Tempel der Tausend Götter

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

Moderator: Fansal

Benutzeravatar
Rippington
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1163
Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Rippington »

Perdondaris klopfte an die Seitenpforte des Tempels. Ein junger Novize öffnete ihr. Perdondaris prallte zurück. "Yarni Zai!", rief sie so überrascht wie erfreut. "Perdondaris!", klang es ihr aus dem Mund des Novizen entgegen. "Welche Freude! Was machst du denn hier!"

Yarni Zai war ebenso wie sie im Kloster der tausend Götter aufgewachsen, hatte sich dann aber entschlossen in den Tempel in Kalanos zu wechseln, was Perdondaris immer verwundert hatte, denn er war nirgendwo glücklicher als in den Klostergärten gewesen.

Sie freute sich sehr ihn wiederzusehen und beide redeten lebhaft aufeinander ein, um dem anderen zu erzählen, wie es ihm imzwischen ergangen war. Dabei merkten sie gar nicht, dass sie noch immer an der Seitenpforte standen. Staunend hörte Yarni Zai die Erlebnisse Perdondaris im Dunkelwald an. Über die Begebnisse in Melan schwieg sie lieber. Der Regent hatte kein Schweigeverbot erteilt, aber instinktiv wußte sie, dass er die Erzverschwörung nicht als Stadtgespräch gebrauchen konnte.

Schließlich kam sie zu dem Grund für ihren Besuch des Tempels. Sie hätte gerne Thalis gesprochen. Yarni Zai führte sie eilends zu ihm und unterrichtet sie dabei, dass der Hohepriester ganz ein feiner Mensch und überhaupt nicht eingebildet sei, wie es doch sonst Kleriker seines Standes gerne wären.

Perdondaris neigte ihren Kopf vor Thalis. "Mögen die Götter den Staub unter euren Sohlen wie die Sonne auf eurem Scheitel segnen, o Ehwürdiger. Ich bin eine Heilergesellin auf Wanderschaft. Die Grüße des Meisters Dunsanys aus dem Kloster der Tausend Götter enbiete ich euch. Bitte unterrichtet mich in der Körpermagie, auf dass ich es dort zur Meisterschaft bringe."
Benutzeravatar
Gloin Roteisen
Goblin
Goblin
Beiträge: 38
Registriert: Mi 28.01.2004 - 00:29
Wohnort: Grosse Donnergebirge

Beitrag von Gloin Roteisen »

Thalis fuhr sich mit der Hand über seine Tonsur und grinste breit: " Naja, breit genug ist der Scheitel ja. Hmm, hmm Du hast schon etwas Erfahrung meine Tochter? Hmm, hmm, wird trotzdem nicht leicht werden! " Thalis schien mehr zu zu sich selbst zu sprechen als zu Perdondaris. " Komm mit mir. " Der Abt wandte sich um, schob einen Vorhang zur Seite und betrat einen Gang. Über mehrere Treppen und Gänge erreichten sie schließlich den Hospitaltrakt des Tempels.

Persondaris sah Thalis näher an: Tahlis eine hagere Gestallt und war ganz in eine Kutte aus groben grauen Wollstoff gehüllt, die sehr locker an ihm herunterhing. Er sah auf den ersten Blick keineswegs stattlich aus, sondern wirkte wie ein magerer Bücherwurm. Doch ein Blick auf Gesicht und Hände machte deutlich, das dieser Priester nicht ohne Grund Abt geworden war. Beiendrucken in seinem Gesicht war zunächst eine kühne Raubvogelnase und tiefgründige graue Augen. Besonders diese Augen waren es die Perdondaris beeindruckten, jedoch wurde die Strenge des Blicks durch kleine Lachfältchen in den Winkeln gemildert.

Thalis hielt an: " Wir müssen jetzt etwas leiser sein - Ruhe ist für unsere Kranken wichtig. Ich nehme an Du bist mehr an Verwundeten und Verletzten interessiert, als an Krankheiten wie Lepra oder Rheuma ... hmm. Nun wir bekommen hier täglich frische Lieferungen aus den Kneipen und Bordellen der statt, besonders bei den Verletzten aus der Hafengegend sind interessante Fälle dabei. " der Abt zwinkerte der Klerikerin zu: " Auch interessante, exotische Verwundungen! "

Thalis krempelte die Ärmel hoch: " Nun, meine Tochter laß uns anfangen! "


[OCC: Es braucht noch bis Thalis seinen eigenen Accont hat - sorry ;)]
Benutzeravatar
Rippington
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1163
Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Rippington »

[Wieso Abt? Wo ist dein Kloster? Hohepriester, bleib bei deinen Leisten. :D ]

Perdondaris hielt ihre innere Empörung zurück. Hatte sie sich nicht als Schülerin des Meisters Dunsany vorgestellt? Dieser Thalis behandelte sie wie einen Neuling.
Bald aber war sie ganz versenkt in die Arbeit. Die Fülle der Verletzungen war beeindruckend und erschreckend. Für das, was sich Wesen untereinander zufügen konnten, schien es keine Grenzen zu geben. Schuldbewußt dachte Perdondaris an ihre eigenen Opfer.

