Was Selbstgeschriebenes - Kritik von euch

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Fansal
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Was Selbstgeschriebenes - Kritik von euch

Beitrag von Fansal »

Hallihallo :D
Vielleicht wissen ja einige, dass ich plane, ein Buch im Setting unseres Providentia-Rollenspiels zu schreiben.
Ich weiß noch nicht, ob ich folgendes darin einbaue, aber ich würde einfach mal gern eure Meinung dazu hören. Damit sind sowohl Lob, als auch Verbesserungsvorschläge gemeint. Denn nur, wenn man einen auf seine Fehler aufmerksam macht, gibt man ihm dadurch auch die Möglichkeit, sich zu verbessern.
Falls etwas unklar ist: Die Geschichte (das erstmal nur ein kleiner Teil) spielt in der Welt Providentias, wovon ihr hier eine Karte seht.

Angriff auf Burg Silbermark

Nasskalter Schweiß lief ihm über den Rücken und seine Hände waren schon ganz verkrampft vom ständigen Halten des Schwertes. Seit drei Tagen kämpften sie nun schon beinahe ununterbrochen auf den Mauern von Silbermark und doch nahm die Flut an Feinden nicht ab. Immer wieder wurden Sturmleitern über die Zinnen geschoben und große Belagerungstürme rollten auf quietschenden Reifen in Richtung der Festung.
Lumir griff nach der Wasserflasche unter seiner schweren Plattenrüstung und wollte einen Schluck des kühlen Nasses nehmen, als schon wieder die ohrenbetäubenden Geräusche einer anrückenden Armee ertönten. Hörner ertönten und die Verteidiger der Feste machten sich auf einen erneuten Angriff gefasst. Jedem stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben und rotes und grünes Blut haftete an ihren Rüstungen und Klingen. Armbrustschützen versuchten fieberhaft, ihre schweren Fernwaffen mit den durchschlagskräftigen Bolzen zu laden und Bögen wurden gespannt. Selbst die Munition ging den Verteidigern langsam auf und die Fernkämpfer mussten Pfeile und Geschosse der Gegner von vor der Mauer, die die Menschen oben auf den Zinnen verfehlt hatten, einsammeln und zurückschießen.
Lumir richtet seinen Blick auf einen nahen Offizier, der das Kommando zum Schießen gibt und hunderte von Projektilen verlassen in hohen Bogen die Mauer um auf die anstürmenden Horden zu regnen und dutzendweise Orks und Goblins schon vor dem Sturm auf die Burg zu töten, doch immer noch war es eine überwältigende Anzahl von Feinden.
"Aaachtung!", ertönte ein Schrei und schon wurden erneut Leitern an die Mauern angelegt und die hässlichen Kreaturen stiegen in wahren Massen daran hoch. Lumir wartete, bis sich der erste Goblinkopf oben auf der Mauer zeigt, schwingt sein Schwert und enthauptet ihn. Der Kampf entbrennt erneut...

Zwölf Tage vorher

Dalranlon schlug mit seiner behandschuhten Faust auf den Tisch, so dass die Kerzen und Karten wackelten.
"Nein! Wir schaffen es auch alleine! Seit wann brauchen Menschen die Unterstützung von Zwergen und Elfen? Wir haben die Orks hier schon immer zurückgehalten und werden es auch diesmal schaffen. Diese Festung ist die am besten zu verteidigende im ganzen Land. Wir haben 10.000 Mann an den Waffen. Wir brauchen keine Hilfe!"
Jerenn runzelte die Stirn und kratze sich an seinem kurzen blonden Bart. Dann wendete er sich an den Baron.
"Mein Fürst, ich halte das Abschlagen dieses Angebots nicht für klug. Dalranlon mag recht damit haben, dass wir bisher jeden Angriff der Orks vereiteln konnten und ich stimme ihm in der Beurteilung der Befestigungsanlagen zu, doch laut den Berichten der Späher haben wir es diesmal nicht mit einer kleinen Horde zu tun, nein, da draußen wartet eine ganze Armee dieser stinkenden Bestien! Sie scheinen außerordentlich gut ausgebildet zu sein, nicht diese starken aber dummen Orks, die uns bisher angriffen. Sie sollen Rüstungen und Waffen von hoher Qualität tragen und einen Offiziersstab haben. Das ist sehr ungewöhnlich für dieses Volk. Und es sind nicht nur Orks, auch eine große Anzahl an Goblins und einige Regimenter Trolle wurden gesichtet. Darüber hinaus scheinen sie sogar fortschrittliche Belagerungsmaschinen zu bauen, etwas, was ich bei diesen Kreaturen noch niemals gesehen habe, mein Fürst! Mit Verlaub, ich empfehle Euch dringend, das Angebot der Zwerge und Elfen nicht auszuschlagen. Diese Armee könnte eine Bedrohung für ganz Tantalien und wenn sie hier nicht aufgehalten wird, auch für die Salische Ebene darstellen."
Dalranlon, der Kriegsherr des Barons, winkte ab und sagte mit zornerfüllter Stimme:
"Was glaubt Ihr, Jerenn, wie die Leute über uns denken, wenn wir Elfen und Zwerge anflehen, uns zu helfen? Hier geht es um die Ehre der Menschheit. Wir waren in der Vergangenheit viel zu abhängig von diesen fremden Völkern. Jetzt ist unsere Chance gekommen, unsere Unabhängigkeit zu demonstrieren. Und die Berichte Eurer", er betonte das Wort extra, "Späher sind anzuzweifeln. Wir wissen doch alle, dass sich die verschiedenen Clans der Orks noch nie verbündet haben. Doch möchte ich nicht schuld daran sein, dass unsere Feste stürzt. Ich schlage deshalb vor, König Rogus um zweitausend königliche Ritter zu bitten und weitere 5.000 Männer aus den Garnisonen rundherum abzuziehen. Damit dürften wir mehr als genug Streitkräfte haben, um die Ork-Horde zu besiegen, ob übernatürlich schlau oder nicht."
Jerenn wollte etwas erwidern, doch der Baron spannte sich auf seinem Thron an und hob die Hand.
"Ich bin geneigt, der Meinung meines Kriegsherrn zuzustimmen. Elfen und Zwerge haben uns schon zu oft geholfen. Wir müssen Stärke demonstrieren. Oder seid Ihr da anderer Meinung, Jerenn?"
Der Freiherr verneigte sich leicht und entgegnete mit müder Stimme:
"Nein, mein Fürst. Doch müsst Ihr bedenken, dass sich dies auf die Handelsbeziehungen mit diesen Völkern auswirken wird. Die Zwerge werden uns Ihr Metall und Ihre Schmiedekünste sicher nicht mehr so günstig überlassen. Und durch das Abziehen der Männer aus den Garnisonen besteht die Gefahr einer weitreichenden Plünderung. Ich empfehle, die Bewohner zu evakuieren, bevor die Armee weiter vorrückt."
Der Baron nickte und auch Dalranlon schien dies einzusehen.
Dann wandte sich der Baron an einen älteren Mann mit einem langen weißen Bart.
"Wie ist die Position der Magier in dieser Angelegenheit?"
"Wir beugen uns dem weisen Entschluss unseres Fürsten. Unsere Seher erkunden in diesem Moment auf magischem Wege das Gelände, um die Armee zu lokalisieren und Euch Informationen über Eure Stärke bereitzustellen.", antwortete der Mann und sog an einer langen Pfeife. Dass er, als Oberhaupt des Magierzirkels in den Mauern von Silbermark, eine vage magische Präsenz im Lager des Feindes spürte, verschwieg er vorerst.
"Nun gut.", sagte der Baron mit einer Endgültigkeit, dass alle drei wussten, dass die Sitzung beendet war, "Ich werde dem König eine Botschaft mit Bitte auf Verstärkung schicken und einen Großteil der Männer aus den Garnisonen abziehen. Das wäre dann alles."
Der Baron, ein großer und breitschultiger Mann mit schwarzem Haar, in das sich erste graue Strähnen einschlich, erhob sich und seine Berater taten es ihm gleich. Alle drei verbeugten sich und gingen dann aus dem Saal.
Als sich niemand mehr im Raum aufhielt, fuhr sich der Baron seufzend mit einer Hand durch sein Haar und erinnerte sich mit Wohlwollen an die alten Zeiten, als die Tore der Festung jederzeit offen waren und man nur alle paar Jahre die Sense gegen ein scharfes Schwert austauschen und verstreute Orkscharen vertreiben musste.
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Beitrag von Rippington »

