf und bei diesen ungünstigen Lichtverhältnissen war es nur eine Frage der Zeit, bis das Pferd einen so gewaltigen Fehltritt tut, dass es stürzt - und mit ihm Mensch und Halbling. Hätte es bei der Flucht aus dem Lager der Sklavenkarawane eine andere Möglichkeit gegeben, als gleich dem Teufel blindlings in die Nacht zu reiten, dann hätte Joshua sicherlich Aene darauf hingewiesen.

Nun gut, sie hatten es ja trotzdem irgendwie geschafft und Joshua beschloss erst einmal nichts mehr zu sagen, was den Söldner hätte noch wütender machen können. Es widerstrebt ihm zwar irgendwie, aber dennoch hörte er sich selbst sagen: "Aene, entschuldige. Ich habe mich wohl geirrt. Das war wirklich außerordentlich von Dir."

Aene quittierte diese Wogen glättende Höflichkeit nur mit einem überheblichen Grunzen und stieg vom Pferd. Er schaute sich um und dachte nach, was als nächstes zu tun sei.
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Was nun? Sie waren bei der Flucht zunächst der Straße und bei einer Gabelung einem kleinen Pfad gefolgt. Es war sicher ein leichtes, den Pfad zurück zu gehen, um wieder auf die Straße zu gelangen. Eine Straße müsse ja irgendwohin führen, wenn es auch vielleicht nicht das Reiseziel Aenes war. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings wäre es reiner Selbstmord, zurück zu gehen, denn es könnte die beiden geradewegs in die Arme der wütenden Südländer treiben.

"Hör zu, Joshua. Ich denke, wir sollten den Pfad hier verlassen und uns geradewegs in den Sumpf begeben. Dort werden sie uns nicht finden." sagte Aene. "Wir scheuchen die Stute den Pfad weiter hinauf. Falls uns die südländischen Bastarde folgen, führen sie die Hufspuren der Stute garantiert auf eine falsche Fährte. Nach dem Morgengrauen kehren wir zum Pfad zurück und suchen uns einen Ausweg aus diesem verfluchten Sumpf."

Joshua nickte betreten, denn ihm war gerade klar geworden, dass es wirklich seine Aufgabe gewesen wäre, zu wissen wo sie sind. Er aber hatte nicht den geringsten Schimmer, in welchem Teil der sumpfigen Landschaft sie sich befinden könnten. Und es schämte ihn. Dem Halbling war von Anfang an nicht entgangen, welch höhnische Blicke der Söldner seiner kurzen Gestalt und seiner Spielmann-Kluft zuwarf. Er hatte gedacht, na warte! Du ahnst nichts von meinen Talenten. Aber nun hatten sie sich verirrt. Und es war seine Schuld!

Der Halbling sah zu, wie Aene der Stute einen derben Tritt verpasste, worauf hin diese mit ihren letzten Kräften, aber nunmehr befreit von den anderthalb Reitern, davon stob. Er trottet Aene hinterher und freute sich trotz all der Aufregung, endlich ein Auge zu machen zu können. Sie bewegten sich einige hundert Meter durch das Gestrüpp des Ödlands und bemühten sich, keine Spuren zu hinterlassen. Sie kämpften sich durch den Schlamm und die Schlingpflanzen bis zu einer kleinen Anhöhe, die etwas trockener war und somit die ideale Schlafstatt bot.

"Ich schätze, wir sollten hier rasten." keuchte der Söldner. "Wenn Du wieder einschläfst, breche ich Dir alle Knochen!" fügte er zerknirscht hinzu und begann seine Dekce auszubreiten. Joshua war nicht klar, ob Aene es wirklich ernst meinte damit. Aber er wusste, dass Aene zumindest spielend in der Lage dazu gewesen wäre, seine Drohung in die Tat umzusetzen. Also zwang sich der Halbling, wach zu bleiben. Er durfte auf keinen Fall einschlafen.
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Beitrag von Ephirnion »