Es war schon Mittag als sie den ganzen Hospitalstrakt durchgearbeitet hatten und sich Thalis einmal nicht mit Anweisungen an sie wandte.
Benutzeravatar
Thalis Graumantel
Bursche / Magd
Bursche / Magd
Beiträge: 20
Registriert: Do 12.02.2004 - 15:34

Beitrag von Thalis Graumantel »

Thalis lächelte er wahr wirklich begeistert von seiner Schülerin, wie geschickt sie sich anstellte und welche freundlich Austrahlung und angenehmes Wesen sie hatte. " Du hast Dich wirklich bewährt meine Tochter und ich denke Du hast auch einiges gelernt. Es ist mir eine wirkliche Freude in Dir nun eine wahre Expertin der Heilkunst zusehen. Laß uns ein leichtes Mahl einnehmen."

Der Hohe Priester instuierte einen Novizen und führte Persondaris in einen schmucklosen Nebenraum in dem um einen schweren Eichentisch eine Art Thronstuhl und zwölf weitere Stühle standen. " Setzt Dich meine Liebe, ich habe Dir ein Angebot zu machen. " Der Novize brachte Wein, Käse und Trauben und die Beiden nahmen an einer Ecke des Tisches platz. Der hohe Priester warf einen Blick zum Thronstuhl und zwinkerte Perdondaris zu. " Der ist nur für offizielle Gelegenheiten. " Ein Seufzer entfuhr dem Kleriker: " Auch wir bleiben von Machenschaften und Intrigen nicht verschont irgendwann wird auch mich einer meiner Anhänger Verraten. - Doch nun zu uns: Hier in Kalanos gibt es eine Reihe von reichen Leuten die für eine gute seelische und medizinische Betreuung dankbar sind. So kann das Ansetzen eines Klistieres zuweilen zu einer netten Spende für unseren Tempel führen. Kurz eine freundliche Person wie Du meine Tochter könnte hier Erfolge zu den höheren Ehren unseres Tempels feiern. Würdet ihr so etwas nicht lieber tun als Abenteurer auf dem Schlachtfeld zu versorgen? "

Perdondaris steigt für 220 CP und 340 Gold in Körpermagie von Lehrling zur Expertin auf
Benutzeravatar
Rippington
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1163
Registriert: So 16.03.2003 - 17:11
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Rippington »

Perdondaris richtete sich sehr steif auf und sprach indigniert: "Wie ihr unschwer erkennen könnt, bin ich Heilersgesellin auf der Wanderschaft. Mein Meister erwartet von mir, eine neue Heilmethode zu entdecken. Dies wird kaum bei den Wehwehchen der Reichen möglich sein.
Habt Dank für eure Unterweisungen, aber ich werde mein Glück weiter draußen in der Welt suchen, auch wenn es bedeutet Abenteurer auf dem Schlachtfeld zu versorgen."


Die Klerikerin stand auf, verbeugte sich und verließ Thalis.
Sie war ihm dankbar, denn er hatte ihr gezeigt, dass ihr Weg, trotz all ihrer Zweifel, der richtige war.
Benutzeravatar
Thalis Graumantel
Bursche / Magd
Bursche / Magd
Beiträge: 20
Registriert: Do 12.02.2004 - 15:34

Beitrag von Thalis Graumantel »

Thalis sah der Klerikerin hinterher und seufzte, jemanden mit Charakter der sich nicht vom Glanz des Goldes blenden lies fehlte ihm. Andererseits freute er sich, das es solche Menschen noch gab - hmm, hmm schwierige Zeiten. Der hohe Priester lies sich in seinem Stuhl zurücksinken und ging im Geiste die Angehörigen des Tempels durch.

Yarni Zai der junge Novize, der vor kurzem aus dem Kloster der 1000 Götter hierher gewechselt war und sich im Garten als recht anstellig erwies kannte offensichlich diese junge Klerikerin. Ein verständnisvoller Blickwechsel war dem hohen Priester nicht entgangen. Thalis machte ein gedankliches Lesezeichen hinter seinen Namen - Hmm, eine Lehre beim Apothekarius Balsamico würde diesem Jungen sicherlich gut tun, Kräuterkunde ist immer ein rechtnützliches Fach.

Astufel sein Stellvertreter schien sich in der letzten Zeit doch recht viele Freiheiten heraus zu nehmen, eine Dienstreise würde im sicherlich gut tun und einige Flausen aus dem Kopf treiben. Ein Grinsen glitt über sein Thalis Gesicht - Am besten eine Seereise, die hätte sicherlich auch eine reinigende Wirkung auf den Körper.