Um die Geschichte zu beurteilen, finde ich den Ausschnitt zu kurz. Aber ich hätte nichts dagegen zu erfahren, wie es weitergeht. Interesse hast du also schonmal geweckt. :D

Textinterne Kleinigkeiten:
Reifen an Belagerungstürmen? Räder wären überzeugender.
Ob man eine Wasserflasche unter eine Plattenrüstung bzw wieder herauskriegt möchte ich nicht ausprobieren. Warum nicht ans Gehenk damit?
Vorsicht, du wechselst öfter zwischen Vergangenheit und Gegenwart, manchmal mitten im Satz:

Lumir wartete, bis sich der erste Goblinkopf oben auf der Mauer zeigt, schwingt sein Schwert und enthauptet ihn. Der Kampf entbrennt erneut...
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Beitrag von Fansal »

Ahja, danke schonmal :)
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Beitrag von Fansal »

Verbesserte Version mit Zusatz:

Angriff auf Burg Silbermark

Nasskalter Schweiß lief ihm über den Rücken und seine Hände verkrampften zusehends vom ständigen Halten des Schwertes. Seit drei Tagen kämpften sie nun schon beinahe ununterbrochen auf den Mauern von Silbermark und doch nahm die Flut an Feinden nicht ab. Immer wieder wurden Sturmleitern über die Zinnen geschoben und große Belagerungstürme rollten unaufhaltsam in Richtung der Festung.
Lumir griff nach der Wasserflasche an seinem Gürtel und wollte einen Schluck des kühlen Nasses nehmen, als schon wieder die ohrenbetäubenden Geräusche einer anrückenden Armee erklangen. Hörner ertönten und die Verteidiger der Feste machten sich auf einen erneuten Angriff gefasst. Jedem stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben und rotes und grünes Blut haftete an ihren Rüstungen und Klingen. Armbrustschützen versuchten fieberhaft, ihre schweren Fernwaffen mit den durchschlagskräftigen Bolzen zu laden und Bögen wurden gespannt. Durch das ständige Feuern auf die Feinde ging den Verteidigern langsam die Munition aus und die Fernkämpfer mussten Pfeile und Geschosse der Gegner von vor der Mauer, die die Menschen oben auf den Zinnen verfehlt hatten, einsammeln und zurückschießen.
Lumir richtete seinen Blick auf einen nahen Offizier, der das Kommando zum Schießen gab und Hunderte von Projektilen verließen in hohem Bogen die Mauer, um auf die anstürmenden Horden zu regnen und dutzendweise Orks und Goblins schon vor dem Sturm auf die Burg zu töten. Doch immer noch war es eine überwältigende Anzahl von Feinden und wie eine Flutwelle brandete sie an die Festung.
"Aaachtung!", ertönte ein Schrei und schon wurden erneut Leitern an die Mauern angelegt und die hässlichen Kreaturen stiegen in wahren Massen daran hoch. Lumir wartete, bis sich der erste Goblinkopf oben auf der Mauer zeigte, schwang sein Schwert und enthauptete ihn. Der Kampf entbrannte erneut...