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Joshua kaute an seinen Fingernägeln. während er sich langweilte. Das war wirklich, wirklich öde. Wie um alles in der Welt sollten sie jetzt den Sumpf verlassen können. Der Halbling wusste nicht, wie spät es inzwischen schon war, aber der Morgen würde bestimmt bald grauen.... oh Mann, er war aber schon sehr müde. Es würde bestimmt auch ausreichen, wenn er die Ohren spitzte und horchte, ob sich jemand durchs Wasser näherte. Ein jeder musste schließlich einen plätschernden Laut von sich geben, wenn er durchs Wasser auf sie zu kam. Und wenn er sich nur aufs Lauschen konzentrieren würde, dann bräuchte er ja seine Augen vorrübergehend nicht und könnte sie schließen. Nicht um zu schlafen, aber um sich.........
Im gleichen Moment war Joshua eingeschlafen und gab nur noch leise Schnarchlaute von sich.

Der Horizont im Osten färbte sich leicht rosa. Die Luft war kühl - jedenfalls kühler als sonst hier in den Sümpfen. Wenn man sich an das Klima gewöhnt hatte, dann würde man auf jeden Fall frösteln. Joshua trieb in einem Meer aus Träumen, das gleiche spielte sich im Geiste des Söldners ab und so bemerkten sie nicht, wie am frühmorgendlichen Himmel noch weit im Osten etwas sich ihnen näherte. Eher zufällig pötterte das Gerät durch die Luft und schlingerte mal hier hin und mal dort hin - doch im Grunde genau auf den Halbling und den Menschen zu. Immer näher kam das Gerät, es verströhmte Qualm und beißenden Rauch und rauschte grollend durch die Luft. Noch immer schliefen die beiden glücklich auf dem einigermaßen trockenen Boden. Noch näher war es gekommen und den Lärm, den es verursachte war nun schon sehr gut hörbar. Doch unsere beiden Gefährten hatten in letzter Zeit wenig Schlaf und viel Aufregung erfahren und deshalb ließen sie sich auch davon noch nicht stören.
Doch dann war das Gerät so nah heran, dass man es unmöglich überhören konnte. Unmöglich? Nun Joshua wachte blinzelnd auf und wälzte sich mühsam herum, erschrak, als er erkannte, dass er wieder einmal eingeschlafen war und sah angsterfüllt zu Aene, der allerdings immer noch schlief. Dann blickte er gen Himmel und zuckte zusammen. Er schlug die Arme über den Kopf und duckte sich. Das Gerät schlingerte hin, her und raste dann direkt über ihre Köpfe hinweg um in einem lauten Bersten zwanzig oder dreißig Meter hinter ihnen aufzuschlagen.
Aene schreckte auf und hatte seine Hand schon an der Waffe. Doch plötzlich war es still geworden. Nun, vielleicht nicht ganz, in der Nähe konnte man einen Zwergen laut schimpfen hören. Er warf mit Fäkalausdrücken herum, dass einem Elfen die Ohren abfallen könnten, als er aus seinem beschädigten Luftschiff trat. Eine Tür, die klemmte wurde mit einem Fußtritt nach außen befördert und fiel platschend ins Wasser.
- "Bei allen Erdferkeln der Welt, die 'Rosige Lisl' hat noch einige Macken, leck mich am *****!!!"

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Erst jetzt kam Aene ganz zu sich. Er vergegenwärtigte sich seine Lage. Der Nichtsnutz von einem Halbling war schon wieder eingeschlafen, und nun saßen sie abermals in der Klemme. Eigentlich hätte Aene nicht schlecht Lust gehabt, sein Versprechen von gestern Abend einzulösen und den Halbling nach Strich und Faden aufzumischen. Aber er war zu verwirrt über die neuerliche Situation.

Direkt vor ihnen war ein Luftschiff zu Boden gegangen! Woher zum Geier kam das denn nun schon wieder? Ob es was mit den Sklavenhändlern zu tun hatte? Oder mit den beiden Raufbolden in Nebelburg? Nun ja, aus dem notgelandeten Luftvehikel kletterte ein Zwerg, der nicht den Eindruck machte, als er würde für Sklaventreiber oder sonst wen arbeiten. Der kleine Pilot schien noch nicht einmal Notiz von Joshua und Aene zu nehmen...