Der jung Ashram. Hmm, hmm ... er schien eine dunkle Vergangenheit zu haben, hatte sich aber noch nicht erklärt. Dieser junge Priester würde Hilfe brauchen. Thalis beschloss diesen jungen Mann dem alten Javan zuzuteilen, der seine Käfte oft überschätzte. Im Viertel am Stadttor wurde häufig klerikaler Beistand gebraucht. Wärend Ja'shak der Minotaurenmönch vom Orden der zwei Monde schien in seinem Viertel ja recht gut zurecht zu kommen.

Thalis machte sich auf den Weg, nicht ohne noch einen Blick Mu'kulan dem Quartiermeister des Ordens der zwei Monde vorbei zu werfen: " Du kennst die Klerikerin Perdondaris? " - " Ja, Herr. Sie macht einen sehr guten Eindruck. Allerdings hat sie sich einen recht seltsamen Gott erwählt: Shuel Mooggat Hock oder so .... hmm, ich weiß nicht welchen Einfluß er auf sie haben wird. Scheint der Gott eines Dschungelvolkes zu sein, das zu Recht vergessen ist. " - " Hmm, ich werde mir etwas überlegen, vielleicht können wir ihr eine kleine Hilfe zu kommen lassen. "

Der Hohe Priester eilte weiter zur Bibliothek und zog sich in seine Studierstube zurück, liebe voll strich er über einen alten Folianten bevor er ihn aufschlug. Thalis liebte diese Stunden in denen ersich auf seine Vorlesungen mit seinen Studenten vorbereitete, diesesmal wollte er mit ihnen über den freien Willen philosophieren.
Benutzeravatar
Thalis Graumantel
Bursche / Magd
Bursche / Magd
Beiträge: 20
Registriert: Do 12.02.2004 - 15:34

Beitrag von Thalis Graumantel »

Mit einem Seufzer schob Thalis den Folianten wieder von sich - Nein er würde sich mit dem Regenten besprechen müssen.

Thalis zog die Kapuze seiner Kutte über das Haupt, verschränkte die Arme in den weiten Ärmeln seines Gewandes und eilte mit zum oden gesenkten Blick durch die langen Gänge des Tempels hinaus auf die Strasse.
Benutzeravatar
Thalis Graumantel
Bursche / Magd
Bursche / Magd
Beiträge: 20
Registriert: Do 12.02.2004 - 15:34

Beitrag von Thalis Graumantel »

Schweigend betrat der Hohepriester wieder den Tempel und zog sich in seine Studierstube zurück. Er sah sich mit gerunzelter Stirn um dann nahm er ein Silberglöckchen und klingelte. Ein Novize trat herein. Thalis deutete auf die Stühle vor seinem Schreibtisch: " Schaffe diese Stühle hinaus und ersetze sie durch Schemel. "

Der Hohepriester setzte sich wieder in seinen Lehnstuhl vor dem Schreibtisch und zog den Folianten zu sich heran und der Novize griff zwei Stühle und wuselte davon.
Benutzeravatar
Thalis Graumantel
Bursche / Magd
Bursche / Magd
Beiträge: 20
Registriert: Do 12.02.2004 - 15:34

Beitrag von Thalis Graumantel »

Wohlgefällig blickte Thalis auf die niedrigen Schemel die der Novize herein trug. " Bringe mir jetzt Astufel. " Der Hohepriester ließ sich zurücksinken und massierte nachdenklich sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel. Dann lehnte er sich zurück, während der Novize den Raum verließ.

Wenig später erschien der Kleriker Astufel. " Ah, Astufel mein geliebter Sohn. Bitte nimm doch Platz " Thalis wies auf die Schemel. Der Kleriker hockte sich hin und seine Knie stießen schier an sein Kinn. Er blickte irritiert auf die neue Anordnung in der Arbeitsstube, eine gewisse Unruhe bemächtige sich seiner. Astufel fühlte sich unwohl als er zu Thalis auf sah der in seinem Lehnstuhl hinter dem Schreibtisch thronte, sein ohnehin bleiches Gesicht wurde noch blasser und mit leicht zitterder Stimme sprach er den Hohenpriester an: " Ja, Vater. Warum habt ihr mich gerufen? " - " Nun, es gibt gewisse Dinge im Minotaurenland die mich beunruhigen. Ich möchte dort einen Botschafter haben, der mir getreulich berichtet. Du bist der fähigste unter den Brüdern und so ist es nur natürlich, daß meine Wahl auf Dich fällt. Nimm diesen Brief und eile damit zum Tempel der zwei Monde in Thalimos. Ach ja, der Regent meinte Du findest in der Taverne zur ruhenden Axt sicher einige Abenteurer die Dich bis Thalimos geleiten. " - " Dein Wille ist mir Befehl murmelte Astufel "

Thalis reichte dem Kleriker ein gesiegeltes Schreiben und entließ ihn mit einer Handbewegung. Astufel verließ eilig den Raum, ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Schnellen Schrittes durchmaß er den Tempel und betrat die Strasse.
Antworten

Zurück zu „Die Tantalischen Berge“