Zwölf Tage vorher

Dalranlon schlug mit seiner behandschuhten Faust auf den Tisch, so dass die Kerzen und Karten wackelten.
"Nein! Wir schaffen es auch alleine! Seit wann brauchen Menschen die Unterstützung von Zwergen und Elfen? Wir haben die Orks hier schon immer zurückgehalten und werden es auch diesmal schaffen. Diese Festung ist die am besten zu verteidigende im ganzen Land. Wir haben zehntausend Mann an den Waffen. Wir brauchen keine Hilfe!"
Jerenn runzelte die Stirn und kratze sich an seinem kurzen blonden Bart. Dann wandte er sich an den Baron.
"Mein Fürst, ich halte das Abschlagen dieses Angebots nicht für klug. Dalranlon mag recht damit haben, dass wir bisher jeden Angriff der Orks vereiteln konnten und ich stimme ihm in der Beurteilung der Befestigungsanlagen zu, doch laut den Berichten der Späher haben wir es diesmal nicht mit einer kleinen Horde zu tun, nein, da draußen wartet eine ganze Armee dieser stinkenden Bestien! Sie scheinen außerordentlich gut ausgebildet zu sein, nicht diese taktisch unklugen Orks, deren unorganisierte Angriffe wir bisher leicht zurückschlagen konnten. Sie sollen Rüstungen und Waffen von hoher Qualität tragen und einen Offiziersstab haben. Das ist sehr ungewöhnlich für dieses Volk. Und es sind nicht nur Orks, auch eine große Anzahl an Goblins und einige Regimenter Trolle wurden gesichtet. Darüber hinaus scheinen sie sogar fortschrittliche Belagerungsmaschinen zu bauen, etwas, was ich bei diesen Kreaturen noch niemals gesehen habe, mein Fürst! Mit Verlaub, ich empfehle Euch dringend, das Angebot der Zwerge und Elfen nicht auszuschlagen. Diese Armee könnte eine Bedrohung für ganz Tantalien und wenn sie hier nicht aufgehalten wird, auch für die Salische Ebene darstellen."
Dalranlon, der Kriegsherr des Barons, winkte ab und sagte mit zornerfüllter Stimme:
"Was glaubt Ihr, Jerenn, wie die Leute über uns denken, wenn wir Elfen und Zwerge anflehen, uns zu helfen? Hier geht es um die Ehre der Menschheit. Wir waren in der Vergangenheit viel zu abhängig von diesen fremden Völkern. Jetzt ist unsere Chance gekommen, unsere Unabhängigkeit zu demonstrieren. Und die Berichte Eurer", er betonte das Wort extra, "Späher sind anzuzweifeln. Wir wissen doch alle, dass sich die verschiedenen Clans der Orks noch nie verbündet haben. Doch möchte ich nicht schuld daran sein, dass unsere Feste stürzt. Ich schlage deshalb vor, König Rogus um zweitausend königliche Ritter zu bitten und weitere 5.000 Männer aus den Garnisonen rundherum abzuziehen. Damit dürften wir mehr als genug Streitkräfte haben, um die Ork-Horde zu besiegen, ob übernatürlich schlau oder nicht."
Jerenn wollte etwas erwidern, doch der Baron spannte sich auf seinem Thron an und hob die Hand.
"Ich bin geneigt, der Meinung meines Kriegsherrn zuzustimmen. Elfen und Zwerge haben uns schon zu oft geholfen. Wir müssen Stärke demonstrieren. Oder seid Ihr da anderer Meinung, Jerenn?"
Der Freiherr verneigte sich leicht und entgegnete mit müder Stimme:
"Nein, mein Fürst. Doch müsst Ihr bedenken, dass sich dies auf die Handelsbeziehungen mit diesen Völkern auswirken wird. Die Zwerge werden uns Ihr Metall und Ihre Schmiedekünste sicher nicht mehr so günstig überlassen. Und durch das Abziehen der Männer aus den Garnisonen besteht die Gefahr einer weitreichenden Plünderung. Ich empfehle, die Bewohner zu evakuieren, bevor die Armee weiter vorrückt."
Der Baron nickte und auch Dalranlon schien dies einzusehen.
Dann wandte sich der Baron an einen älteren Mann mit einem langen weißen Bart.
"Wie ist die Position der Magier in dieser Angelegenheit?"
"Wir beugen uns dem weisen Entschluss unseres Fürsten. Unsere Seher erkunden in diesem Moment auf magischem Wege das Gelände, um die Armee zu lokalisieren und Euch Informationen über Eure Stärke bereitzustellen.", antwortete der Mann und sog an einer langen Pfeife. Dass er, als Oberhaupt des Magierzirkels in den Mauern von Silbermark, eine vage magische Präsenz im Lager des Feindes spürte, verschwieg er vorerst.
"Nun gut.", sagte der Baron mit einer Endgültigkeit in der Stimme, die alle drei unweigerlich zu dem Entschluss kommen ließen, dass die Sitzung beendet war, "Ich werde dem König eine Botschaft mit Bitte auf Verstärkung schicken und einen Großteil der Männer aus den Garnisonen abziehen. Das wäre dann alles."
Der Baron, ein großer und breitschultriger Mann mit schwarzem Haar, in das sich erste graue Strähnen einschlich, erhob sich und seine Berater taten es ihm gleich. Alle drei verbeugten sich und gingen dann aus dem Saal.
Als sich niemand mehr im Raum aufhielt, fuhr sich der Baron seufzend mit einer Hand durch sein Haar und erinnerte sich mit Wohlwollen an die alten Zeiten, als die Tore der Festung jederzeit offen standen und man nur alle paar Jahre die Sense gegen ein scharfes Schwert austauschen musste, um damit verstreute Orkscharen vertrieb. Der Baron riss sich von seinen Erinnerungen los und begab sich mit wehendem Umhang in seine Gemächer, um die notwendigen Botschaften aufzusetzen.