Konnte es Zufall sein? Aene glaubte nicht daran. Er spräch gedämpft zu Joshua: "Hast Du eine Erklärung?" Der Halbling zuckte mit den Schultern und war sichtlich erleichtert, dass der jähzornige Söldner ihn nicht bereits in der Luft zerrissen hatte.

Aene nahm sich ein Herz und rief dem Zwerg zu: "Heh, kleiner Mann! Was macht Ihr hier? Und was wollt Ihr?"
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Beitrag von Ephirnion »

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Der Zwerg hatte seine Fliegerbrille vom Kopf genommen und hatte einen Werkzeughammer in seiner rechten Hand. Er blinzelte und drehte sich um. Da waren ein Mann und ein Zwerg ohne Bart, der aussah, als wäre er gerade der Kinderwiege entsprungen. Von seiner Kleidung her sah er aus, wie ein Geck aus der Stadt der Menschen.
- "Mein Name ist Grimmbart Eisenbrecher, Ingenieur von Beruf und Erfinder technischer dampfbetriebener Geräte. Und das hier...." Er fuhr mit der freien Hand gebietrerisch durch die Luft und deutete auf den Schrotthaufen hinter sich, "... das ist meine neueste Erfindung - "Die Rosige Lisl". Ein Luftschiff mit dem man fliegen kann, kilometerweit, wenn man möchte und.... gerade ein guter Wind herrscht. Im Augenblick ist dies jedoch noch ein Prototyp mit der ein oder anderen geringfügigen Macke, aber das Serienprodukt wird selbstverständlich perfekt werden, wenn ich das mal so sagen darf."
Die Art, wie Grimmbart das Wort "Perfekt" aussprach, deutete darauf hin, dass er keine Kritik an seiner Schöpfung dultete, egal, wie sehr das Luftschiff vor sich hinqualmte.
- "Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

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Beitrag von NSpktr »

"Hallo, seid gegrüßt. Wir sind Aene Eiras und das hier ist mein Führer Joshua." sprach Aene zu dem Zwerg. "So wie ich das sehe, habt Ihr wohl da aber eine feine Maschine, wie?" Grimmbart wusste sofort, dass dieser Mensch vor ihm - trotz seines, naja, doch recht herunter gekommenen Äußeren - ein echter Kenner sein musste. Er lächelte zufrieden.

Und doch fragte sich der Zwerg, aus welchem vernünftigen Grund man sich in dieser Gegend herum treibt. Soweit Grimmbart wusste, gab es hier nur ein paar Elfen aus Kräutersuche, jede Menge übler Geschäftemacher und sonst nur Mücken... "Also, also. Dass ich nun ausgerechnet vor Euren Füßen in dieser öden Gegend abschmiere, ist natürlich ein Unfall. Hier gibt es aber auch gar nichts zu holen. Deswegen frage ich mich, wieso Ihr hier seid. Und noch dazu mit dem da." Grimmbart zeigt verächtlich auf den Halbling: "Was ist denn das für ne Wanze?"

Nun ja, die Unhöflichkeit eines Aene Eiras war Joshua mittlerweile schon gewöhnt, aber dieser dreiste Zwerg übertraf alles, was Joshua bisher gehört hatte. Wanze? Joshua öffnete den Mund, um irgend einen Protest zu Protokoll zu geben, als Aene schon längst drauf los plapperte: "Dieser Halblingslümmel wollte mir den Weg durch Sumpf nach Norden Richtung Festung zeigen. Nun aber haben wir uns verirrt. Zu nichts taugt er."

Verrat! Ja, zugegeben. Joshua war eingeschlafen; aber nach allem was er mit Aene durchgemacht hatte, erwartet er ein wenig Loyalität. Aber nein, Aene heulte sich sofort bei dem erstbesten Zwerg aus, der mit seiner verblödeten Luftkarre vor ihnen vom Himmel stürzt. "Pah!" rief der Halbling. "Dass ich nicht lache!" Er drehte sich um und stampfte zutiefst beleidigt davon.
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Beitrag von NSpktr »

Der schmollende Halbling wurde nicht weiter beachtet. Aene trat auf den Zwerg zu und fragte sogleich direkt heraus: "Sagt mal, Grimmbart, kommt man mit diesem Ding vielleicht von hier fort?" - "Nun ja, zuerst mal, ist dies kein Ding, sondern wie ich schon sagte die Rosige Lisl. Aber um auf Eure Frage zu anworten: Ja, ich denke, nach ein paar Reparaturen dürfte das Ding wieder startklar sein."