Am späten Nachmittag des gleichen Tages im Turm der Magier

Marith, das Oberhaupt der Magier, stieg die endlos erscheinenden Stufen am Nordturm der Festung herauf. Der Baron hatte früh eingesehen, dass ein Magierzirkel an diesen unruhigen Grenzen eine enorme Bereicherung im Kampf darstellte und den Zauberern einen eigenen Turm für ihre Zwecke bereitgestellt. Über zwei Dutzend Magier wohnten in diesem Turm und zahlreiche Kammern und Räume beherbergten sowohl karge Betten, als auch große Labortische und Pentagramme. Derzeit hielten sich fast alle Bewohner des Turms im obersten Zimmer auf, das als eine Art Konferenzsaal und Raum für mächtige Beschwörungen genutzt wurde.
Leicht schnaufend erreichte Marith dieses Geschoss, als die Magier gerade dabei waren, eine neue Zauberformel zu intonieren. Die Worte des Zaubers drangen aus den Kehlen der Beschwörern und Thaumathurgen und Worte der Macht prallten an den steinernen Wänden ab. Ein bunter Halo aus Farben umgab die Magiewirkenden und als sich der Gesang seinem Höhepunkt näherte, hob Shimas, der zweitmächtigste Magier des Turms, seinen mit Runen geschmückten Stab, hielt ihn über den Köpfen der Zauberer und schleuderte ihn schließlich direkt in die Mitte des Kreises. Konzentrische Wellen aus purer magischer Energie dehnten sich vom Aufschlagspunkt des Zauberstabs aus und ein diffuse Wolke, von einem geisterhaftes Licht beschienen, materialisierte sich im Innern des Kreises. Zufrieden brummend sah Marith, wie sich eine Art Portal daraus formte und langsam die verwischten Konturen der Festung entstanden. Der ununterbrochene magische Gesang wurde stärker und die Erscheinung wurde deutlicher. Jetzt konnte man den Turm der Magier sehen, aus dem ein gespenstisches Licht drang.
Zwar waren die Menschen hier an solche Art der magischen Experimente gewöhnt, doch Marith konnte einige kleine Kinder entdecken, die staunend hinauf sahen, und mehrere erwachsene Männer die mit erhobener Faust und zornerfüllt gen Himmel blickten. Marith seufzte. Ja, das war auch so eine Sache. Die einfachen Leute dachten immer wieder, dass die Magier anhand von blutrünstigen Opferungen ihre Zauberkraft gewannen und mit dem Teufel im Bund standen. Wie unwissend sie doch waren. Als wenn die niederen Dämonen, die der Magierzirkel beschwor, wahre Macht hätten.
Marith schüttelte leicht den Kopf, um wieder zur Gegenwart zurückzukehren und sah gerade noch, wie das Blickfeld des Portals über die Landschaft raste. Inzwischen war die Festung nicht zu sehen und immer weiter zog es, über Wälder und Felder und kleine Dörfer hinweg. Dort, an den Knochensangbergen vorbei...plötzlich veränderte sich die Perspektive und das Portal gab den Blick auf ein Lager mit geradezu monumentalen Ausmaßen frei. Mindestens 20.000 Orks und Goblins mussten sich dort versammelt haben und einige größere Schemen deutete auf mehrere Dutzend Trolle hin. Die Sicht wurde klarer und schwebte tiefer. Unter Anleitung von Shimas steuerten die Magier das magische Sichtfeld zu einem großen Zelt, mit prächtigen Gold- und Silberstickereien verziert, an dem vier Orks in prächtigen Plattenrüstungen standen. Marith kannte sich nicht sehr gut mit der Kultur der Orks aus, denn normalerweise ging er ihnen aus den Weg, aber er war sich sicher, dass dies keine normalen Orks waren. Sie hatten nicht von den sabbernden und unsauberen Vertretern ihrer Rasse, auf die die Menschen hier bisher getroffen waren. Nein, die Grünhäute standen erhobenen Hauptes vor dem Zelteingang und trugen ihre Rüstung vielmehr wie die Tempelritter der Rosenschlucht.
Der Fokus des Blickfelds rückte weiter vor und durchstieß die Zeltplane wie Nebel. Marith und Shimas bewunderten die Ausstattung des Zeltes, während die anderen Magier immer weiter Zaubersprüche intonierten. Das Zelt war mit Prunk nur so voll gestopft. Mehrere eisenbeschlagene Kisten standen an den Wänden, einige davon geöffnet, und der Blick der beiden Erzmagier fiel auf Haufen von prächtigen Edelsteinen und Goldmünzen. Ein großer Waffenschrank nahm die rückwärtige Innenseite des Zelts ein und erlesene Degen, sowie riesenhafte Zweihandschwerter funkelten im leichten Kerzenschein, während auf der rechten Seite ein großes Federbett, in dem ein Oger hätte schlafen können, stand.
Ein langer Mahagoni-Tisch stand in der Mitte des Zeltes und erst jetzt wurden die Magier den Personen gewahr, die um ihn herum standen. Ein äußerst großer und breitschultriger Ork in blauem Seidenhemd und Hose aus hochwertigem Stoff befand sich irekt auf der anderen Seite, so dass ihn die Magier ihm genau ins Gesicht schauen konnten. Doch das einzige was ihnen auffiel, war dass seine Gesichtszüge deutlich feiner waren, als die anderer Orks. Um ihn herum standen einige kleinere Orks in Lederrüstungen, die wild diskutierten und dabei auf mehrere Karten deuteten, die den Tisch zur Hälfte bedeckten. Mit dem Rücken zu dem Blickwinkel der Magier stand ein Mann in schwarzer Robe, auf der silberne Muster spinnenartige Schutzrunen bildete. Der Magier hob eine blass wirkende Hand und die Orks schlossen ihre Münder. Der große Ork, höchstwahrscheinlich ihr Anführer, forderte den Mann mit einer Geste auf zu sprechen. Gerade als sich die Schultern des Mannes in der dunklen Robe hoben und er Luft holte, lies Marith zischend den Atem entweichen. "Diese Orks haben also einen Magier bei sich.", dachte er sich. "Das muss ich sofort dem Baron berichten."
Der Erzmagier wendete sich genau zu dem Zeitpunkt um, als auch der Fremde im magischen Portal sich blitzartig umdrehte. Seine Kapuze war tief über das Gesicht gezogen und man konnte nichts darunter erkennen. Suchend sah er sich um, bis er scheinbar die Magier fixierte. Er hob beide Hände und vollführte eine Geste, während er eine magische Beschwörung zischte. Shimas erschrak zutiefst und forderte die anderen Magier des Zirkels auf, ihre magische Verbindung zu kappen, doch es war zu spät. Eine Entladung, die Marith die Nackenhaare sträuben lies, verließ die Hände des schwarzgewandeten Magiers und durchdrang das magische Portal. Marith hob schnell den rechten Arm, um sein Gesicht zu bedecken, als etwas unglaublich helles die anderen Magier traf. Der Erzmagier wurde von der Wucht der magischen Explosion nach hinten geschleudert und blieb bewusstlos an den kühlen Steinen des Turms liegen. Eine kleine Blutlache bildete sich unter seinem Kopf...
Zuletzt geändert von Fansal am Mo 21.04.2003 - 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
StefanLinde
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Beitrag von StefanLinde »

Ich finde die Geschichte ganz interessant. Sie könnte etwas flüssiger geschrieben sein, ich denke aber das kommt mit der Zeit von alleine.
Inhaltlich erinnert mich der erste Teil an die Schlacht um Helm Klamm im HdR. Der spätere Teil mit den Magiern könnte an die Drenai Saga angelehnt sein.
Ich glaube aber trotzdem, daß du viele Ideen in der Geschichte hast um eine gute und spannende Handlung auf die Beine zu stellen.
Immer weiter schreiben :top:
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Beitrag von Fansal »

Danke, Motivation ist das wichtigste ;)
Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

Gute Gschichte.

Ich hoffe Lord Marc kommt auch vor.
Der liebt ja das Metzeln :D
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Ludwig
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Beitrag von Ludwig »

die Geschichte ist gut, etwas langatmig geschrieben, es liest sich, als ob es mindestens 3 Bände füllen liesse.
Die Personen sind gut beschrieben, die Handlung ist sehr an HdR angelehnt, was die Handlung sehr vorhersehbar macht. Beim Lesen habe ich sogar die Szenen des Filmes gesehen. Bisher habe ich noch keine überaschende Wendungen gesehen.

Fazit: gut geschrieben, keine formalen und stilistischen Fehler, Figuren und Handlungen sind plastisch dargestellt, es fehlen kleinere Höhepunkte und Spannung, sonst weiter so :top:

Gruss Ludwig
Dr Wunderfitz macht Jungfern rar.
(Schwäbisches Sprichwort)
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Beitrag von Fansal »

Freut mich, dass es wenigstens einigen halbwegs gefällt ;)

Am Abend, zur 11 Stunde, in den Gemächern des Erzmagiers Marith

Schmerz. Dumpf und hohl, doch mit der Verheißung auf frischen Schmerz, wenn er sich bewegen würde. Erinnerungsfetzen huschen vorbei, zu schnell, als dass er mit mentalen Händen danach greifen könne.
Jemand sagt etwas. Er ruft ihn. Sein Name! Er muss aufwachen!