Die beiden wurden sich sofort handelseinig. Aene versprach, dass er "und der Nichtsnutz von einem Halbling" Grimmbart helfen würden, sein Schiff wieder flott zu machen. Im Gegenzug würden sie von ihm mitgenommen. Er versprach sogar einen Umweg nach Rogus' Festung zu fliegen, um Aene dort abzusetzen. Die Navigation sollte kein Problem darstellen, denn schließlich hatte ein jeder ordentlicher Schiffskapitän auch einen Kompass am Mann und wusste sich auch anhand der Sterne zu orientieren. Wobei man die Sterne in dieser Gegen so gut wie nie zu sehen konnte, weil es immer neblig wie in einer Waschküche war.

Es war noch früh am Tag und man fing sogleich an, sich an die Reparatur zu machen. Der geniale Grimmbart hatte längst den Fehler entdeckt und gab nun Anweisungen, was zu tun sei. Aene hatte die Ärmel hochgekrempelt und jubelte bei dem Gedanken, endlich aus dem öden Land heraus zu kommen. Indes Joshua steckten die unfreundlich Worte noch ziemlich in den Knochen. Mit verschränkten Armen verkündete er: "Ich tu gar nix an dieser kohlestinkenden Zwergenmaschine."

Wenn zu Joshuas Weg zum Glück oftmals seine eigene Verschrobenheit und die Neigung zu benebelnden Kräutern einen Strich durch die Rechnung machte, so war er in all den Jahren doch ein stolzer Halbling geblieben. Und dies würde er nun nicht aufgeben, und schon gar nicht für einen ungehobelten Menschen und einen an Selbstüberschätzung leidenden Zwerg, der sich - pff! - mit 'Ingenieur und Erfinder' vorstellte. "Wenn ihr mich fragt, kriegt ihr die Rostige Lisl, oder wie der Kahn heißt, nie wieder klar!"
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Beitrag von Ephirnion »

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- "Mjaaach!" Grimmbart winkte ab und betrat die 'Rosige Lisl'.
- "Also, was alles kaputt gegangen ist, weiß ich noch nicht so genau. Jedenfalls hat der Kessel so seltsam gedampft. Der wird wohl ein paar Lecks haben. Darüberhinaus ist beim Aufschlag das Kühlsystem ziemlich in Mitleidenschaft genommen worden. Das beste wird sein, du gehst hinten in den Maschinenraum und guckst nach, was alles lose auf dem Boden liegt und bringst es nach vorne auf die Brücke. Ich will hoffen, dass der Ballon mit Erdengas nicht beschädigt worden ist, sonst sitzen wir hier nämlich fest. Soweit ich gesehen habe sind die Rotoren ebenfalls noch intakt. Ein paar Hammerschläge hier und da werden sie sicherlich wieder in die richtige Stellung bringen."
Grimmbart brachte Aene in den Maschienenraum im Heck der 'Rosigen Lisl'.
Es ist vielleicht gräumig für uns Zwerge aber ihr soltet vielleicht euren Kopf einziehen. Nun wir haben hier eigentlich nur drei größere Räume auf der 'Rosigen Lisl'.", erklärte Grimmbart. "Vorne die Brücke, dahinter den Maschinenraum und darüber das Quartier, mit allem möglichen was man so braucht. Von jeden der Räume gibt es auf den Außenseiten Balkone. Von dort aus kann man Taue nach unten lassen oder einfach nur die Aussicht beim Flug genießen." Er grinste und räumte dabei ein paar Rohre weg.
- "Hmmm.... die gehörten wohl mal da dran. Apropos: Wenn du fertig bist mit dem Aufräumen, dann hol Wasser. Wir haben anscheinend das ganze Kühlwasser verloren und ohne Wasserdampf bekomme ich den Kahn nicht zum steigen."
Währenddessen hatte sich Joshua schon auf die Brücke geschlichen und begutachtete neugiereig die vielen Instrumente. Ein paar davon waren zwar zerbrochen, aber dennoch zogen die vielen Zeiger und Ziffern den Halbling irgendwie magisch an. Grimbart schien den kleinen Streit von vorhin vergessen zu haben und erklärte dem kleinen Halbling stolz, was es mit den Instrumenten auf sich hatte. Aene seufzte und machte sich daran die Putzfrau zu spielen.