"Marith! Erzmagier Marith! Hört Ihr mich?"
Der Erzmagier öffnete die Augen und sah zunächst nur ein verschwommenes Bild.
"Hier trinkt das.", sagte der Heiler und setzte ihm einen Krug mit bitter schmeckender Flüssigkeit an den Mund. Marith trank und sie rann ihm die Kehle hinunter, erfüllte ihn mit Ekel, aber kurz darauf breitete sich ein wohliges Gefühl der Wärme in ihm aus. Die Objekte und Personen in seinem Sichtfeld nahmen wieder Konturen an...
"Wo ist der...Baron? Muss ihn dringend...sprechen.", wisperte der Magier und war selbst erstaunt über sein schwaches Flüstern.
"Ich schicke sogleich nach ihm.", sagte eine beruhigende Stimme dicht neben Mariths Ohr, die er als die des Heilers Balvo erkannte. Balvo war ein Mann in den mittleren Jahren, um die fünfzig, mit schütteren grauen Haar, gepflegtem Bart und einem strengen Gesicht, dass sich nun zu einem beruhigenden Lächeln verzog.
Schwach nahm er wahr, wie Balvo einen Jungen aus dem Zimmer mit der Aufgabe schickte, den Baron zu suchen und hierher zu bringen.
"Wo bin ich?", fragte Marith und spürte langsam, wie er wieder Kontrolle über seinen Körper erlangte und die Schwäche abnahm.
"Ihr liegt in Eurem Bett im Magierturm. Und Ihr könnt von Glück sagen, dass Ihr noch lebt. Ihr hattet eine tiefe Wunde am Hinterkopf und habt viel Blut verloren, deshalb rührt Euch nicht vom Fleck.", entgegnete der Heiler in strengem Ton. Als er sah, dass der Erzmagier Einwände erheben wollte, machte er eine wegwischende Geste und fuhr unerbittlich fort:
"Euer Rang zählt hier nichts. Als Heiler bin ich jedem anderen in der Festung übergeordnet, wenn es um das leibliche Wohl eines Patienten geht. Selbst der Baron muss meinen Anweisungen Folge leisten, wenn er nicht durch sein eigenes Verschulden sterben will."
Marith lächelte schwach über den bärbeißigen Heiler und Priester der Shanita, mit dem er sich schon die ein oder andere gutmütige Streiterei geliefert hatte. Nun saß er auf einem Hocker neben dem prächtigen Bett des Erzmagiers und tauchte einen Verband in eine Schüssel mit kühlem Wasser, den er auch sogleich dem Magier auf die Stirn klatschte.
"Wäre der junge Vigard nicht gewesen und hätte Euch gefunden, wäret Ihr wahrscheinlich bereits tot. Immerhin scheinen die Novizen eurer Vereinigung nicht nur diesen wichtigtuerischen Hokuspokus zu lernen."
Marith war überrascht, was ihm deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
"Vigard? Wo ist er?"
Balvo drehte sich halb um und bedeutete einem jungen Mann in einer einfachen braunen Robe näher zu treten. Erst jetzt wurde dem Erzmagier bewusst, dass er nicht alleine mit Balvo war. An der linken Seite des Bettes, in einem gemütlichen Sessel saß Shimas und lächelte schief, als er den Blick seines Vorgesetzten und Freundes bemerkte. Jerenn, der Freiherr einer unbedeutenden Grafschaft im Westen und derzeitiger Junker des Barons, mit kurzgeschnittenem blonden Haar und blonden Bart lehnte sich an den Türpfosten und schenkte Marith ein flüchtiges Lächeln. Deutliche Sorgenfalten hatten sich tief in sein Gesicht gegraben, anscheinend hatte er bereits den Schilderungen von Shimas über den heutigen Vorfall gelauscht. Mit einem Blick aus dem kleinen Fenster sah Marith, dass es schon später Abend, wenn nicht sogar Nacht sein musste. Normalerweise war das für einen Magier keine außergewöhnliche Uhrzeit, zu der er noch auf war, denn viele Beschwörungen und Zauber funktionierten nur des Nachts oder bei Vollmond. Der Erzmagier erinnerte sich plötzlich an eine äußerst komplizierte Schriftrolle, die er heute eigentlich hatte deuten wollen...
Ein Räuspern Balvos brachte ihn zurück in die Gegenwart.
Der Novize Vigard verbeugte sich nervös und fragte mit hörbarer Besorgnis in seiner Stimme:
"Geht es Euch besser, Meister?"
Marith tauschte einen kurzen Blick mit dem aufmerksam beobachtenden Balvo aus, der kaum merklich nickte. Doch der Erzmagier fühlte sich auch so schon viel besser.
"Ja, es geht mir besser. Nun, erzähl mir, wie du mich gefunden hast, mein Sohn."
Der Magierschüler errötete bei dieser direkten Ansprache etwas und begann dann hastig zu berichten:
"Ich war zusammen mit den anderen Novizen in unseren Räumen, wie es uns Meister Shimas aufgetragen hatte. Wir diskutierten gerade darüber, welches große magische Werk dort oben wohl vollbracht werden würde, als ich Schwingungen in den Strömen der Magie spürte und kurz darauf eine Explosion folgte. Wir Novizen wussten nicht recht, was wir tun sollten, denn der Meister hatte uns ausdrücklich aufgetragen, die Magier nicht zu stören. Doch als wir nichts weiter hörten, gingen wir in den obersten Raum und fanden alle Herren bewusstlos. Daraufhin holte ich sofort die Heiler und...nunja, den Rest kennt Ihr ja, Meister."
"Du und die anderen, ihr habt klug gehandelt. Sei dir meines Dankes gewiss.", sagte Marith, als der Junge geendet hatte und fügte nach einem kurzen Blickwechsel mit Shimas hinzu: "Und nun entschuldige uns bitte."
"Selbstverständlich, Meister.", entgegnete Vigard und seine Stimme überschlug sich vor Freude über das Lob des Erzmagiers. Mit einer letzten Verbeugung in Mariths und Shimas' Richtung verließ der Novize die Kammer und eine Zeit lang herrschte Stille.
Dann hörte man Schritte auf der Treppe und der Baron trat ein. Jerenn, Balvo und Shimas senkten respektvoll den Kopf und auch der Erzmagier machte Anstalten, aufzustehen. Doch der Baron hob abwiegelnd die Hände und Balvo drückte seinen Patienten sanft, aber bestimmt wieder in die Kissen. Auch über dem Gesicht des Barons lag ein Schatten und nachdem er sich um das Wohl des Magiers erkundigt hatte, forderte er ihn sogleich auf, von den Geschehnissen im Turm der Magier zu berichten. Marith fing an von der magischen Suche nach dem Feindlager zu erzählen und als er die Masse an Orks und Goblins und ihre Ausrüstung erwähnte, runzelte der Baron die Stirn und sah Jerenn kurz an, doch der Erzmagier konnte nicht erkennen, was in diesem Blick lag - eine Frage, eine Entschuldigung - also fuhr er fort.
Er berichtete von dem schwarzen Magier und fragte sich nun selbst, wie dieser den eigentlich unsichtbaren Zauber des Magierzirkels bemerkt hatte und sogar noch einen Zauber durch das Portal zu schicken vermochte - nach dem Wissen des Erzmagiers eine Unmöglichkeit.
Der Baron sah bei dieser Neuigkeit - dass die Orks über die Hilfe von schwarzgewandeten Magiern verfügten - einen kurzen Augenblick sehr besorgt aus, doch sofort hatte er sich wieder unter Kontrolle und sein Gesicht gleich einmal mehr einer starren Maske.
"Das sind beunruhigende Neuigkeiten, die Ihr mir da bringt, Erzmagier. Ruht Euch aus und folgt den Ratschlägen der Heiler, was Eure Gesundheit betrifft, wir werden Euch und Eure Magie vielleicht schon bald brauchen."
Daraufhin erhob sich der Baron, der auf der Bettkante Platz genommen hatte und verließ das Zimmer, wobei er Jerenn bedeutete, ihm zu folgen.
"Ich werde gehen und nach den anderen Magiern sehen. Ihr bleibt in Eurem Bett, Marith.", ermahnte Balvo seinen Patienten und deutete dann auf Shimas: "Ihr mein Herr bürgt mir dafür, dass dieser störrische Esel nicht aufsteht. Erzmagier oder nicht."
Balvo hob den Zeigefinger und machte ein mahnendes Gesicht, als wenn er ein kleines Kind ausschimpfen wollte, dann ging auch er hinaus.
Als der Priester gegangen war, lächelte der Erzmagier Shimas breit an und forderte ihn auf:
"Bring mir meine Pfeife alter Freund, sie liegt dort auf der Komode."
Shimas, ein Mann mit kahlem Haupt und akribisch gestutzten weißen Bart, erhob sich lächelnd und brachte dem Erzmagier seine Pfeife. Dieser tastete unter seinem Kopfkissen und mit einem gedämpften Triumphschrei holte er einen weichen schwarzen Samtbeutel hervor. Schnell stopfte er seine Pfeife, verstaute den Beutel erneut unter dem Kissen und paffte genüsslich.
Eine Weile saßen die beiden Magier so zusammen und eine wohlige Stille breitete sich im Zimmer aus. Schließlich seufzte der zweitmächtigste Beschwörer des Turms auf und fragte den Erzmagier:
"Nun, was denkst du über diesen Vorfall? Wärst du dazu imstande, einen Zauber durch ein magisches Auge zu schicken? Solch eine Art der Magie habe ich noch nie gesehen. Dieser schwarzer Magier muss äußerst mächtig sein."
Marith nahm noch einen Zug aus seiner langen Pfeife und antwortete seinem langjährigen Freund und treuem Gefährten dann:
"Du hast recht. Mir ist niemand unserer Brüder bekannt, der solch eine Magie wirken kann. Selbst eine schwarze Robe sollte dazu eigentlich nicht fähig sein. Wir werden wohl einige unserer Informanten aus anderen planaren Sphären befragen müssen."
Shimas verzog das Gesicht und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich weiß nicht, ob wir dazu genug Zeit haben. Im derzeitigen Zustand unseres Zirkels werden wir keine Beschwörung vornehmen können. Wir können frühestens in einer Woche beginnen."
"Nun gut, das muss reichen. Ich werde dem Rat dieses Scharlatans" - Marith lächelt breit - "von Priester folgen und mich ein wenig ausruhen. Du solltest das gleiche tun."
Der andere Magier nickte zustimmend, ging zur Tür und sagte im Hinausgehen noch:
"Schlaf gut, alter Freund, du wirst die Kraft brauchen."
Der Erzmagier saß noch lange Zeit im Bett und sog an seiner Pfeife, während er sich fragte, was dies alles zu bedeuten habe. Erst als Balvo in tiefster Nacht noch einmal kam, um nach seinem Patienten zu sehen und Marith ausgeschimpft hatte, schlief das Oberhaupt des magischen Zirkels endlich ein.
Doch dunkle Träume begleiteten ihn...
StefanLinde
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Beitrag von StefanLinde »

Dieser Teil ist schon wesentlich flüssiger geschrieben als der erste- wirklich gut. Du benutzt nicht mehr so viele Schachtelsätze, daß kommt dem Leseflus sehr entgegen. :) Ich würde dir raten den ersten Teil zu überarbeiten und stilistisch dem zweiten anzupassen.

Inhaltlich entwickelt sich die Geschichte scheinbar gut. Es kommt bestimmt ein spannendes Ergebnis dabei heraus. :respekt:
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Beitrag von Fansal »

Danke :)

Kannst du mir mal ein Beispiel für einen solchen stilistisch schlechteren Schachtelsatz geben? :)
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Beitrag von Assi »

Du gibst dir ja echt sehr viel Mühe damit....und ich muss sagen,dass es mir sehr gut gefällt!!!!!!!!Wenn du vielleicht später mal Autor wirst,kannst du dir sicher sein das ich mir deine Bücher sofort kaufen werd :klatschen:
Und all die Huren und Politiker werden aufblicken und rufen: Rette uns!

Und ich werde flüstern: Nein!
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Beitrag von Sildariel »

Ich sah mich eigentlich nicht an den HdR-Film erinnert, obwohl ich beide Teile mehrmals gesehen habe.

Einige Kritikpunkte (Details, im groben wurde bereits ausfürlichst kritisiert):

... und seine Hände waren schon ganz verkrampft
"schon ganz" hört sich irgendwie nicht literarisch an
... rollten auf quietschenden Rädern in Richtung der Festung
weiß nicht warum, aber das "quietschend" finde ich unsympathisch
... als schon wieder die ohrenbetäubenden Geräusche einer anrückenden Armee erklangen
ich würde in so einer Situation eher aufs visuelle gehen. Ist aber nur meine Meinung.
... selbst die Munition ging den Verteidigern langsam aus
Das "selbst" verhindert meiner Meinung nach etwas größere Handlungsdichte
..."Aaachtung!"
Ich würde eher so schreiben: "ACHTUNG!" ist aber Ansichtssache
... Wir haben 10.000 Mann an den Waffen
Wenn du Zahlen benutzst, erkennt man sie schon Zeilen vorher als solche. An deiner Stelle würde ich an dieser Stelle die ausgeschriebene Schreibweise bevorzugen
... dann wendete er sich an den Baron
er wandte sich ... ;)
... nicht diese starken aber dummen Orks
das "starke" passt nicht in den verachtenden Tonfall

so, ich hör jetzt auf. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen zugegebenermaßen recht kleinlichen Kritikpunkten weiterhelfen.
Aber auch wenn es jetzt nach dieser ausführlichen Kritk nicht so aussieht: Ich finde, du schreibst recht ansprechend. Mit ein bisschen Übung kommt dann bald etwas mehr Handlungsdichte und Intensität (du wirst das aber nicht merken).
Noch etwas: vielleicht meinst du, dass manche Kritikpunkte unangebracht sind, aber das liegt dann daran, dass einfach zwei verschiedene Meinungen aufeinandertreffen.

Hoffentlich hört man mehr davon!
Sildariel
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Beitrag von Fansal »

Nein, vielen Dank, Sildariel! :)
Ich finde deine Kritik sehr ansprechend und nachvollziehbar, danke :)

Habe den ersten Teil entsprechend editiert.
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Beitrag von Fansal »

So, ein neuer Teil. Eure Meinungen sind mir wichtig :)