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Aenes Begeisterung für ein Luftgefährt war auf die schlichte Tatsache begrenzt, dass man damit elegant von diesem dreckigen Sumpf fortkommen könnte. Anders hingegen Joshua, der nunmehr tief in Fachgesprächen mit Grimbart steckte, welcher dem Halbling die Aparaturen erklärte. Normalerweise hatte Aene die Faxen mit Joshua ziemlich dicke gehabt und sich insgeheim schon gefreut, dass dieser sich wutschnaubend abgewendet hatte. Eigentlich war damit zu rechnen gewesen, dass der Halbling beleidigt in den Sumpf stapfen und sich allein durchschlagen würde.

Nun aber standen die beiden abgebrochenen Gestalten weltmännisch auf der Brücke und übernahmen gewissermaßen den 'dispositiven' Teil der Reparaturarbeiten, während sich Aene mit schweren Rohren und jeder Menge Schmutz abplagte. Es reizte ihn natürlich zum Zorn, dass er fast alle Arbeit machen musste. Aber was nützte es? Er wollte mit dem Luftschiff fort von hier. Das allein zählte. Wozu einen Streit anfangen. Außerdem wäre Joshua ohnehin keine Hilfe gewesen, denn das meiste an Schrott und Gerümpel war ziemlich schwer.

Der Söldner verrichtete also die Arbeit und kam auch seinerseits dazu, sich ein wenig im Schiff umzusehen. Für Aene sah das alles irgendwie gleich aus. Er fragte sich, wie das Schiff überhaupt auch nur einen Meter fliegen könnte. Erdengas? Auch wieder irgend so ein zwergisches Experiment mt den Elementen. Egal.

Joshua war mittlerweile dazu übergegangen irgendwelche Steuermechanismen mit Grimbart zu testen. Er selbst saß vor den Zeigern und Messgeräten, wärend der Zwerg in ein Loch im Fußboden geklettert war und hämmerte und sägte.

Als alle drei zu einer kleinen Verschnaufpause zusammen kamen, verkündete Eisenbrecher, dass alles sehr gut voran käme. Er wisse allerdings noch nicht, wie lange die Reparatur des Kühlsystems benötigen würde.
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Die drei Handwerker nahmen die Arbeit wieder auf und werkelten bis in die späten Abendstunden. Grimmbart hatte inzwischen auch den Ballon inspiziert und festgestellt, dass sich die Schäden zum Glück in Grenzen hielten. Joshua befand sich immer noch in seinem Element bei den Feinmechaniken und beobachte mit unverhohlener Schadenfreude die schweißtriefenden Aene, der literweise Wasser für das Kühlsystem heranbuckelte.

Die Rosige Lisl war freilich noch nicht flott, aber Grimmbart war zuversichtlich, dass man vielleicht schon morgen oder übermorgen einen Flug mit wagen könnte. Ein paar Arbeiten waren noch zu erledigen, zumal, wie der Zwerg so besserwisserisch meinte "die Sicherheit beim Flug vorgeht." So saßen sie denn erschöpft am abendlich Lagerfeuer und plauderten noch ein paar Worte, ehe sie sich betten wollten. Eisenbrecher war so nett, und spendierte ein paar gepökelte Wildschweinkoteletts. "Jeder anständige Zwerg auf Wanderschaft nimmt so etwas mit auf die Reise" meinte Grimmbart gewohnt übertrieben weltmännisch "denn so ein prächtiger dicker Bauch, wie ich ihn habe, der wächst ja immerhin nicht von allein!"