Früh am Morgen des nächsten Tages

Lumir schob sich durch das Gedränge auf dem Marktplatz. Schon zu dieser frühen Stunde hatten sich auf dem gesamten Areal Verkäufer von Kleidung, Obst, Waffen und allen möglichen anderen Dingen eingefunden und priesen ihre Waren lautstark den vorbeigehenden Bürgen an. Wie eine menschliche Flutwelle wogten die Personen auf dem Platz von einer Seite zur anderen. Exotische Düfte von sündhaft teuren Parfüms benebelten die Sinne, während edle Stoffe in auffallenden Farben dem potenziellen Käufer sofort ins Auge stachen. Immer wieder rempelten alle möglichen Leute Lumir an und der Söldner hielt seine Geldbörse fest umklammert, denn ein Taschendieb konnte hier nur allzu leicht ein Opfer finden.
Bei seinem eher schlangenlinienförmigen Kurs über den großen Platz im Zentrum der Stadt, verlor er sein Ziel nie aus den Augen: Eine kleine, vornehmere Schenke, direkt an der Stadtmauer. Als er sie endlich erreichte, ließ er sich kurz Zeit, das schöne Fachwerkhäuschen genauer unter die Lupe zu nehmen. Trotz dem Schmutz des nahen Marktplatzes war die Fassade weiß und fleckenlos - Lumir vermutete den Zauber eines Magiers dahinter, für den der Tavernenbesitzer sicher eine Menge an Gold zu zahlen hatte. Über der minotaurengerechten Tür hing ein poliertes Holzschild mit der Aufschrift "Zum durstigen Barden", die von der feinen Zeichnung eines betrunkenen Sängers untermalt wurde.
Hier herein hatte er den Fremden gehen sehen und wenn er sich nicht getäuscht hatte, dann war dieser Fremde - obwohl eingehüllt in einen weiten Umhang - ein Elf. Neugierig betrat Lumir die Schenke, denn schon seit Jahren hatte er keine Möglichkeit mehr gehabt, mit einem Elf zu sprechen. Hier, in den tantalischen Bergen, sah man nur selten Elfen. Diese lebten vielmehr in den dichten Wäldern der salischen Ebene. Lumirs Gedanken schweiften ab und er erinnerte sich an seine Kindheit. Wie er zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder nahe des Waldes gewohnt hatte und wie er und sein Bruder nach dem Tode ihres Vaters lange Zeit bei den Elfen blieben und ihre Kultur zu schätzen lernten...
Der Söldner schüttelte den Kopf und vertrieb diese Gedanken, denn er wusste, dass er sich dann auch zwangsläufig an den Verrat erinnern würde, an die Schmach, die ihm sein eigen Fleisch und Blut auferlegt hatte...
Lumir seufzte und sah sich, auf der Türschwelle stehend, im Schankraum um. Im Vergleich mit anderen Tavernen, die der erfahrene Kämpfer in seinem Leben besucht hatte, war es hier relativ ruhig. Eine junge, nicht unattraktive, Frau zupfte auf einer Harfe und spielte eine beruhigende Melodie, während die anderen Gäste sich leise an kleinen runden und sauberen Tischen unterhielten und ab und zu einen Schluck aus schön gearbeiteten Zinnkrügen nahmen. Manche warfen dem eintretenden Söldner einen kurzen musternden Blick zu, dann wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder stirnrunzelnd ihrem Gesprächspartner oder Getränk zu. Der Wirt war emsig damit beschäftigt, die Krüge auszuspülen und die gerade zu glänzende Holz-Theke mit einem sauberen feuchten Tuch abzuwischen und immer sauber zu halten. Als er Lumir bemerkte, legte er sogleich den Lappen weg und eilte händeringend auf den Söldner zu.
Während dieser die Tür hinter sich zuzog, bemerkte er, dass der Wirt, im Gegensatz zu den Tavernenbesitzern am Hafen, eine saubere weiße Schürze trug und auch sonst sehr gepflegt aussah. Er hatte dichtes dunkles, zu einem Scheitel gekämmtes Haar, in das sich jedoch erste graue Strähnen einschlichen und nicht ganz so wohlbeleibt wie manch andere von diesem Schlag. Jedoch schien ihm eine gewisse angeborenen Nervosität zu eigen, denn obwohl es ein eher kühler Frühlingsmorgen war und das Feuer im Raum nur leicht brannte, schwitze er und seine Hände verknoteten sich ineinander, so schien es.
Er verbeugte sich halb und wandte sich dann an den neuen Gast:
"Seid mir gegrüßt, mein Herr! Ich bin Samuel Talbott, Besitzer dieses bescheidenen Gasthauses und ich werde Euch jeden Wunsch erfüllen, sofern es mir möglich ist."
"Bringt mir einen Humpen Eures besten Bieres.", antwortete Lumir und als der Wirt nicht reagierte, drückte er ihm vier Silberstücke in die Hand. Zufrieden brummend eilte der Wirt wieder hinter die Theke und machte sich an einem etwas kleineren Fass zu schaffen. Währendessen musterte Lumir die Gestalt, die er auf der Straße gesehen und nun auch hier im Gasthaus erspäht hatte. Ein weiter brauner Umhang mit einer großen Kapuze bedeckte den Körper der Person, doch der Söldner hatte den federleichten Gang wiedererkannt, wie ihn nur Elfen zu eigen ist, und ein kurzer Windstoß auf der Straße, der den Umhang des Fremden aufgebauscht hatte, ermöglichte Lumir einen kurzen Blick auf eine fein gearbeitete Scheide, aus der das Heft eines Kurzschwertes nach elfischer Machart ragte. Jetzt saß der Elf an einem Tisch in der Ecke, vor sich einen Krug Wasser und einige Schriftrollen mit elfischen Buchstaben.
Lumir trat näher, sodass sein Schatten das trübe Licht, das durch das nächste Fenster in den Raum filterte, verdeckte. Langsam hob der Fremde seinen Kopf und im Schatten der Kapuze funkelten strahlend blaue Augen, die mit einer Spur von Ärger und Gereiztheit in die des Söldners blickten.
"Suilad, randir!", was soviel heißt, wie "Grüße Wanderer", sprach Lumir den Elf an und benutzte dabei die dem Waldvolk eigene Sprache.
Nun mischte sich Überraschung in den Ausdruck der blauen Augen und der Sitzende zog nach kurzer Reglosigkeit seine Kapuze zurück. Hervor kam ein Kopf mit feinen Gesichtszügen, schrägen Augen, strohblondem, schulterlangen Haar und spitzen Ohren.
"Lumir!" "Kearos!", fingen beide gleichzeitig an zu sprechen. Sie blickten sich einen Augenblick lang an, dann brachen sie beide in Gelächter aus und umarmten sich.
"Was verschlägt dich hierher, mein Freund?", fragte Lumir und nahm einen Schluck des Biers, das ihm der sehr verwirrt dreinschauende Wirt inzwischen gebracht hatte. Es schmeckte besser als die schale Brühe, die der Söldner sonst zu trinken bekam.
Derweil er die vor ihm ausgebreiteten Schriftrollen zusammenrollte und in einem dafür vorgesehen Behälter verstaute, den er wiederum unter seinem Umhang verschwinden ließ, antwortete Kearos:
"Ich bin im Auftrage von Alony und Isomyn, unserer geliebten Königin und ihres Gemahls, hier. Ich sollte mit dem hier bestimmenden Herrscher verhandeln, denn unsere Druiden spürten etwas Dunkles, das von Süden her aufzieht..." Der Elf saß einige Sekunden lang nachdenklich auf seinem Platz, dann erhellte sich seine Miene und er fragte seinen Gegenüber: "Und, mein alter Freund, was machst du hier in dieser Stadt?" Lumir winkte ab: "Ich stehe in den Diensten des Barons. Er braucht immer erfahrene Söldner, denn diese Grenzen werden jedes Jahr aufs Neue von Orkhorden bedrängt. Doch sag, wie sieht es aus in deiner Heimat? Ist der Wald noch immer von solch einer Herrlichkeit, wie damals, als ich ihn verließ?"
Kearos lachte und entgegnete: "Trotz der Jahre bei uns, denkst du doch immer noch wie ein Mensch. Die zwanzig Jahre seit deinem Weggang waren für uns, den Langlebigen, nicht viel mehr als ein Lidschlag. Doch ich habe dich vermisst, Freund."
Nun lächelten beide und daraufhin winkte Lumir den Wirt zu sich, um ein Mahl für sich und den Elfen zu bestellen. Dieses Wiedersehen musste gefeiert werden.
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