Überhaupt war der Ingenieur Grimmbart heute am Abend sehr erzählfreudig. Er erzählte von seiner Tätigkeit als Erfinder und was er sonst noch so anstellte. Dann aber kam das Gespräch auf Aene und Joshua. Grimmbart fragte sie: "Aber was ist eigentlich mit Euch? Was treibt Euch denn in diese üble Gegend. Ihr wollt Euch wohl einen von diesen Glücksrittern, die Basilisken fangen, was?" - Kopfschütteln. Joshua kannte Basilisken allzu gut. Für ihn war das eine der absurdesten Ideen, eins dieser Biester fangen zu wollen. Aene hingegen hatte noch nie etwas von Basilisken gehört, und wusste folglich auch nicht, wozu man diese fangen sollte.

Der Söldner und der Halbling klärten nun den Zwerg über ihre bisherige Wanderschaft auf. Auch wenn sich natürlich ein Grimmbart Eisenbrecher niemals Angst hätte anmerken lassen, so bemerkte man doch ein leichtes Schaudern. Für ihn war dieser Sumpf ein verlassener Ort, bei dem man sich Mückenstiche holte. Die paar wirren Elfen, die hier herumstrolchten waren ja kein Problem für einen Zwerg; für Menschen und Halblinge vielleicht, nicht aber für Zwerge... Dass es Giftschlangen und sogar Basilisken gab, war sicher eine unangenehme Eigenschaft dieser nebligen Sümpfe. Ohje, aber Sklavenfänger? Hier? Und dann noch diese Kampfprimel, die aus dem Nichts kam? Eieiei... Konnte man verstehen, dass die beiden schmutzigen Wanderer von hier gern weg wollten.

Die Nacht brach herein. Sie gingen ins Innere des Schiffes. Joshua legte sich auf die Seite, deckte sich zu, und begann sogleich zu schnarchen. Grimmbart konnte mit Sicherheit nicht einschlafen nach all diesen Besorgnis erregenden Geschichten und erbot sich deshalb Aene (das als großzügige Geste tarnend), die erste Wache zu übernehmen. Aene nahm dankend an und hoffte inständig, er würde in dieser Nacht zur Abwechslung mal keinen Reinfall erleben.
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Grimmbart spähte hinaus in die Dunkelheit hinter den Glasscheiben der Brücke. Er hätte nicht gedacht, dass es in diesen verdammten Sümpfen so gefährlich sein könnte. Er dachte nach, dass es knisterte und zog genüsslich an seiner Pfeife. Der Duft des kostbaren Krauts beruhigte ihn und ein kleiner heller Lichtpunkt spiegelte sich in der Scheibe. Der Zwerg stutzte und musste dann leise lachen. Es schien ja ziemlich viel bei seinem Aufprall zerstört worden zu sein, aber was ihm noch gar nicht aufgefallen war: Die Scheiben waren alle noch ganz, ja nicht einmal ein Riss. Er nickte zufrieden und spähte dann wieder hinaus in die Dunkelheit. Druch ein kleines Fenster kamen die Geräusche der Außenwelt an das Ohr des Zwergen. Alles klang so fremd hier. Daheim im Zwergenberg war alles vertraut, in seiner Werkstatt, sein ganzer Stolz. Er musste lächeln, als die Leute staunten als er mit der 'Rosigen Lisl' zum ersten Mal die Luftschleuse durchflogen hatte. Sicherlich kannten die Zwerge Ballons mit denen sie durch die Luft fliegen konnten, aber ein Luftschiff, das unabhängig vom Wind sich bewegen konnte, das binnen weniger Minuten die Werft verlassen hatte, das in kürzester Zeit die Berge überwinden konnte, das war neu und selbst den begabtesten Mechanikern stand der Mund offen. Ja, Grimmbart hatte sich einen Platz in den Büchern der Ahnen gesichert. Nun, jedenfalls, wenn er heil wieder zurück zum Zwergenberg kam.
Nun, als erstes würden sie dieses kleine Problem mit dem Kühlsystem lösen müssen, aber er hatte ja schon die meiste Arbeit getan. Morgen nocheinmal den Wasserstand überprüfen und dann würden sie den Kessel anwerfen können - und dann würden sie sich in die Lüfte erheben können und hinfort von hier fliegen können. Es war ein berauschendes Gefühl zu fliegen. Wenn er dabei an die Menschen dachte, die sich mit Schiffen abmühten um über die Meere zu segeln; er schüttelte sich lebhaft. Wasser war nass und kalt und selbst dass man davon sauber wurde änderte die Einstellung des Zwergen nicht - Wasser und Zwerge passten so gut zusammen wie ein Ork auf einer der Teepartys der Elfen. Nochmals lauschte er hinaus in die Dunkelheit. Nein, heute nacht würde nichts kommen. Alles was er hörte, war das Schnarchen der beiden seltsamen Gimpel aus dem oberen Quartierraum, die er heute hier aufgesammelt hatte. Sie waren lustig, das musste man ihnen lassen. Er wollte sich überraschen lassen, was passierte, wenn sie das erste Mal fliegen würden. Die Grübeleien des Zwergen hielten sich an bis in die frühen Morgenstunden. Er war es gewöhnt nicht all zu viel Schlaf zu bekommen, schließlich hatte er manchmal tagelang am Stück an der 'Rosigen Lisl' herumgeschraubt ohne auch nur eine Stunde zu schlafen. Er machte sich also auf und weckte die beiden und wollte nochmals ein herzhaftes Zwergenfrühstück mit viel Fleisch und Fett machen. Sie würden die Kraft brauchen, das hatte er irgendwie im Urin.

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NSpktr
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Beitrag von NSpktr »

Vom Geruch gebratenen Fleisches geweckt öffnete Aene blinzelnd die Augen. Er vergaß sogleich seinen schmerzenden Rücken, als er Grimmbart mit der Bratpfanne in der Hand vor sich sah. "Auf, auf, ihr Schlafmützen. Ich habe Euch Frühstück gemacht." Und was für eins. Auch Joshua war nun erwacht, und alle drei nahmen Platz zum morgentlichen Kraftmahl. Als Joshua sich hastig die ersten beiden meisterlich gebrutzelten Speck-Streifen nahm, stieg es sofort heiß in Aene auf: "Langsam!" knurrte er den Halbling an. Grimmbart bemerkte den Futterneid und glättete geistesgegenwärtig die Wogen, indem er er anbot, noch mehr zu braten.

Eisenbrecher war eigentlich ganz Zwerg, insofern als es ihm im Grunde egal war, ob ein unrasierter Menschenwüterich einen Halbling wegen nichts und wieder nichts fertig machte; aber irgend wie waren ihm die beiden doch sympathisch. Da war dieser etwas neben sich stehende Halbling mit dem dennoch erstaunlich hellen Kopf und der selben Schwäche für eine gepflegte Pfeife wie Grimmbart. Und dann dieser Mensch, Sorte Söldner. Kräftig, sehnig, fleißig. Und desssen üble Launen erinnerten ihn an die Eskapaden seiner Zwergenkumpels und somit an die Heimat. Also beschloss er, als Frieden stiftende Maßnahmen den Rest seiner Speckvorräte zu opfern.

Ganz nebenbei erschienen ihm die beiden Wanderer natürlich als großes Glück, denn sie halfen ihm, rasch wieder die Rosige Lisl flott zu machen. Außerdem war dies eine üble Gegend, und wer weiß wozu die beiden noch nützlich sein könnten.
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Beitrag von NSpktr »

Die restlichen Arbeiten dauerten bis in die Nachmittagsstunden. Wie gewohnt rackerte Aene wie ein Pferd, während seine beiden kleinen Mitstreiter die Arbeiten übernahmen, bei denen Feinmotorik gefragt war. Das Kühlsystem war nun wieder mit ausreichend Wasser gefüllt. Grimmbart stand vor seinem Schiff und meinte plötzlich: "Ich schätze, wir können nun einen Versuch wagen."

Sie warfen den Kessel an. Aene wurde zum Ersten Heizer ernannt - einen Zweiten Heizer gab es natürlich nicht. Er hatte für den Holz- und Kohlenachschub zu sorgen. Im Kessel brannte es und die ganze Maschinerie begann zu arbeiten.

Der Auftrieb des Luftschiffs wurde durch den Ballon mit Erde realisiert. Allerdings muss dieses eine gewisse Temperatur haben... die es wohl beim Absturz nicht mehr ganz hatte. Der Kessel konnte nicht genügend Hitze entwicklen, um das Gas ausreichend nachzuheizen. Naja, vielleicht war Eisenbrecher auch ein wenig zu betäubt bei seinem ersten Flug gewesen. Einen kleinen Zwergenschnaps hatte er sich selbstverständlich an Bord gegönnt. Möglicher Weise hatte er auch nur vergessen, eifrig zu heizen.

Wie auch immer, nun hatte er ja einen willigen Arbeitssklaven. Aene stand mit der Schaufel bewaffnet und vor Kondition strotzend vor dem Kessel. Natürlich war er schon jetzt schwarz wie die Nacht vor lauter Kohlenstaub, was Joshua unsäglich freute. Leider war sein neuer Freund Grimmbart nicht von der schadenfrohen Sorte. Also musste sich Joshua allein ins Fäustchen lachen.

Gleich musste es soweit sein. Gleich musste das Gas die richtige Temperatur haben, um das Schiff vom Erdboden zu heben.
Klickt hier, um Aene Eiras kennen zu lernen.
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Beitrag von Ephirnion »

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- "Aaachtung! Gleich müsste es soweit sein. Mein Termometer zeigt mir 150° an. Das ist Betriebstemperatur!"
Grimmbart setzte seine Fliegerbrille wieder auf und lugte durch die runden Gläser, welche sich auf sein Gesicht pressten.
- "Das reicht, Aene!" brüllte der Zwerg, denn die arbeitenden Maschinen waren inzwischen sehr laut geworden. Er öffnete ein paar Hähne und legte ein paar große Hebel um und dann, ganz sachte bewegte sich das Luftschiff. Grimmbart Eisenbrecher strahlte übers ganze Gesicht, Joshua lugte neugierig über die Geländer und Aene wischte sich den Schweiß von der Stirn, was den Kohlestaub noch mehr verschmierte.
- "So und jetzt lassen wir mal die Motoren an, damit die Prompeller zum Laufen kommen."
Grimmbart ging in den hinteren Teil des Maschinenraumes. Dort stand ein Sammelbehälter für Kohle. Am unteren Ende öffnete er einen Hebel und die Kohle fiel in einen Verbrennungsraum.
- "Das erhitzte Wasser wird die Dampfmaschine antreiben und dann können die Prompeller uns vorwärts bringen.", erklärte der Zwergeningenieur. Er hetzte hier hin und dort hin, kontrollierte Anzeigen und schnippte mit dem Finger dagegen, wenn sie nicht das anzeigten, was er erwartete. Sie waren inzwischen gut dreißig Meter über dem sumpfigen Boden. Noch immer tropfte Wasser vom Bauch des Luftschiffes, doch zum Glück hatte es sich nicht vollgesogen.
- "So meine Herren! Festhalten, es geht vorwärts. Ich glaube niemand von ihnen ist schon jemals so schnell geflogen."
Er widmete sich wieder dem Steuerrad, drehte sich aber dann noch einmal zu den beiden zurück.
- "Oder besser: Ich glaube von euch ist noch niemand geflogen, nicht wahr?"
Er grinste und schob einen langen Schaltknüppel sachte nach vorne. Die 'Rosige Lisl' setzte sich in Bewegung. Von hinten konnte man hören, wie sich die Rotoren in Bewegung setzten und Dampf aus Ventilen zischte. Es gab einen Ruck und das Luftschiff machte seinem Namen alle Ehre. Wind bließ der Besatzung ins Gesicht und die Haare des Zwergen flatterten nach hinten.
- "So gefällt sie mir am besten.....haha!"

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